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Wie angewurzelt bleibt Yvonne stehen und starrt Steff völlig entgeistert an. Die blanke Panik scheint in ihr aufzusteigen und ihre Gedanken sind wie ausgeschaltet. Tränen sammeln sich in ihren Augen, nur um sich kurz darauf den Weg über das Gesicht der hübschen Sängerin zu bahnen. Vorsichtig berührt Steff die Ältere, um diese aus ihrer Schockstarre zu befreien. "Hey Yve, beruhig dich! Wir wissen doch noch gar nicht, was die Frau dir genau mitteilen möchte. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie du es dir jetzt gerade ausmalst. Ich bleib an deiner Seite ok? Du musst da jetzt nicht allein durch!". Dankbar schließt Yvonne ihre Freundin in die Arme, welche vorsichtig die letzten Tränen aus ihrem Gesicht streicht. Yvonne geht mit wackeligen Knien zur Tür und bittet die Jugendamtsmitarbeiterin in ihr Wohnzimmer an den Esstisch. Steff hat währenddessen schon drei Gläser und eine Wasserflasche bereitgestellt, damit sich die Frauen direkt setzen können.
"Nun... Ich möchte mich zuerst vorstellen. Ich bin Frau Gerbricht vom städtischen Jugendamt und bin heute hier, um zu prüfen ob das Wohl ihres Kindes Charlie gefährdet ist. Frau Catterfeld? Es wäre sehr gut, wenn auch ihr Lebensgefährte bei diesem Gespräch dabei sein könnte. Ist dies möglich?". Yvonne, der bei der Erwähnung von Charlie und Kindeswohlgefährdung jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen ist, befindet sich nicht in der Lage Frau Gerbricht zu antworten. Sie öffnet ihren Mund, aber nur um ihn wortlos wieder zu schließen. Hektisch atmet die brünette Sängerin ein und aus. Steff, die aus eigener Erfahrung genau weiß, wie sich eine anrollende Panikattake auswirkt, legt ihre Hand auf Yvonnes Arm und zieht dort beruhigende Kreise. Stumm formt sie ein "Ich bin für dich da!" mit den Lippen und antwortet an Yvonnes Stelle auf die Frage der Frau gegenüber, die das Ganze mit irritiertem Blick verfolgt. "Nein, Herr Wnuk kann zu diesem Gespräche leider nicht anwesend sein. Er hat einen wichtigen Drehtag, der noch bis morgen andauern wird, soweit ich weiß." Yvonne, nickt nur zur Bestätigung. Sie ist mehr als dankbar, dass Steff ihr in diesem wahrgewordenen Albtraum zur Seite steht und sie das nicht alleine meistern muss. Das würde sie niemals schaffen!
Die erneut aufsteigende Angst und Sorge um ihren Sohn, lässt Yvonne völlig kopflos werden und sie wendet sich völlig verzweifelt und aufgelöst an Frau Gerbricht. "Bitte! Sie können mir meinen Sohn doch nicht einfach wegnehmen! Ich liebe ihn über alles und es geht ihm hier wirklich gut! Das können sie mir und ihm einfach nicht antun! Ich kann nicht ohne ihn leben! Kümmern Sie sich lieber um Kinder, die wirklich in Gefahr sind! Mein Sohn wird nicht mit Ihnen mitgehen, koste es was es wolle! Das lasse ich nicht zu! Ich werde auch alles tun, was Sie verlangen! Ich... ". Von Schluchzern geschüttelt und tränenüberströmt bekommt Yvonne kein weiteres Wort heraus. Durch den Tränenschleier, der sich vor ihren Augen bildet und dadurch, dass sie sich vollkommen in ihre Panik hineingesteigert hat, nimmt Yvonne den freundlichen Gesichtsausdruck von Frau Gerbricht und deren Erklärungen kaum wahr. Erst als Steff vorsichtig an Yvonnes Schulter rüttelt, um sie endlich wieder ins Hier und Jetzt und aus der, augenscheinlich unnötigen, Panikattake zu holen, beginnt Yvonnes Hirn wieder Anstrengungen zu betrieben, ihrem Gegenüber Aufmerksamkeit zu schenken. "Frau Catterfeld, beruhigen Sie sich erst einmal! So schnell, wie alle immer denken, kann, darf und möchte das Jugendamt Kinder nicht aus ihren Familie nehmen! Dazu benötigt es eine konkrete Gefahr für Leib und Leben des Kindes! Aber ich muss meinen Job verantwortungsbewusst ausführen und jedem Hinweis nachgehen. Das können Sie sicher verstehen." Yvonne nicht kaum merklich, traut dem Ganzen jedoch keinen Zentimeter über den Weg. Sie muss sich eingestehen, dass sie nicht in der Lage ist überhaupt irgendein Gespräch hier und heute mit dem Jugendamt zu führen. Viel zu aufgewühlt ist sie und der Gedankenknäul in ihrem Kopf lässt sich durch ihre unbändige Sorge um ihren Sohn einfach nicht entwirren. Steff kennt ihre beste Freundin mittlerweile so gut, dass sie das Schweigen der Frau neben ihr richtig deutet. Sie nimmt sich dem Gespräch mit Frau Gerbricht an, Yvonne sitzt zunächst schweigend daneben. "Was ist denn der Grund weshalb Sie dann jetzt hier sind? Yvonne ist Mutter mit Leib und Seele und Charlie kann sich keine fürsorglichere Mama wünschen. Auch mein Sohn, Yvonnes Patenkind, ist sehr vernarrt in sie. Ich bin der festen Überzeugung, dass es sich hier um eine Verwechslung handeln muss! Denn eine Kindeswohlgefärdung ist hier hundert Prozent auszuschließen. Eher sollte man sich überlegen, ob Yvonne nicht sogar etwas Liebe an Kinder abgegeben kann, denen es nicht so gut wie ihrem geht!" Steff beginnt, das hier anscheinend vorherrschende Missverständnis, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu entkräften. Insgeheim hat sie aber eine ganz böse Vermutung, weshalb diese Frau hier im Wohnzimmer von Yvonne sitzt und versucht deshalb deutlich zu machen, dass Yvonne und sie definitv in keinem Liebesverhältnis stehen.
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Ein rosa Anzug (Catterkloß-Short-Story)
Fanfiction-ABGESCHLOSSEN - Die etwas andere Catterkloß-Story ;) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! :) P. S. Über Feedback würde ich mich sehr freuen :) P. P. S. Schaut auch gerne bei meiner Oneshot-Sammlung oder bei "NEXT x GENERATION" vorbei :)