Versteigerung Kapitel 5

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Dieses Lächeln auf Ryans Lippen macht ihn unheimlich sexy.

Ok, was läuft bei dir falsch? Du schmachtest Colin an, findest deinen Boss heiß, und vögelst mit Connor!
Ich sollte in ein Kloster! Mal 50 Jahre Abstinenz kann nicht schaden!

Der Redner bittet uns, neben der Bühne zu warten bis wir aufgerufen werden.

Jede Frau wird einzeln auf die Bühne geholt, darf auf und ab stolzieren und sich einmal im Kreis drehen.
Die Gebote pendeln sich so um die 1000 $ pro Versteigerung ein.

Ich darf als letzte. Naja, bis dahin sind die Geldbeutel leer. Die junge Frau vor mir besteigt mit hoch erhobenem Kopf die Bühne, als ihr Name aufgerufen wird.
Claire Blanche Crawford.
Wie sich herausstellt, ist sie die Tochter der Veranstalterin.

Die Gebote für sie überschlagen sich. Endlich sehe ich auch Connor wieder in der Menge.
Er bietet mit.
Mh, seine Rache dafür, dass ich mich zur Versteigerung habe aufstellen lassen?
Er hätte ja Nein sagen können, wenn es ihn stört.

Mittlerweile sind die Gebote bei 5000$
Connor ist der Meistbietenden. Ein weiterer Bieter, ein älterer Mann, Hält dagegen und leistet sich mit MacLeod eine regelrechte Bieterschlacht.
Bei 7000$ erhält Connor dann den Zuschlag.
Genial, er hat sich ein Date erkauft. Hoffentlich hat er noch ein paar Dollar übrig. Ich befürchte das wird jetzt extremst peinlich für mich. Du hast schon ganz anderes überlebt. Immerhin wirft man hier nicht mit faulem Obst.
Als ich auf der Bühne stehe spüre ich den Unsterblichen wieder. Ich hatte ihn fast vergessen.
An der hinteren Wand habe ich einen dunkelhaarigen Mann entdeckt, der mich höflich nickend grüßt.
Er wird zumindest nicht auf die Bühne stürmen und meinen Kopf abtrennen.
Der Auktionator eröffnet meine Versteigerung und bittet um das erste Gebot.
Mein Blick schweift über die Gäste. Connor ist schon wieder verschwunden. Großartig, noch nicht mal die versprochenen 10$ kann er bieten... unbezahlbar...
Ja so lange bis er eine langbeinige Blondine findet, die er mit seinem schottischen Charme beeindrucken kann.

„1000$"

Leicht erschrocken über das Hohe Gebot, suche ich den Bieter.
Ryan hat sich zu Wort gemeldet.
Ok, wenigstens gehe ich nicht sang und klanglos unter.
Hm, für ihn wäre die Crawford-Erbin eine lukrativere Wahl gewesen. Ich glaube, er hat gar nicht mitgeboten, oder?

„2000$"

Der Unsterbliche aus dem Hintergrund hat sich gemeldet. Irgendwie kommt er mir bekannt vor, ich weiß gerade nur nicht woher wir uns kennen.

„5000$"
Ryan erhöht sein Gebot. Er meint das wirklich ernst.

„10.000"
Oh verdammt, was machen die beiden da! Wenn ich die Wahl hätte wäre mir Ryan lieber, denn ich befürchte gegen den Kerl dahinten werde ich kämpfen müssen. Seine grünen Augen... irgendwoher kenn ich die.

„15.000$", ist Ryans nächstes Gebot.
Danke! Meinetwegen könnte der Kerl jetzt aufhören zu bieten. Ich nehm das Date mit meinem Boss.

„18.000$"
Ich versuche gelassen und freundlich in die Menge zu schauen. Der Unsterbliche zwinkert mir zu und grinst hämisch.
Wenn man sich den feinen Anzug wegdenkt, ihn in eine Kutte steckt. Die Haare länger. Ein großes Kreuz um den Hals und einen Rosenkranz um den Bauch... ich erinnere mich...
Er hat mich vermutlich viel früher erkannt. Könnte aber auch daran liegen, dass er meist eine Henkerskapuze trug, beim Foltern der angeblichen Hexen.
Alejandro de Pregonas, als wir uns das letzte Mal gesehen haben, entzündete er genüsslich meinen Scheiterhaufen. Dass er sich damals nicht meinen Kopf geholt hat, verdanke ich meinem Lehrmeister. Er hat meinen verkohlten Körper gerettet, bevor Alejandro sein Werk beenden konnte.

Colin Spencer, mal ein wenig anders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt