His Desire

Kapitel 39

Ich schaltete den Föhn ab und betrachtete meine Haare nochmal kurz im Spiegel. Nachdem Föhnen waren sie meistens glatt, heute hatten sie sich aber dazu entschlossen gewellt zu sein.
Was für mich Glätten bedeutet!

Danke für nichts.

„Nicht zufrieden?", Grayson stellte sich hinter mich mit jeweils einen Arm auf einer Seite. "Nicht ganz... Ich hasse meine Locken!", "Ich finde sie süß, solltest sie öfter so lassen".

Er grinste mich durch den Spiegel an. "Und bei dir?", seine Haar lagen in alle Richtungen ab, wie wenn er sich durch die Haare gewuschelt hätte. "Die meisten Mädchen finden meine Haare mehr als anturnend!", sein Grinsen wich aus seinem Gesicht und formte zu seinem Playerblick über.  Ich verdrehte meine Augen und wand mich von ihm ab. dabei konnte ich es mir nicht vergreifen noch einmal durch seine struppeligen Haare zu wuscheln.

"Lass das!", protestierte er. "Ähmm Nö!", er lachte einmal rau auf und brachte einen Meter als Sicherheitsabstand zwischen uns. Eigentlich Schade! Trozdem konnte ich sein leichtes Parfüm von Sauvage Dior immer noch riechen. Es war etwas süß, aber sehr dezent und verstärkte seine Dominanz.

"Was machst du heute noch so?", fragte er mich nachdem wir uns eine halbe Ewigkeit angeschwiegen hatten. "Wie spät ist es?", stellte ich eine gegen Frage. Er seuftzte und griff nach seinem Handy, "18.30 Uhr". "Dann hab ich heute nichts mehr wirklich vor", um seine vorige Antwort zu beantworten.

"Wie wärs wenn wir noch was machen?", er legte ein siegessicheres Grinsen auf. "Kommt drauf an, was genau?", skeptisch blickte ich ihn an. "Denk nicht immer so zweideutig... aber zu mir können wir nicht, mein Großvater ist gerade zu Besuch aus Kanada und der geht um 17.00 Uhr schlafen, wenn wir den wecken sind wir tote Menschen!". Damit ich eins gleich klarstelle, diesen Mann möchte ich nicht in der Nacht begegnen. "Jack ist zuhause, denk ich zumindest. Aber sonst keiner", er nickte. "Gut dann gehen wir zu dir!", stellte er fest und ergriff seine Tasche.

Wir setzten uns in sein Auto und fuhren trozdem zuerst zu ihm, wo ich ausstieg und mit meinem Auto weiterfuhr. Grayson verschwand noch schnell im Haus, worauf ich mir keine großen Gedanken mehr machte. Er würde schon noch kommen, so wie er drauf ist würde er sich das nicht entgehen lassen. Bei dem Gedanken, das Grayson noch zu mir kommt, musste ich lächeln.

Stopp! Nein, Fuck...ich muss aufhören so zu denken.

***

Es klingelte und ich rannte die Treppe runter. "Wer ist das?", schrie mein Bruder von oben. "Taylor.", er war schon den ganzen Tag im Zimmer und ich wollte umgehen das er Grayson sah. Schon allein der Gedanke würde in zum Überkochen bringen. Um ehrlich zu sein wollte ich mir nur das ganze Drama ersparren. Zuerst könnte ich mir einen Vortrag anhören, das er nicht gut für mich ist und ich noch keinen Freund brauche. Auch wenn ich nichts von Grayson wollte! Das würde er nicht verstehen. Seiner Meinung nach können ein Junge und ein Mädchen nicht nur so befreundet sein.

Totaler Schwachsinn!

Ich öffnete die Türe und unterbrach sein Hallo, indem ich meinen Finger auf den Mund legte. Fragend sah er mich an, aber ich zog ihn nur rein und machte die Türe hinter ihm zu. "Was wird das wenns fertig ist?", flüsterte er. Meine Hand umgriff sein Handgelenk und mit Mühe zog ich ihn hinter mir her in mein Zimmer. "Also?", er schmiss sich auf mein Bett und schaute wieder fragend zu mir.

Ich seufzte auf und setzte mich neben ihm. Er lag zwar, aber richtete sich sofort mit seinem Kopf auf, den er mit seinem Ellbogen stütze, als ich anfing ihm die Lage zu schildern.

"Jack kann schon nicht soooo ausrasten, er ist wirklich chillig drauf!", "Du bist auch nicht seine Schwester", erwiderte ich. Er lachte rau auf. "Ach bist du dir da sicher?", jetzt musste ich auch lachen. "Lass uns auf den Balkon gehen, da ist es gemütlicher", schlug ich vor. "Dein Bett gefällt mir aber besser...", schmollte er und schob seine Unterlippe nach vorne.

Ich gab ihm einen leichten Schlag auf die Seite, wurde aber sofort an meinen Händen gepackt. "Seit wann denn so zickig, Kleines?", er schmollte weiter, lies meine Hände jedoch noch immer nicht los. "Komm jetzt!", quengelte ich. Schluss endlich gab er nach und folgte mir auf den Balkon.

Wir setzten uns neben einander auf die kleine Sofa, die noch unter dem Dach steht, falls es anfing zu regnen würde diese nicht nass werden. Ziemlich durchdacht das ganze. Ich lebte hier zwar noch nicht lange, aber das Haus gefiel mir und ich habe mich bereits sehr gut eingelebt.

Grayson und ich redeten über alles. Wirklich alles... Angefangen von seinem Dad bis zur Schule und seinen Freunden. Irgendwann kamen wir zu dem Thema Rauchen und Marijuana. Im Endeeffekt gestand ich das ich ab und zu mir selbst einen Joint baute, was er nicht wirklich erwartet hatte. "Hast du was da?", fragte er nachdem wir uns eine Minute angeschwiegen hatten.

"Willst du jetzt...", weiter kam ich nicht da er mich unterbrach. "Wenn du nicht willst dann nicht". Um ehrlich zu sein wollte ich schon, also verschwand ich kurz in meinem Zimmer und kam mit dem Zeug wieder zurück. "Darf ich?", fragte er und streckte seine Hand danach aus. Ohne zu zörgern gab ich ihm die Tüte und die Papes und setzte mich wieder neben ihm.

Ich staunte nicht schlecht als er unter einer Minute einen Joint gedreht hatte und ihn anzündete. Er zog einmal und gab ihn mir. Vorsichtig nahm ich es entgegen und zog ebenfalls daran. Sofort entspannte sich mein ganzer Körper. Nach einigen Zügen waren wir beide schon nur noch am lachen. Egal was er sagte ich musste lachen und umgekehrt ebenfalls. Wie aus dem nichts fiel mir der Streit von heute Morgen wieder ein. Ohne groß darüber nachzudenken sprach ich ihn drauf an.

"Taylor hat mit erzählt wieso ihr heute Morgen gestritten habt!", sagte ich unter lachen. Es war nicht witzig, keines wegs, troztdem musste er auch lachen. "Alles?", fragte er, "Alles!", antwortete ich. "Dann begleite du mich zur Gala", schlug er vor. Ich hatte keine Ahnung von so etwas und ohne groß nachzudenken stimmte ich zu. Wir beide wussten nicht mehr was wir machten, bestimmt hatte er es morgen schon vergessen...