"Fünf Pfund, dass du die verbrennst", sagt Lottie, als sie sich später in der Nacht auf den Tresen neben dem Herd lehnt.
Louis öffnet die Augen und wirft einen Blick auf die Bratpfanne. Und, ach Mist. Sie hat recht. Eilig zieht er die Pfanne mit einer Grimasse von der Herdplatte und betrachtet die Burger, die er versucht hatte zu machen.
"Shit."
Lottie neigt den Kopf zur Seite und blickt auf das verbrannte Fleisch. "Also, was hast du auf dem Herzen?"
Nichts. Eine Menge. Alles?
"Und lüg mich nicht an, ich weiß, wann du lügst."
"Ich mache mir nur Sorgen über... Zeug, weißt du?" Sie reden nicht darüber, was "Zeug" bedeutet. Das müssen sie auch nicht.
Lottie lächelt ihn traurig an und nickt dann in Richtung der Küchenschublade, in der die Speisekarten zum Mitnehmen liegen. "Sollen wir uns etwas bestellen?"
Louis rollt mit den Augen, stimmt aber zu. "Das ist wahrscheinlich das Beste."
Er holt sein Handy aus der Tasche und spürt ein weiteres ängstliches Zusammenziehen in seiner Brust, als er sieht, dass das Display noch immer leer ist.
Lottie ergreift seinen Arm, nachdem sie den Herd ausgeschaltet hat, und zieht ihn sanft in Richtung des Wohnzimmers. Sie bestellen schließlich Chinesisch und plaudern leise, während sie einen Film im Fernsehen laufen lassen. Louis versucht, sich von dem Reis fernzuhalten, als sie schließlich essen, weil er weiß, dass er seine tägliche Jogging Runde noch nicht absolviert hat, aber es sieht zu appetitlich aus und er hat so viel anderes im Kopf als die Diät, die er in den letzten zwei Monaten eingehalten hat.
Er versucht, nicht zu denken und sich einfach auf den Film zu konzentrieren, aber diese nagenden Gedanken sind ständig in seinem Hinterkopf. Er weiß nicht einmal, ob er es bei diesem Tempo bis zur nächsten Woche schaffen wird.
Er sollte nicht einmal über diese Harry-Sache nachdenken. Es ist nicht mal so, dass Louis wütend darüber war, was Harry gesagt hatte. Es war nicht einmal wahr — Harry redet viel Schwachsinn. Louis war nur sauer auf ihn, weil er so ein Idiot ist, der denkt, er weiß alles. Was er gesagt hat, hatte keinerlei Auswirkung auf ihn, und selbst wenn, würde es sich Louis keinen falls anmerken lassen. Die Sache, die danach passiert ist, ist einfach so... passiert, und es ist nichts weiter dabei. Harry hat einfach so eine komische Art an sich, und das ist — Ja, das ist alles Harrys Schuld. Erledigt. Fertig. Weggepackt und nie wieder daran gedacht. Toll.
"Meinst du, du könntest mir vielleicht beibringen, wie man fährt?" fragt Lottie und sieht ihn von ihrer Seite der abgewetzten Ledercouch aus an.
"Dir?" Aus seiner Trance geholt hebt er eine Augenbraue. "Bist du überhaupt alt genug?"
"Ja", sagt sie und rollt mit den Augen, beißt sich dann aber auf die Lippe. "Ich dachte nur", sie streicht sich eine Haarsträhne hinters Ohr, "da Mum und Dad nicht oft da sind — Ich meine ich weiß, dass du viel zu tun hast, aber vielleicht könntest du es mir beibringen?"
Louis glaubt sein Herz ein bisschen brechen zu hören. "Natürlich werde ich es dir beibringen, Schwesterherz."
**
Es gibt viele Dinge, über die Louis in den letzten Tagen nachgedacht hat. Das hier gehörte nicht dazu.
Nach einer Stunde Fußballtraining am darauffolgenden Montag (eine halbe Stunde Laufübungen und eine halbe Stunde Minispiele, mit denen Louis die Jungs eigentlich belohnte, was sie aber nicht sonderlich zu genießen schienen, da ihre Beine zu müde waren — inklusive mörderischer Blicke von Harry), findet sich Louis in der Umkleidekabine wieder. Alle Jungs ziehen sich aus, machen sich bereit zu duschen, und Louis kann Harrys wütende Blicke von der anderen Seite des Raumes spüren.
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Unbelievers
FanfictionEs ist Louis' Abschlussjahr und er ist fest entschlossen, es richtig zu machen. Doch neben seinen Stollenschuhen, einer gesunden Dosis Sarkasmus und seinem lächerlichen besten Freund hat er auch noch eine komplizierte Familie, eine erschreckend unge...