(01) Auf der Flucht

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Ich hetzte durch den Wald, meine Pranken schlugen auf dem Boden auf und jedesmal spürte ich den Aufprall in meinen Vorderbeinen. Meine Lungen brannten und flehten um mehr Luft. Mein Körper war am Ende und tat überall weh. Meine Augen schlugen langsam auf und zu und mein Kopf pochte vor Anstrengung. Ich hatte den kleinen Rucksack meiner Schwester im Maul, er war lila und mit kleinen Ponys bestickt. Ich biss noch fester zu aus Angst das er mir verloren ging. Ich rannte so schnell das ich den Rucksack fast aus dem Maul verloren hätte. Man konnte schon an den Bäumen, die schnell neben mir auftauchten und genauso schnell verschwanden, erkennen wir schnell ich war. Hinter mir hörte ich Pfoten auf dem Boden aufschlagen, weswegen ich mich trotz meiner protestierenden Muskeln zwang noch ein bisschen schneller zu werden.

Vor mir sah ich einen hohen Baum, an dem ein Ast abgebrochen war und ungefähr 2 Meter über dem Boden in einem anderen Baum hang. Mit letzter Kraft sprang ich auf den Ast und begab mich so in Sicherheit. 5 Minuten später war ich mir sicher das die Berglöwen mir nicht mehr auf den Fersen waren. Ich legte mich auf den Ast, weil meine Beine so schmerzten, dass ich nicht länger stehen konnte.

Plötzlich fiel mir der Rucksack ein und ich verwandelte mich schnell in einen Menschen. Die Rinde kratzte an meinem Körper aber ich ignorierte das nervige Gefühl. Ich musste mich schließlich erstmal um meinem Rucksack kümmern, also machte ich mich schon daran das kitschige Teil aufzumachen. Als ich mein Handy nicht finden konnte brach ich in Panik aus, doch plötzlich fühlte ich das kalte Display und zerrte das Handy heraus. 37 verpasste Anrufe meiner Schwester. Ich wollte zurück rufen merkte aber schnell das ich keinen Empfang hatte, also legte ich das Handy zurück. Ich verwandelte mich wieder in einen Panter da es in dieser Gestalt sicherer war. Ich legte mich auf den Ast und überlegte wie ich mit der Situation umgehen sollte.

Alles fing damit an, als ich mich das erste mal in einen Panter verwandelte. Ich trainiere mit meiner Schwester die Verwandlung in einen Berglöwen auszubessern, als ich mich plötzlich in einen Panter verwandelte. Meine Mutter sagte mir ich sollte niemals jemandem den Panter zeigen, nur den Berglöwen. Je älter ich wurde desto mehr trainierten wir. Mit 13 konnte ich schon meine Körperteile einzeln verwandeln und mit 16 konnte ich schon, ohne mich vorher in einen Menschen zu verwandeln, vom Panter in den Berglöwen wechseln. In der Schule erfuhr ich mehr darüber, warum keiner den Panter sehen sollte. Im Biounterricht sagte Silvia, unsere Lehrerin, das Wandler die sich in mehrere Tiere verwandeln können hingerichtet werden. Wir hatten nur eine Klasse in unserem Rudel, weil Pumas nicht unbedingt darauf aus waren unter vielen Wandlern zu leben. Berglöwen waren sowieso nicht die geselligsten Tiere. Mit der Zeit konnte ich mehr und mehr dazu lernen, nicht nur im körperlichen sondern auch in der Strategie. Meine Mutter  hatte mich und Jule im Kampf unterrichtet, dazu gingen wir immer in den Wald, ein Stück weit weg vom Dorf, so dass uns keiner sehen konnte. Dank ihr lernte ich auch zu kontrollieren wann ich mich verwandelte weil der Panter quasi raus wollte, während der Berglöwe Energie kostete um sich zu verwandeln.

Ich war jetzt 18 und ich wollte mit meinem Freund, nach einem Jahr Beziehung, ein romantisches Picknick am See machen. Dank meiner Schwester Jule konnte ich garnicht schlimm aussehen, da ich vorher zu einer schmerzhaften "SchöhnheitsOp" gezwungen wurde. Nachdem ich das überstanden hatte, drückte sie mir den kitschigen Lila Rucksack in die Hand und setzte mich vor die Tür, wo auch schon Simon lächelnd auf mich wartete. Er gab mir eine Rose und nahm mich auf seinen Arm. Er trug mich zum See, wo er eine rot und schwarz karrierte Decke ausgebreitet hatte. Drumherum standen rote Kerzen und mit Kombination mit dem Mondschein, sah das ganze total schön aus. Es war alles an meiner Lieblingsstlle im Wald. Wir setzten uns unter das große Baumhaus, in dem Baum der neben uns stand. Wir hatten es vor 3 Monaten fertiggestellt und man konnte dort auch schlafen. Wir aßen das leckere Essen und wickelten uns anschließend in eine große Wolldecke. Ein paar Minuten genossen wir den Blick auf den See und unser dahinterstehendes Dorf in der Ferne. Simon und ich nahmen uns die Decke und kletterten und Baumhaus. Simon fing an mich zu küssen und ging immer weiter runter an meinen Hals. Ich drücke ihn ein bisschen von mir weg und signalisierte ihm mit einem Blick das ich ihm etwas zeigen wollte bevor wir unser erstes Mal haben würden. Er nickte, gab mit noch einen kleinen niedlichen Kuss und ging 2 Schritte zurück. Er schaute mich fragend an und ich nickte zaghaft. Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte, also verwandelte ich mich zunächst in einen Berglöwen. Er schaute mich immernoch fragend an und ich überlegte kurz ob ich das wirklich machen sollte. Entschlossen blickte ich ihn kurz an und verwandelte mich dann in einen Panter. Er starrte mich an und aus dem entsetzten Blick wurde ein verabscheuender. Er sprang vom Baumhaus und rannte ins Dorf. Dann sah ich nur noch eine Meute Berglöwen auf mich zu rennen. Ich wusste das er mich verraten hatte und ich rannte weg. Und nun bin ich hier einsam und allein.

Das alles hatte ich in so kurzer Zeit weggeworfen, wie einen Stein. Ich vermisste jetzt schon meine Schwester Jule mit ihren lustigen Sprüchen und der Begabung einen immer in blöde Situationen zu bringen, aber auch das sie immer ein Ohr offen hatte und mich nie im stich gelassen hatte. Unsere gemeinsamen Abende, wenn wir immer bei irgendwelchen Sachen eingeschlafen sind oder das Training mit ihr. Meine Mutter vermisste ich auch, sie hatte mich früher im Wald gefunden und aufgenommen.

Mittlerweile war ich müde und ich wanderte langsam ins Land der Träume.

Ein kalter Wind wehte am nächsten Morgen durch mein Fell. Ich machte langsam die Augen auf und musste mich erst an das zuvor grelle Licht gewöhnen. Ich richtete mich auf und schaute mich um. Am vorherigen Tag hatte ich garnicht bemerkt, das sich der Ast auf dem ich saß an einer kleinen Lichtung befand. Mir fiel das Handy wieder ein, weshalb ich mich schnell in einen Menschen verwandelte und nach dem Rucksack griff. Ich nahm das Handy in die Hand und tatsächlich hatte ich auf einmal Empfang. Ich rief Jule direkt an und wartete darauf das sie annahm. "Malea? Bist du da?" fragte Jule. "Ja ich bin da, ich bin im Wald und hatte gestern kein Netz deswegen konnte ich dich nicht anrufen" "Alles gut, aber ich hab so viel zu erzählen. Simon ist richtig verrückt geworden er will dich umbringen und hat allen davon erzählt... sie werden dich bald wieder suchen, du musst weglaufen. Ich vermisse dich so." "Ich vermisse dich auch." "Simon kommt ich muss auflegen tschüss!" Sie hatte den Anruf beendet. Ich legte das Handy zurück in die Tasche und verwandelte mich in einen Panter.

Mittlerweile merkte ich das ich Hunger und Durst hatte. Und ein Toilettengang würde mir auch nicht schaden. Ich musste also etwas zu essen und zu trinken finden.

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Hallo an alle die sich bis hier hin verirrt haben!
Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel meines ersten Buches.

Ich werde probieren so schnell wie möglich das nächste zu schreiben also seit gespannt!

Alles Liebe 3lackPanter!!

Der schwarze PantherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt