Neuanfang in England

NEUN

P.o.V Perrie

Mit Herzrasen lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Fragen über Fragen sammelten sich in meinem Kopf. Es gestalteten sich Szenarien die mir Gänsehaut bescherten, dann kam er mir in den Sinn. Was wenn Ben wieder her kommt und Ally weh tut? Manchmal wenn ich bei ihr schlafe wache ich auf, weil Ally zittert und Dinge murmelt... Ich beginne mir ernsthafte Sorgen um sie zu machen. Mit einem Mal blieb ich stehen; hatte ich das Recht so über sie zu denken, wenn ich nichtmal wusste was wir waren? Meine Hände begannen nervös mit meinen T-Shirtsaum zu spielen, während ich erneut in meinen Gedanken verloren ging. Nach einer gefühlten Stunde hörte ich die Haustür aufgehen. Ich schaute aus meinem Zimmer und sah Noa. Meine Rettung. „Hey, ähm... Kann ich mit dir reden? Es geht um Ally." Noa nickte und kam in mein Zimmer, setzte sich wortlos auf mein Bett und sah mich erwartungsvoll an. „Also ich weiß ja nicht ob du es weißt aber...-", sie unterbrach mich „Du und Ally hattet Sex und jetzt weißt du nicht wie du dich ihr gegenüber verhalten sollst?", sie hatte trocken eine Augenbraue in die Höhe gezogen, während ich sie perplex ansah. „Woher weißt du das?" erwiderte ich erstaunt. „War geraten" sagte sie nur kurz. „Redet doch einfach mal mit einander. Ich bin die Sozialinkompetente hier! Warum laufen alle immer zu mir...? Perrie, ich kenne Ally, okay? Sie wird sich genau die gleichen Fragen stellen wie du. Sei schlau und rede mit ihr. Wenn du denkst sie zu küssen wenn sie zurückkommt - dann mach es und schau was passiert", sprach sie, als sei es das einfachste der Welt. Ich ließ mich neben sie aufs Bett fallen und seufzte. „Was wenn sie mich nicht mag? Also - nicht so - sondern einfach nur sex wollte oder einfach nur betrunken war?" Noa sah mich an, mit einem für mich unklaren Blick. „So ist Ally nicht, Perrie. Das weißt du auch. Ally... mag sich ihrer Sexualität grade vielleicht unsicher sein, aber schau mal...", sie sah aus als würde sie versuchen die Wurzel von Pi zu rechnen. „Das ist sie doch nur, weil sie dir begegnet ist. Ally liebt dich wirklich. Ich kann es mittlerweile nicht mehr hören, wie sie von dir schwärmt also macht es euch doch nicht so schwer" Ich schaute sie mit großen Augen an und lächelte breit. „Sie liebt mich?", Noa nickte. Ihr handy blinkte auf und jemand namens 'love❤️' schrieb ihr. „Wer ist das?" fragte ich neugierig. „Leigh" sagte sie leise und wurde etwas rot, wenn ich es richtig gesehen habe. „Was läuft da zwischen euch, huh?"

P.o.V Noa
Ich starrte für ein paar Sekunden auf mein Handy. „Ein Deja-Vu", sprach ich meine Gedanken laut aus. „Huh?" „Oh... stimmt du hattest mich was gefragt, hm. Nicht wirklich viel, sie ist nett. Ich Speicher viele Leute mit Herzemoji ab", versuchte ich es abzuwinken und schaltete mein Handy aus, ohne die Nachricht zu beachten. „Und genauso viele mit Love davor?", fragte sie leicht grinsend. "Einer meiner Kontakte heißt Playmobil-Dusche. Love gehört da noch zu den normalen. Ich hab mich beim einspeichern ihres Namens vertippt, Autokorrektur hat Love draus gemacht und mich hatte es nicht weiter gestört", ich stand auf und schrieb schnell zurück. „Leigh bringt Essen mit", sagte ich ohne vom Bildschirm aufzusehen und lief aus ihrem Zimmer heraus. „Aber ich soll ehrlich mir Ally sein?", rief Perrie mir hinterher, woraufhin ich ihr nur den Mittelfinger zeigte. In meinem Zimmer angekommen holte ich meine Kopfhörer raus und setzte sie auf, um mir Leigh's Sprachnachricht anzuhören. Privatsphäre ist nicht durch Wände gewährleistet. Glaub mir. Ich habe Geschwister. „In dem Café in dem ich - Entschuldigung! - eben war, war ein ultra süßes Mädchen, sie hätte wirklich zu dir gepasst! Du solltest das nächste mal mitkommen!" Stimmt. Seitdem Ally ihr davon erzählt hatte, dass ich seit gefühlten Jahren keine Beziehung mehr hatte, versuchte sie mich andauernd mit irgendwem zu verkuppeln. Ich schrieb ein einfaches ‚idiot' zurück. Mit einem lauten seufzen ließ ich mich auf mein Bett fallen. Vielleicht etwas zu theatralisch dafür, dass ich allein war. Müde fuhr ich mir mit den Händen durchs Gesicht, bis ich ein Gemisch aus Schnurren und Mauzen hörte. „Hey Schnuppel", quietschte ich, während ich durch das Fell der nun neben mir sitzenden Katze fuhr. „Hast du wieder andere Katzen terrorisiert?", murmelte ich leise und steckte mein Gesicht in ihr Fell. „Warum kann ich nicht einfach so wie du sein? Jeden zu hassen ist so viel leichter als entscheiden zu müssen, wen man mag, nicht mag und mag mag", sie schnurrte bloß und legte sich vorsichtig hin, Pfoten überkreuzt. „Was ist eigentlich deine Mission, huh?", ich krauelte sie amüsiert an ihrem Kopf, bevor ich mich aufsetze. „Was hältst du von etwas Breath of the wild, bis Leigh mit dem Essen zurückkommt?", fragte ich bereits nach meiner Switch greifend.