Prinz Ahmun

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Es klopft an die Türe. „Herein.", sagt Hwasa und sitzt Haare kämmend vor ihrem Spiegel. „Oh, guten Tag Prinzessin Yala, Guten Tag Prinzessin Issra.", sagt der Vater und lächelt sie höflich an. Die beiden Prinzessinnen verbeugen sich vor dem König. „Hwasa, mein Schatz. Was machst du da?", fragt der Vater und stellt sich hinter sie. „Siehst du das nicht Vater? Ich kämme mir die Haare.", antwortet die und bindet ihre Haare in einen Zopf. Sie schnippst einmal mit den Fingern, wirbelt den Zeigefinger einmal im Kreis und aus ihrem Schrank kommt ihr Trainingsanzug hinausgeflogen. Skeptisch schaut der König Hwasa im Spiegel. „Liebes? Hast du nicht etwas vergessen?", fragt der Vater und schaut sie weiter an. Mit einem weiteren Schnipser wechselt ihre Kleidung von einem dunkelroten Kleid in ihren Weißen enganliegende Trainingsanzugs. „Stimmt! Wie konnte ich das vergessen?", fragt Hwasa ironisch und tippt mit dem Zeigefinger zweimal auf ihre Arme und ihre Beine. Aus dem langen Trainingsanzug wurde ein Anzug, der über dem Knie anfängt und an ihren Schultern aufhört. „Du hast so recht Vater. Heute ist es viel zu warm einen langen Anzug zu tragen!", sagt Hwasa erfreut und lächelt ihren Vater an. Der Vater atmet genervt aus. „Hwasa, das meine ich nicht. Prinz Ahmun aus Sarris kommt heute mit seiner Familie zu Besuch.", erklärt der Vater und hält seine Tochter an der Schulter fest. „Ich kann heute nicht. Ich habe Training mit Melion. Ich habe das nicht bedacht. Ich habe es einfach vergessen. Bestelle ihm schöne Grüße von mir.", antwortet Hwasa leicht panisch und entfernt die Schulter mit einem Schnipser.

„Prinz Ahmun? Der Prinz Ahmun aus Sarris?", fragt Issra geschockt. „Gewiss doch. Es gibt nur diesen einen.", antwortet der Vater lächelnd. „Er soll die blausten Augen der ganzen Welt haben.", schwärmt Issra. „Dazu noch das goldenste Haar im Lande.", schwärmt Yala ebenfalls. „Außerdem soll er so groß wie ein Berg sein und- und- und er soll einen Wolfsanimagus nur mit den Händen erlegt haben?", fragt Issra ebenfalls schwärmend und aufgeregt hinzu. „Schweigt!", schreit Hwasa ihnen zu und schmeißt ihr Handtuch neben sie. Issra und Yala sind sofort still. „Es tut uns leid, Prinzessin.", entschuldigt sich Issra sofort demütig. „Hwasa, sie sind unsere Gäste. So kannst du doch nicht mit unseren Gästen sprechen.", sagt der Vater geschockt und bittet die beiden aus dem Zimmer.

„Vater, wie oft muss ich es dir noch erklären? Ich möchte keinen Prinzen. Erst recht nicht so einen aufgepumpten Stier.", stellt Hwasa klar und hebt wieder ihr Handtuch auf. „Er wär der perfekte Prinz für dich. Er hat die Macht dich zu beschützen. Er würde perfekt an deine Seite passen. Es steht nicht zur Debatte.", erklärt der Vater und schnippst ebenfalls. Sofort hat Hwasa ein wunderschönes hellblaues Ballkleid an und eine kleine Krone auf. „Du wirst jetzt mit mir in den Hofgarten kommen und seine Familie mit ihm begrüßen. Danach werdet ihr ein paar Worte miteinander austauschen.", befiehlt der Vater. „Was soll ich denn mit ihm reden? Wir haben nichts gemeinsam!", antwortet Hwasa geschockt. „Lächeln.", sagt der Vater und geht mit seiner Tochter aus ihrem Zimmer. Hwasa setzt ein Lächeln auf die Lippen und schreitet mit ihrem Vater die Treppe hinunter.

Runa verlässt schnell die Treppe, welche sie geputzt hat und verbeugt sich tief. Ihr Herz schlägt schneller als die das Parfüm von Hwasa riecht und das Ende ihres Kleides sieht. Ihr Lächeln breitet sich über das ganze Gesicht aus. „Vielen Dank.", sagt Hwasa und lächelt Runa an.

Die goldene riesige Türe der Eingangshalle öffnet sich. Hwasa steht in einem leichten Knicks. „König Arturs.", sagt der Vater lächelnd und überreicht ihm die Hand. König Arturs gibt ihrem die Hand. Die Bediensteten nehmen sofort das Gepäck der anderen Königsfamilie an. Königen Marlene verbeugt sich vor Hwasa. „Prinzessin.", sagt sie hochachtungsvoll. „Königin Marlene. Es ist wunderschön euch und eure Familie in unserem Schloss begrüßen zu dürfen.", antwortet Hwasa ebenfalls hochachtungsvoll. „Königin Marisa hat gute Arbeit geleistet. Sie ist perfekt erzogen.", belächelt Marlene Hwasa und geht an ihr vorbei. Dankend lächelt Asmodeus Hwasa an. Sie nickt leicht zurück und begrüßt auch den König.

Prinz Ahmun verbeugt sich tief vor Asmodeus. „Es ist eine Ehre euch begrüßen zu dürfen.", sagt Ahmun herzlichst und hochachtungsvoll. Auch Asmodeus verbeugt sich. „Die Ehre liegt ganz bei mir. Ich habe dich schon Jahre lang nicht mehr gesehen. Du bist wirklich sehr groß und stark geworden.", stellt König Asmodeus fest. Er geht an die Seite und Ahmun steht vor Prinzessin Hwasa. Prinz Ahmun verbeugt sich zu tiefsten. „Prinzessin Hwasa. Ich hörte bis zum heutigen Tage nur Erzählungen von ihnen gehört. Mir wurde erzählt, dass sie die schönste Prinzessin im ganzen Königreich sein sollt. Diese Erzählungen scheinen zu stimmen.", schwärmt Ahmun und küsst ihre Hand. Hwasa schaut ihn ganz leicht angewidert an. „Danke sehr, es ist auch eine Freude Sie kennenzulernen.", stottert sie leicht vor sich hin. „Darling, möchtest du ihm unser Schloss zeigen?", fragt der Vater Hwasa. Leicht Hilfe suchend schaut sie ihren Vater an. „Aber gewiss doch.", antwortet Hwasa nachdem ihr Vater eine Augenbraue hochgezogen hat. Hwasa geht mit ihm durch eine weitere große goldene Türe.

„Wow, euer Schloss ist wundervoll.", sagt Ahmun staunend. Hwasa dreht sich um und schaut ihn an. „Ich habe keine Lust auf dieses Prinzessinnen und Prinzen Gehabe.", sagt sie und verschränkt die Arme. „Aber Prinzessin, ich bin ihr Prinz.", sagt er schmeichelnd und zieht ihre Hand auf den verschränkten Armen um diese zu küssen. Hwasa schlägt ihm die Hand weg. „Finger weg.", sagt sie energisch und schaut ihn Böse an. „Na na na Prinzessin. Machen sie doch nicht so ein wütendes Gesicht. Dieses wütende Gesicht bringt Falten in dein wunderschönes Gesicht.", erklärt er leicht grinsend und streift ihr am Gesicht entlang. Plötzlich fliegt ein Schwert durch die Lücke zwischen dem Arm von Ahmun und dem Gesicht von Hwasa. Sie schreckt etwas zurück und schaut in die Richtung wo das Schwert herkommt. Hinter einer Ecke huscht eine Gestalt mit blonden Haaren. Hwasa fängt sofort an zu Lächeln und wird durch das Geschrei von Prinz Ahmun aus ihren Gedanken gerissen.

„AHHHH!", schreit er und tritt mehrere Schritte zurück. Hwasa grinst lachhaft. „Das Schwert hat mich gestreift! Schau!", regt sich Ahmun auf und zeigt Hwasa seinen leichten Kratzer. „Das ist ein Kratzer.", sagt Hwasa lächerlich, „ein Schnippser und die sogenannte Wunde ist verheilt." Prinz Ahmun streift über diesen Kratzer. Nicht einmal Blut tritt aus dem Kratzer aus. Ahmun starrt die ganze Zeit auf die Wunde. Drückt die nebenan liegende Haut zusammen um zu schauen, ob durch den Druck doch noch Blut aus dem Kratzer heraustritt. Hwasa legt ihren Finger auf den Kratzer, schließt die Augen und streift mit dem linken Zeigefinger über den Rechten Zeigefinger auf der Wunde. Ahmun stöhnt vor Schmerzen kurz auf. „Du bist erbärmlich.", sagt Hwasa und rollt ihre Augen als sie ihre Hand von seinem nicht mehr vorhandenen Kratzer nimmt. „Wie kannst du es wagen so über mich zu urteilen?", fragt Ahmun entsetzt und richtet sich vor der kleinen Hwasa, im Gegensatz zu ihm, auf. „Weil du nicht mal einen Kratzer aushältst. Das Schwert war nicht mal verzaubert. Es war nur eine kleine oberflächliche Wunde. Mehr nicht. Und du sollst diese heldenhaften Taten ausgeübt haben? Lachhaft.", stellt Hwasa ihn bloß und setzt ein abwertendes Lächeln auf. Ahmun packt sie am Hals und drückt zu. „Ja, ich bin der heldenhafte Prinz Ahmun. Und daran kann niemand etwas ändern. Ich habe noch nie verloren. Und das werde ich auch niemals. Meine Fans sind mehr treu. Noch treuer, wenn sie erfahren, dass ich die wunderschöne Prinzessin Hwasa gerettet habe und am allermeisten wenn du meine Frau wirst und ich endlich über das ganze Reich herrschen kann.", erzählt Ahmun und starrt ihr tief in die Augen. Hwasa erkennt, dass seine Augen von Blau zu Gelb werden. „Du bist ein Schwindler.", stellt Hwasa fest. „Du hast ganz recht. Meine Kraft ist dem Volk zu erzählen, was sie hören wollen und brauchen. Sie brauchen einen Helden. Sie bekommen einen Helden.", sagt Ahmun und lässt Hwasa los. „Mich wirst du niemals bekommen.", schreit Hwasa ihn an. „Das wollen wir noch sehen.", antwortet Ahmun grinsend zurück und verlässt den Saal.

„Prinzessin? Geht es euch gut?", fragt Runa besorgt und kniet sich neben die auf dem Boden liegende Hwasa. Sie greift nach Runas Hand und zieht sich an dieser hoch. Runa senkt sofort den Kopf, um ihr nicht in die Augen zu schauen. Hwasa nimmt ihr Kinn auf ihren Zeigefinger und legt den Daumen darauf. So zieht sie ihren Kopf hoch. Runa schließt sofort die Augen. „Runa, es ist okay. Du darfst mir in die Augen schauen.", erlaubt es Hwasa. Runa öffnet vorsichtig die Augen und schaut Hwasa das erste Mal in ihre leuchtenden braunen Augen. „Ich danke dir sehr. Du hast mich vor Prinz Ahmun gerettet.", bedankt sich Hwasa herzlich. „Gewiss doch. Ich konnte doch nicht zu lassen, dass die Prinzessin hier auf dem Boden liegt.", erklärt Runa vorsichtig. Hwasa lächelt dankend. „Nein, das meine ich nicht.", erklärt sie und schaut auf das Schwert. Als Runa gerade den Mund aufmachen möchte legt Hwasa ihren Finger auf die Lippen von Runa. „Das bleibt ein kleines Geheimnis zwischen uns.", flüstert sie in Runas Ohr und verschwindet.

Alles, was meine Majestät verlangtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt