Akt 1: The holy Torpedo-Jam

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Die Gitarre lag einfach so auf seinem Schoss. Jerry wusste zwar nicht, wie sie dorthin gekommen war. Aber verdammt! Das Schicksal wollte ihm etwas sagen. Er nahm den letzten Zug vom sogenannten Torpedo, der ebenso magisch einen Weg zwischen seine Lippen gefunden hatte, und warf den Stummel in ein halbvolles Bierglas. Jerry war ohnehin nicht der größte Fan dieser gefährlichen Droge, also konnte ihm die Flüssigkeit herzlich egal sein.

„Verdammt, dieses Torpedozeug ist gut", sagte er mit kehliger Stimme. Dann herrschte eine Zeitlang Ruhe und der Rauch entfloh Jerrys liebesbedürftiger Lunge. In exakt diesem Moment setzte auch die Magie ein – Jerrys Magie. Erst jagte das neue Bewusstsein durch seinen Kopf, prickelte den Rücken hinunter und landete schließlich in den Fingerkuppen. Der Torpedo musste nur seinen Körper in seiner

Vollkommenheit beweihräuchern und -

Ich bin erwacht, sprach ein Stimme und hinterließ einen ehrwürdigen Nachhall, der alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Ja, Menschen rund um die Erdkugel spürten es bis in ihre Knochen: Es war ein Wunder geschehen! Sein bester Freund Ben hatte stundenlang am Fenster gestanden und beobachtet, wie insgesamt 1169 Flöckchen gemächlich im Schnee tanzten. Doch JETZT, drehte auch er sich um. (Zugegeben, es war gemächlich, aber er setzte sich in Bewegung.) Jerrys Hände wurden zur Gitarre auf seinen Schoss geleitet und er vollbrachte magisches auf diesen Saiten. Die ersten Noten waren bereits gespielt, da kam Ben die Erleuchtung. Er verstand, was sein Freund, Mitbewohner und insgeheimer Benutzer seiner Zahnbürste erfuhr. Zwölf Finger wanderten über die Saiten und verschmolzen mit ihrem Klang. Doch es blieb nicht das wunderlichste an Jerrys Körper. Plopp für plopp wuchsen Augen aus ihm heraus. Sie fügten sich in den Rhythmus ein und beobachteten akribisch die Handführung, welcher Ben nicht vermochte zu folgen. Dieser konnte noch nicht so recht glauben, was er sah und auch wenn sein Kurzzeitgedächtnis schon längst verpufft war, würde er sich an folgendes Wort aus seinem Mund für immer erinnern. Den Blickkontakt haltend mit dem Auge auf Jerrys Stirn, welches Im Gegensatz zum Rest wild ihr Umfeld absuchte, murmelte er schließlich: „Heftig."

Erst dann spürte er den zu seinen Ohren dringenden Segen. Ihm war, als flüsterte ihm eine höhere Macht die Lyrics für den Song zu. Ben öffnete den Mund und lebte den Rhythmus, welchen Jerry ihm schenkte. In diesem Moment existierten beide nicht nur. Nein, sie saugten alles um sich herum auf, sie spürten, wie es durch sie hindurchfloss, wie sie nicht nur ein Teil, sondern DER Teil des Lebens waren. Bis hin zum klingelnden Finale - Moment - Es klingelte wirklich! Das gehörte nicht zum Song. Jerry nahm die Hände wieder von den Saiten, und die Augen verschwanden plopp für plopp von seinem Körper. Dann sahen sich beiden besten Freunde breit grinsend an.

„Pizza", riefen sie im Chor.

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