9. Kapitel

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Nico verbrachte die Nacht erneut auf der Krankenstation. Seine Träume bestanden aus wirren Bildern der letzten Tage, gemischt mit tiefer Schwärze, die seine Gedanken verschluckte. Der Nebel schien seine Nachwirkungen hinterlassen zu haben

Wieder hatte Nico hatte das Gefühl zu fallen. Seine Vergangenheit rauschte an ihm vorbei, all das was er versuchte zu vergessen tauchte nun erneut vor seinen Augen auf.
Nico hätte gerne gesagt, dass er sich nach den unzähligen Malen daran gewöhnt hatte, aber das wäre eine Lüge gewesen. Die Wahrheit war, dass jeder Albtraum über seine Vergangenheit ihm den Atem nahm und ihm größere Angst bereitete, als die meisten sich vorstellen konnten.
Trotzdem versuchte er nicht, aufzuwachen. Er wusste, dass ihn nur die Schatten erwarten würden, die ihm schon einmal fast das Leben genommen hatten.

Durch die Schreie seiner Albträume und die unendliche Leere spürte Nico wie er vorsichtig wachgerüttelt wurde. Das Bild von Biancas Geist verblasste, als er die Augen öffnete.
Über ihm schwebte das besorge Gesicht von Will. In der Dunkelheit wurde nur seine Linke Gesichtshälfte vom Mondlicht beleuchtet, das sanft durch ein kleines Fenster fiel. Eine blonde Strähne hing ihm in die Stirn und das Blau seiner Augen reflektierte schimmernd Nicos blasses Abbild.
Er wandte den Kopf ab.
"Was ist los?", fragte der Sohn des Hades leise und noch etwas verschlafen.
„Du hast geschrien", antwortete Will. Vorsichtig hob er seine Hand zu Nicos Kopf und zwang ihn wieder in seine Augen zu blicken.
„Was ist los?" Will's stechender Blick schien sich bis in Nico's Seele zu bohren, durch seine kalte Aura und die sorgsam aufgebauten Wände, die er um seine Gefühle und Gedanken gebaut hatte.

Nico wollte nicht lügen. Will hatte so viel für ihn getan, während alles, was er tat war, stur zu sein und Will zur Last zu fallen.
„Ich habe von meiner Schwester geträumt", sagte Nico ohne Will in die Augen zu sehen.
"Sie ist vor einigen Jahren auf einem Einsatz gestorben."
Die Worte hingen einen Moment lang zwischen ihnen in der Luft. Dann setze Will sich vorsichtig auf die Bettkante und nahm Nicos Hand in seine. Normalerweise wäre Nico vor diesem Kontakt zurückgeschreckt, aber dieses Mal konnte er nicht anders als in der warmen Berührung von Will's Hand etwas beruhigendes zu finden. Und während Will's Daumen kleine Kreise auf seine Hand malte, begann er von all den Träumen und Erinnerungen zu erzählen, die ihm Nacht für Nacht die Luft abschnürten.

~*~

Als Nico am nächsten Morgen aufwachte fühlte er sich seltsam ausgeruht. Er hatte gar nicht gewusst, dass er überhaupt müde gewesen war und doch fühlte sein Kopf sich deutlich leichter an. Das Chaos in seinen Gedanken war erträglicher geworden. Es dauerte einige Momente bis zwei wichtige Erinnerungen den Vorhang seiner morgendlichen Trägheit durchdrungen hatten.
Zuerst erreichten ihn die Ereignisse der letzten Nacht, dann die Erkenntnis, dass das Gespräch ihm für diese Nacht die Albträume genommen hatte.

Langsam öffnete Nico die Augen und blinzelte einige Male. Helle Sonnenstrahlen durchfluteten das Zimmer. Nico beobachtete einen Moment lang die kleinen Staubkörner, die in der Luft tanzten, dann fiel sein Blick auf die Person an seinem Bettende. Will saß noch immer auf der Bettkante, nur sein Oberkörper war über Nacht zur Seite auf Nicos Beine gekippt. Seine gold blonden Locken fielen ihm ins Gesicht und sein Mund stand leicht offen. Süß.
Vorsichtig versuchte Nico seine Beine unter Will's Körper hervorzuziehen. Er stockte als der Sohn des Apollo etwas unverständliches murmelte und dann Nico's Beine umklammerte.
Gegen seinen Willen musste er lächeln. Er lies sich zurück in die Kissen sinken und schloss die Augen. Er würde wohl warten müssen.

Eine halbe Stunde später wurde Nico von der fehlenden Wärme an seinen Beinen wach. Will war aufgewacht und ging gerade auf die Tür zu.
"Warte", murmelte Nico, in der Hoffnung, dass der Sohn des Apollo es gehört hatte.
Will drehte sich um und sah ihn überrascht, aber lächelnd an. Nico stockte, nicht sicher was er sagen sollte. Was wenn Will gar nicht mit ihm reden wollte. Er hatte ihm alles erzählt. Alles.
Nico versuchte die Trauer zu unterdrücken. Das hatte er doch gewollt, oder? Er wollte das Will auf Abstand ging. Doch tief im Inneren wusste er, dass das eine Lüge war. Er wollte, dass Will blieb, ihn trotz allem akzeptierte.
Will war ihm nicht egal. Schon lange nicht mehr.
"Nico?"
Der Sohn des Hades hatte gar nicht gemerkt, dass Will wieder an sein Bett getreten war. Er sah auf.
"Ich wollte dir nur sagen, dass das Gespräch gestern nichts ändert, okay?"
Dann drehte er sich um, verlies er den Raum und lies Nico alleine mit seinen Gedanken.

Helloooo ich hab's auch endlich mal wieder geschafft... es hat sehr lange gedauert, ich hoffe ihr verzeiht mir.
Vielleicht konnte ich das ja mit diesem kleine Solangelo Moment wettmachen (auch wenn es ziemlich inhaltslos war)...
irgendwie ist mir das Schreiben extrem schwer gefallen...

Übrigens wegen meines Alters: ich bin 13. Ich war ein wenig erleichtert, dass mich niemand auf unter 11 geschätzt hat und ich war auch erleichtert, dass mich niemand über 18 geschätzt hat, denn das würde heißen, dass ihr denkt ich wäre erwachsen oder so und dann würde ich mir Sorgen um euer Urteilsvermögen machen...

Hat irgendwer eigentlich schon Apollo 5 gelesen? Meinungen dazu? Für die, die es noch lesen wollen: freut euch auf die Solangelo Momente...

Okay ich rede zu viel... meine restlichen Anliegen müssen wohl ins nächste Kapitel.  Byeeee

Doctors Order || Solangelo FF (Entwurf)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt