Unerwartete Reaktion

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Danke für über 100 Reads in der kurzen Zeit! Ich freue mich unglaublich darüber! Als Dank kommt hier direkt das nächste Kapitel! :) Viel Spaß damit! <3

Am nächsten Morgen sind sowohl Yvonne als auch Steff erst einmal damit beschäftigt, ihre Manager anzurufen und auch ihnen vom, doch etwas ungewöhnlichen, Plan zu berichten. Nicht, dass diese von der Klatschpresse Wind davon bekommen und nacher doch noch falsche Schlüsse ziehen. Steff ist gerade dabei, das Telefonat zu beenden, als Louis mit seinen kleinen Fingerchen zaghaft an ihrem T-Shirt zupft. Sie schaut ihren Sohn liebevoll an und wuschelt ihm, wie jeden Morgen durch seine langen, dunklen Haare, die ihm kreuz und quer vom Kopf abstehen "Guten Morgen mein Schatz! Hast du gut geschlafen?". Doch anders als erwartet, schüttelt der Kleine langsam den Kopf und drückt seinen Stoffteddy noch enger an sich. Steff versteht sofort und nimmt ihn alamiert auf den Schoß. "Hey Großer, was ist denn los?". Louis schaut sie mit seinen großen Augen, die er unübersehbar von seiner Mama geerbt hat, an und spricht dann mit einer Vorsicht in der Stimme, die Steff nun wirklich ernsthafte Sorgen bereitet.

"Ich ... du ... Mama? Magst du Papa nicht mehr?". Steff schaut ihren Sohn völlig entgeistert an und antwortet direkt wahrheitsgemäß mit "Schatz, quatsch! Wie kommst du denn darauf? Ich habe Papa ganz doll lieb, genauso sehr wie ich dich lieb habe! Ihr seit das Beste was mir je passiert ist!". Dem kleinen Mann ist deutlich anzusehen, dass ihm eine große Last von den Schultern fällt, als er sich erleichtert, näher an seine Mama kuschelt. "Ich hab dich auch lieb, Mama! Ganz doll!". Steff schließt ihren kleinen Schatz ganz fest in die Arme und kann nicht verhindern, dass sich eine Freudenträne den Weg über ihre Wange bahnt. Plötzlich merkt sie aber, wie sich die Musklen ihres Kindes wieder anspannen und sich Louis erneut von ihr löst. Dieser mustert sie mit einem verwirten Blick und fragt gerade heraus das, was ihn nun doch sehr zu irritieren scheint: "Aber Mama, warum hast du dann Tante Yve einen Kuss gegeben und nicht Papa?". Für einen kurzen Moment fällt Steff alles aus dem Gesicht und sie benötigt ein paar Sekunden, um sich wieder zu fangen. Oh gott-er hatte sie gesehen... beim Shooting im Garten! Wie soll sie darauf denn jetzt reagieren? Shit soweit hat sie noch gar nicht gedacht! Wie kann sie ihrem Sohn denn jetzt dieses Schlamassel nur erklären!? Er versteht doch noch gar nicht, dass das alles nur Spaß war. Warum mussten sie das auch unbedingt bei sich im Garten veranstalten?! Oh man, das ist schon wieder typisch für die Chaotentruppe...

Fieberhaft überlegt sie nach einer plausiblen Lösung, die dann glücklicherweise doch recht schnell den Weg über ihre Lippen findet. "Louis mein Schatz, weißt du, wenn man Menschen ganz doll lieb hat, dann gibt man ihnen einen Kuss. Ich gebe dir ja auch einen Kuss, wenn du zum Beispiel traurig bist oder vor dem Einschlafen, erinnerst du dich?" Louis lauscht gebannt den Worten seiner Mama und nickt zustimmend. "Siehst du, und genauso ist es mit Tante Yve! Ich habe sie auch ganz doll lieb, fast so sehr wie dich und Papa! Und deswegen habe ich ihr auch einen Kuss gegeben.". Steff atmet hörbar aus und hofft, dass ihr Sohn sich damit zufrieden geben wird. Denn seine Neugierde und Hartnäckigkeit hatte er definitiv auch von ihr mitbekommen und sie wüsste jetzt nicht, wie sie ihm das noch weiter erklären konnte, ohne sich um Kopf und Kragen zu reden. Aber Louis ist, wider Erwartens, und zur großen Erleichterung von Steff, mit dieser Erklärung augenscheinlich zufrieden und drückt seiner gerührten Mama einen kurzen Kuss auf den Mund. Anschließend hüpft er freudig in die Küche, um seine Lieblings-Müslischale, die mit dem großen blauen Elefanten, aus dem Schrank zu holen. Dabei ruft er seiner Mama lachend zu "Dann gebe ich Onkel Nowi auch einen Kuss, wenn er wieder zu Besuch kommt. Weil ihn habe ich auch ganz doll lieb!".

Steff schüttelt nur schmunzelnd den Kopf und damit war dieses Missverständnis auch für sie, zumindest vorerst, aus dem Weg geräumt. Sie wollte Yvonne bei Gelegenheit aber trotzdem noch davon erzählen und sie vorwarnen, falls Louis auch bei ihr noch einmal nachhacken sollte- denn sie ist ja schließlich an der ganzen Sache nicht gerade unbeteiligt.
Dieses Vorhaben rückt jedoch durch den Alltagstrubel der nächsten Tage, das Schreiben neuer Songs mit den Jungs und der weiteren Vorbereitung ihres Planes, in den Hintergrund und Steff vergisst letzendlich dieses kleine, aber feine Detail gegenüber Yvonne zu erwähnen. Sie konnte ja schlecht ahnen, dass diese Information für die Ältere noch von großer Bedeutung sein würde.

Ein rosa Anzug (Catterkloß-Short-Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt