6. Kapitel

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Es war ein merkwürdiges Gefühl die Hades-Hütte wieder zu betreten. Die spärliche Beleuchtung und das schwarze Mobilar standen im Gegensatz zu der hellen und fröhlichen Atmosphäre in der Apollo-Hütte. Nico hatte sich fast daran gewöhnt sich nicht immer in dunklen Ecken zu verkriechen um anderen zu entgehen und nun ging er wieder zurück zu seinen alten Gewohnheiten. Er fühlte sich unwohl in dieser Hütte. Verwundert stellte er fest, dass das in der Krankenstation am Ende anders gewesen war. Nico fühlte sich unwohl, weil er wieder alleine war. Und das machte ihm Angst.

Auch seine Träume bereiteten ihm Kopfschmerzen. Sie fühlten sich nicht an, wie normale Träume. Es waren Halbgotträume und diese hatten meistens etwas zu bedeuten. Das Problem war diese Bedeutung auch herauszufinden. Nico konnte sich keinen Reim auf all diese Dinge machen. Das einzige was er wusste: es war nichts gutes.

Er hasste dieses unbestimmte Gefühl eines nahenden Unglücks, vor allen Dingen, weil er fast mit Sicherheit wusste, dass jemand sterben würde.

Noch ein paar weitere Sekunden blieb Nico in seiner Hütte stehen, dann wandte er sich ab und ging zum Speise Pavillon. Dort angekommen wollte er wieder auf den Hades-Tisch zugehen, aber lautes Rufen hielt ihn davon ab. Am Poseidontisch saßen Percy, Annabeth, Piper, Jason und Will und winkten ihm zu. Nico nickte kurz in ihre Richtung und setzte den Weg zu seinem Tisch fort. Als er sich gerade setzten wollte, umfassten warme Finger sein Handgelenk. Nico fuhr herum und blickte in die strahlenden Augen von Will. „Denk nicht mal dran", sagte der Apollosohn, „du bist zwar aus der Krankenstation entlassen, aber immer noch mein Patient. Das bedeutet, dass du weiterhin bei mir am Tisch sitzt."
Nico versuchte die heimliche Freude, die ihn nach diesen Worten überkam zu unterdrücken, aber gegen das Lächeln, das sich auf seinen Lippen ausbreitete konnte er sic nicht wehren. Um das zu überspielen rollte er genervt mit den Augen. Er folgte Will durch den Speisepavillon und lies sich neben Jason fallen. Nachdem sie einen Teil ihres Essens den Göttern geopfert hatten, aß Nico schweigend vor sich hin. Er wusste nicht was er sagen sollte und so blieb er lieber stumm. Schon bald wurde er aber in ein Gespräch über das nächste Treffen mit den Römern verwickelt. Dabei fiel ihm etwas merkwürdiges auf: er freute sich Hazel und Reyna wiederzusehen. Und es fiel ihm erstaunlich leicht so unbeschwert mit den anderen zu reden. Es schien fast unmöglich:
Er, Nico di Angelo, Sohn des Hades saß mit fünf anderen Personen an einem Tisch und unterhielt sich mit ihnen über einen Besuch von noch mehr Personen, auf den er sich sogar freute.
Aber es war ein gutes Gefühl.

Als Nico aufblickte, sah er, dass Will ihm über den Tisch hinweg einen warmen Blick zuwarf. Zu seinem eigenen Erstaunen erwiderte er ihn mit einem kleinen Lächeln. Ein weiterer absurder Punkt: er lächelte seit neustem regelmäßig.

Als er merkte, dass er Will immer noch ansah wandte er schnell den Kopf ab und versuchte den leichten Rotschimmer auf seinen Wangen zu verbergen. Jason's vielsagendem Blick zu urteilen allerdings ohne Erfolg.

Den Rest des Frühstücks verbrachte er schweigend, während er nur den Gesprächen der anderen lauschte. Schließlich richtete er sich doch erneut an Will: „Jetzt wo ich entlassen bin, darf ich auch wieder trainieren?"
Will zögerte einen Moment. „Wenn du es nicht übertreibst, meinetwegen", gab er schließlich nach.
Nico nickte. „Okay."

Nach dem Essen schnappte Nico sich sofort sein Schwert und lief zur Arena. Er hatte gerade einen Fuß auf den Sandboden gesetzt, da kam bereits ein riesiger Ball aus Fell und Zähnen auf ihn zu gestürzt und warf ihn zu Boden. Wenige Sekunden später fuhr einen riesige, warme Zunge mitten über sein Gesicht.
„Ist ja gut", lachte Nico und versuchte den riesigen Höllenhund von seiner Brust zu schieben. Leider war er, auch wenn er das niemals zugegeben hätte, immer noch geschwächt und so musste er geduldig darauf warten, dass Mrs. O'Leary sich von selbst bewegte.

"Na, hast du mich vermisst?", lachte Nico und wischte sich das Gesicht an seinem Shirt ab. Der Höllenhund antwortete, wie nicht anders zu erwarten, nicht und hielt dem Sohn des Hades stattdessen einen Zerkauten Schild hin. Er nahm ihn ergeben und warf das zerbeulte Metall quer durch die gesamte Arena. Begeistert stürzte Mrs. O'Leary hinterher.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen begann Nico den am Rand aufgestellten Strohpuppen mit routinierten Bewegungen den Kopf abzuhacken oder durch die Schlitze der Rüstung hindurch ihre Brust aufzuschlitzen. Dabei bemerkte er gar nicht, dass Mrs. O'Leary glücklich nach den abgetrennten Strohköpfen schnappte und diese mit ihren Zähnen zerfetzte. Nach einer kurzen Zeit in der Nico zwanzig Strohpuppen bis ins Unkenntliche zerstört hatte, bemerkte er, wie Percy und Will die Arena betraten. Ehe er die beiden begrüßen konnte, stürmte ein schwarzer Schatten an ihm vorbei und warf sich auf Percy. Dieser lachte nur und Versuchte - ebenfalls erfolglos - den Höllenhund von seiner Brust herunter zu schieben.

"Was macht ihr denn hier?", fragte Nico, nachdem Percy es geschafft hatte sich wieder aufzurichten.
"Percy wollte mit dir zusammen trainieren und ich wollte aufpassen, dass du die Regeln nicht brichst", erwiderte Will, wie selbstverständlich.
Nico zog eine Augenbraue hoch. "Welche Regeln genau meinst du?"
"Keine Unterweltmagie und keine komplette Verausgabung."
Der Sohn des Hades seufzte und schaffte es nur mit Mühe, ihm nicht mitzuteilen, dass er es effektiver schaffte ihn absolut fertig zu machen als jedes Training. Will schien keine Ahnung zu haben wie anstrengend er sein konnte. Was er allerdings sehr wohl wusste, war, dass man ihn mögen musste, auch wenn - oder vielleicht gerade dann - man das mit allen Mitteln verhindern wollte.

"Also dann. Ich werde versuchen mich an deine Regeln zu halten, auch wenn es mir gut geht und ich keinen persönlichen Aufseher brauche."
Wenige Momente nachdem die Worte seinen Mund verlassen hatten, hätte er sich am liebsten selbst geohrfeigt. Er war es nicht gewohnt mit anderen umzugehen und das zeigte sich in solchen Momenten, in denen er einfach redete ohne darüber nachzudenken, wen es verletzen könnte.
"Ich meine, du hast doch bestimmt noch andere Patienten, die wichtiger sind. Aber wenn du willst kannst du natürlich hierbleiben", stammelte Nico in dem kläglichen Versuch seine Worte zu entschärfen. Er war sich schon sicher, dass er mal wieder alles nur schlimmer gemacht hatte, doch ein kleines Lächeln bildete sich auf Wills Gesicht.
"Nein, alles gut, ich bleibe hier. Meine Patienten sind versorgt."

Hey... ja ich lebe noch...  ich werde jetzt keine Ausreden auflisten, warum es so lange gedauert hat, aber es tut mir leid. Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die mir gesagt haben ich soll weiterschreiben, das hat mich echt motiviert und ich habe mir vorgenommen insgesamt in den Ferien recht viel zu schreiben, es gibt also Hoffnung...
Gefällt euch das Kapitel?
Ich bin ehrlich gesagt recht zufrieden, auch wenn es nur ein Übergang ist... bald geht es zur richtigen Story, mal sehen ob ihr mich dann alle hasst... naja, bleibt gesund und bis hoffentlich bald ❤️

Doctors Order || Solangelo FF (Entwurf)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt