Little Shy Ariel (ft. Harry Styles) [German Translation] ~coming soon~

Prolog - Das Märchen

Prolog - Das Märchen

Meine Mutter sagte mir oft, sie habe mich nach der kleinen Meerjungfrau benannt, da sie wusste, dass ich so besonders sein würde wie eben diese Prinzessin. Und soweit ich zurückdenken kann, habe ich dies auch immer geglaubt: 'Ich bin wie die kleine Meerjungfrau, mir fehlt bloß noch der Fischschwanz.' Unser See war mein Königreich, und mein Vater Poseidon.

Ich weiß noch, wie ich den ganzen Nachmittag im See verbrachte und so tat, als wäre ich tatsächlich eine Meerjungfrau. Ich habe auch stets gesungen! Ich kannte alle Lieder des Films in- und auswendig, und jede Woche schauten meine Mutter und ich ihn uns gemeinsam an.

Ich bin die jüngste von sechs Schwestern, und während meine Schwestern immer erwachsender wurden, tat meine Mutter all die kindlichen Dinge mit mir - wir spielten gemeinsam, sie laß mir Märchen vor und versprach mir, dass ich eines Tages die beste Prinzessin aller Zeiten sein würde.

Und ich glaubte ihr.

Jedoch wurde ich zu Hause unterrichtet, weshalb ich niemals mit irgendjemandem außer meiner Familie oder den Tieren, die auf unserem Grundstück lebten, sozial interagieren musste.

Ihr müsst wissen, dass wir in einem großen, schönen Haus mit einem Teich wohnen. Einem sehr großen Teich, es ist schon eher ein See, in welchem man schwimmen und Boot fahren kann. Wir haben sogar einen Steg. Es ist ein wunderschöner Ort, der seit Generationen im Besitz meiner Familie ist, und es war stets mein kleines, persönliches Königreich.

Jedoch ist es sehr weit von der nächsten Stadt entfernt, zur Schule zu gehen war also eine Herausforderung. Aus diesem Grund unterrichtete meine Mutter uns alle zu Hause. Es hat auch alles perfekt funktioniert, da meine fünf Schwestern allesamt an einer Universität angenommen wurde, auch wenn nicht alle angefangen haben zu studieren.

Clara, die älteste von uns, siebenundzwanzig, studierte Erziehungswissenschaften. Renee, fünfundzwanzig, beschloss als Schauspielerin zu arbeiten. Pauline, vierundzwanzig, arbeitet als Lehrerin, und Michelle, zweiundzwanzig, arbeitet mit ihr zusammen und ist ein Make-Up-Artist. Susanne, einundzwanzig, hat die Stadt verlassen um in einer großen Firma zu arbeiten, die bereits in ihrer Schulzeit ein Auge auf sie geworfen hatte. Sie erzielte stets die volle Punktzahl - einmal verbesserte sie sogar eine Frage und wurde dafür geehrt. Nun studiert sie Biochemie. Mary, zwanzig, ist Malerin und hält sich damit sehr gut über Wasser - sie überlegt, nach Paris zu gehen.

Ich glaubte nie, dass mir dadurch, dass ich zuhause unterrichtet wurde, etwas fehlen würde - ich war sehr glücklich, es war perfekt. Doch Mama - sie hatte schon immer eine Herzkrankheit, und während ich aufwuchs, wurde es schlimmer und schlimmer. Sie konnte nicht mehr mit mir herumlaufen, sondern mich nur noch beim Schwimmen beobachten. Und ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich immer weiter, bis sie schließlich starb, als ich grade einmal elf Jahre alt war - und ich einmal der Realtität der Schule ins Auge blicken musste. Dann erst wurde mir klar, wie schüchtern ich war.

Es ist mir zuvor nie aufgefallen, da ich stets zu Hause und meine Schwestern sehr laut und selbstbewusst waren. Jedesmal, wenn sie aus der Stadt zurückkehrten, waren sie glücklich und erzählten mir von ihren Abenteuern. Und als ich dran war, konnte ich einfach nicht damit umgehen.

Ich ging für ein Jahr zur Schule. In dieser Zeit sprach ich mit niemandem ein Wort. Ich konnte einfach nciht. Ich fing an zu zittern, zu schwitzen und zu murmeln, und am Ende brach ich in Tränen aus. Ich konnte nicht ein Wort über meine Lippen bringen, und die Schule rief meinen Vater mehr als nur einmal an, weil sie dachten, bei uns zuhause gäbe es Probleme. Doch zuhaus war ich stets glücklich - auch wenn Mama nicht mehr da war. Ich vermisse sie nach wie vor sehr, doch Papa sagt immer "Erinnere dich stets mit einem Lächeln im Gesicht an sue zurück. Erinnere dich mit deinem Herzen an sie, dann wird sie immer an deiner Seite sein."