Runa

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Hwasa steht schon seit sechs Uhr im Vorraum der Arena und verkloppt ein paar Sandsäcke. Der ganze Boden ist total rutschig durch die vergossenen Tränen von Hwasa. Sie holt aus und boxt so fest sie kann gegen den Sack. Dieses Mal fliegt der Boxsack aber nicht und. Versender schaut sie hinter den Sack und sieht Runa, welche gerade den Sack festhält. „Ihr seid verweint. Geht es euch gut?", fragt Runa vorsichtig und lässt den Sack los. Hwasa zieht ihre Boxhandschuhe aus und fällt Runa in die Arme. Runa schlingt ein Arm um die Taille von Hwasa und den anderen Arm um ihre Schultern. Mit der Hand streichelt Runa vorsichtig ihren Kopf. „Prinzessin, was ist los?", fragt Runa erneut und schaut ihr ins Gesicht. „Ich hab dir gestern ja schon erzählt, dass mein Vater mich verheiraten möchte. Jetzt hat er es getan. Er hat gegen meine Willen mich mit Prinz Ahmun verheiratet hat. Er hat einfach die Hochzeitspapiere schon unterschrieben. Ich kann nichts dagegen machen. Absolut nichts!", erklärt Hwasa weinend. Runa ist schockiert. Sie starrt in die Leere. Ihr Herz zerspringt in tausend Teile. Sie hält Hwasa fest im Arm und lässt selbst eine Träne fließen. „Mein Reich wird untergehen. Mein Volk wird leiden. Ich darf das nicht zulassen. Nicht einmal mein Tod würde daran etwas ändern.", sagt Hwasa weinend und schaut Runa in die Augen. „Du kannst dich doch nicht einfach umbringen.", sagt Runa geschockt und hält sich plötzlich den Mund zu. Sie verbeugt sich tief. „Entschuldigt meine Aussprache Prinzessin. Ich wollte euch nicht beleidigen.", entschuldigt sich Runa sofort. Hwasa grinst leicht und schaut sie an. „Runa, schau mich an.", befiehlt Hwasa. Runa schaut sie vorsichtig an. „Hiermit erlaube ich dir mich mit meinem Namen anzusprechen.", antwortet Hwasa freundlich. „W-Wirklich?", fragt Runa vorsichtig. Hwasa nimmt ihre Hand. „In der schwierigen Zeit, die mir jetzt bevor steht, brauche ich jemanden auf den ich zählen kann.", sagt sie und schaut Runa an. „Auf mich wirst du dich verlassen können.", schwört Runa Hwasa und legt ihre andere Hand auf die von Hwasa. Sie schauen sich gegenseitig in die Augen. Hwasa muss etwas hochschauen, da Runa einen halben Kopf größer ist.

„Wolltest du nicht trainieren?", fragt Runa und lässt Hwasas Hand los. Hwasa grinst etwas und macht ihre Haare auf. Sie beugt sich nach vorne und schüttelt sie etwas aus. „Womit möchtest du trainieren?", fragt Runa und öffnet den riesigen Waffenschrank. „Trainieren?", fragt Hwasa verwundert. Runa schaut sie ganz verwirrt an. „Ach so Ja! Genau! Ja, also ich würde gerne meine Kräfte erweitern.", sagt Hwasa leise. „Du weißt doch, dass ich das nicht darf.", antwortet Runa und hält ihren Arm fest. „Okay, ich möchte dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Wie wäre es mit einem Schwerter-Kampf?", fragt Hwasa und zieht ihr aus grünem Titan geschliffenes Schwert aus dem Waffenschrank. „Wow, sieht das Schwert gut aus.", sagt Runa staunend. „Ja, oder? Das hat mein Vater mir zu meinem 20. Geburtstag geschenkt. Ich bin sehr stolz drauf.", antwortet sie lächelnd und steckt es wieder weg. „Ich möchte nicht, dass es kaputtgeht wenn wir kämpfen.", erklärt sie und nimmt ein Standard Schwert hinaus und gibt es Runa. Sie nimmt es an und dehnt sich etwas. Hwasa nimmt sich ein zweites hinaus und geht durch eine Tür auf der rechten Seite.

Sie steht in einem etwas breitem Raum mit Steinsäulen. In den Steinsäulen sieht man einige Kampfspuren wie Einstiche durch Dolche oder Schwerter, herausgebrochene Steinstücke, rote Flecken und selbst Biss— und Kratzspuren sind zu finden. Hwasa steht in dem mit Sonnenlicht geflutetem Raum und dehnt etwas ihren Nacken und den Kopf. Dabei läuft sie zu einem riesigen bunten Fenster. „Mein Volk, ich werde euch retten.", sagt sie vor sich hin und schaut auf ihr Dorf. „Bist du bereit?", fragt Runa und kommt in den Raum hinein. Hwasa dreht sich zu ihr und nickt. Sie läuft auf Runa zu. „Versuche mich zu erledigen. Keine Angst du wirst mir nicht weh tun.", erklärt Runa ihr und legt ihr Schwert auf ihre Schulter. „Sicher?", fragt Hwasa leicht hochnäsig und zieht eine Augenbraue hoch. Runa lächelt nur und stellt sich auf Startposition. Auch Hwasa steht auf Startpostion und schaut sie fokussiert an.

Es ertönt von draußen ein Gong. 11 Uhr. Hwasa nimmt diesen Gong als Start. Sie hebt ihr Schwert und greift an. Runa streckt ihr Schwert Hwasa entgegen, um den Schlag abzuwehren. Sie greift zurück an und trifft Hwasa am Bein. „Erwischt!", ruft sie Hwasa zu und schubst sie mit ihrem Fuß weg. „Verdammt!", flucht Hwasa und stellt sich in eine feste Position. Hwasa greift wieder an. Sie kämpft hart und versucht Runa zu treffen. Nichts. Runa wehrt jeden Angriff von Hwasa ab. „Konzentriere dich!", schreit sie Hwasa an. Hwasa runzelt die Stirn und versucht härter anzugreifen. Nichts. Sie wird wütend und holt mit dem Schwert weit aus. Mit einem leichten Schubser schubst sie Hwasa um. Das Schwert von Hwasa trifft Runa am Bein. Sie fällt. Bevor sie am Boden ankommt, stützt sie sich ab. Unter ihr liegt Hwasa. 20 cm trennen ihre Augen und Lippen. „Es- Es tut mir leid Prinzessin.", flüstert Runa und starrt förmlich auf ihre Lippen. Das Verlangen Hwasa jetzt zu küssen ist so stark wie noch nie. Hwasa schluckt, um ihren trockenen Hals zu befeuchten. Sie hat einen Klos im Hals. „Es- Es ist nichts passiert.", flüstert sie zurück. Gerade als Runa aufstehen will hält Hwasa sie fest. Sie krallt sich in das T-Shirt von Runa. „Küss mich!", sagt Hwasa energisch und schaut sie an. Runa lässt sich dies nicht zweimal sagen und presst ihre Lippen auf die von Hwasa.

Küssend stehen sie gemeinsam auf. Hwasa stellt sich auf die Zehenspitzen um an den Mund von Runa besser zu gelangen. Runa hält Hwasas Kopf zwischen ihren Händen und küsst sie leidenschaftlich. Hwasa hält sich an den Hüften von Runa fest. Sie zittert. Solche Gefühle, welche sie gerade spürt, hat sie noch nie gehabt. „Ich liebe dich Prinzessin.", sagt Runa und küsst sie weiter. Hwasa wird von Runa gegen die Wand gedrückt. Runas küsse gehen an Hwasas Hals entlang. Sie schließt die Augen und genießt. Sie genießt die Verbindung zwischen ihren.

Plötzlich geht die Türe auf und der König Asmodeus betritt die Halle. Sofort höre Runa auf uns tut so als würde sie gerade mit ihrem Schwert angreifen. Hwasa weicht aus und läuft zu ihrem Vater. „Vater! Was machst du denn hier?", fragt Hwasa und lächelt breit. „Ich wusste, dass du hier bist. Komm.", befiehlt er und geht wieder aus dem Raum. „Wieso sollte ich dir noch gehorchen. Du bestimmst doch sowieso alles über mich.", antwortet sie leicht sauer und richtet ihre Haare. „Weil ich immer noch dein Vater und dein König bin. Also komm jetzt.", ruft er von draußen und läuft die Treppen hinunter. Hwasa lächelt Runa leicht an, verbeugt sich vorsichtig und rennt ihrem Vater hinterher. Mit dem Rücken rutscht Runa die Wand hinunter und stützt den Kopf auf ihren Händen ab. „Was?", sagt sie zu sich selbst und starrt auf den Boden.

Alles, was meine Majestät verlangtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt