sweet lies - nomin

twenty-five

Lee Jeno

Montag

"Ich mach mir halt trotzdem ziemlich Sorgen...", murmelt mein Freund, der mir soeben den ganzen gestrigen Tag und die Reaktion seiner Mutter geschildert hat. Dabei liegt er wie fast immer fest in meinen Armen und kuschelt sich an mich.

"Das versteh ich, Kleiner. Aber schau mal, du hast doch selbst gesagt, dass ihr jetzt jeden Tag Bescheid bekommt, wie es ihr gerade geht. Und erst recht, falls sich etwas verschlechtern sollte.", meine ich sanft und streiche ihm dabei durch seine weichen Haare.

"Mhm, du hast ja recht...", leise seufzt er. "Danke, dass du da bist, Jeno."

"Das ist selbstverständlich für mich.", sage ich nun lächelnd und küsse ihn einmal auf den Kopf. Manchmal glaube ich, dass er wirklich noch etwas besser lernen muss, Hilfe anzunehmen und auch damit umzugehen. Aber das wird schon noch, da bin ich mir sicher. Außerdem bin ich schon verdammt froh, dass unsere Beziehung wieder so gut läuft.

Jaemin lächelt ebenfalls und kuschelt sich nur noch fester an mich heran. Eine Weile lang sind wir dann beide still und genießen einfach nur die Nähe zueinander. Ich schließe dabei meine Augen und vergrabe mein Gesicht tief in seinen Haaren, wobei ich seinen Geruch einatme. Das liebe ich einfach...

"Lass uns heute mal ins Kino gehen, ja? Du brauchst wirklich mal etwas Abwechslung.", frage ich dann nach einiger Zeit, in der ich außerdem etwas nachgedacht habe.

"Uh? Naja, an sich gerne, aber was ist dann mit den Kleinen..?"

"Frag doch deinen Vater, ob er auf sie aufpassen kann, hm? Ich meine, letztendlich ist das eigentlich eh sein Job und definitiv nicht deiner.", meine ich dann schulterzuckend, woraufhin Jaemin leise seufzt.

"Jeno..."

"Ich weiß ja, alles gut. Aber frag ihn doch trotzdem."

Letztendlich stimmt der Jüngere nickend zu und ruft seinen Dad nicht mal fünf Minuten später an, um das alles mit ihm abzuklären. Und dieser willigt sofort ein und wünscht uns viel Spaß.

"Na also.", sage ich lächelnd und strecke mich ausgiebig, ehe ich mich im Bett aufsetzte. "Lass uns aber vorher noch was essen, ich hab echt Hunger."

"Mhm, ich auch. Sollen wir noch was kochen?", fragt der Andere, welcher noch immer leicht müde klingt, jedoch schüttle ich meinen Kopf.

"Ich wär dafür, dass wir jetzt schon mal losgehen. Dann können wir noch ein bisschen spazieren und dann Streetfood oder so essen. Und ich zahle, keine Wiederrede. Was hältst du davon?"

"Klingt gut.", erwidert Jaemin dann mit leicht rot gefärbten Wangen und steht auf, um in seinem Schrank nach etwas zum Anziehen zu suchen. Er gefällt mir zwar auch in Jogginghose gut, aber ich kann ihn durchaus verstehen, dass er sich für die Öffentlichkeit etwas anderes anziehen will.

Ich selbst hab das schon gemacht, da ich nach der Schule schon zum Mittagessen zu Hause war und dort dann erstmal meine Schuluniform losgeworden bin. Jetzt trage ich eine blaue Jeans und einen weißen Hoodie. Schlicht und ausreichend.

Nachdem Jaemin sich für eine schwarze ripped Jeans und ein weißes Shirt entschieden sowie sich umgezogen hat, beschließen wir dann loszugehen. Eigentlich wollte er etwas komplett schwarzes anziehen, aber ich hab dagegen protestiert, weil wir ja immerhin nicht zu einer Trauerfeier gehen. Wie auch immer.

Wir gehen fast eine ganze Stunde spazieren, ehe wir uns dann ganz simpel jeder eine Portion Pommes kaufen. Damit setzen wir uns dann auf eine Bank in einem nahegelegenen Park und essen. Das Wetter ist heute auch wirklich ziemlich angenehm, weshalb es sich gut draußen aushalten lässt.

"Schmeckt's?", frage ich Jaemin nach einiger Zeit schmunzelnd, welcher etwas gedankenverloren in die Gegend schaut. Sofort dreht er sich dann aber zu mir und nickt.

"Jap, ist echt lecker. Und wie findest du's?"

"Seh ich genauso.", erwidere ich und esse dann weiter, was der andere mir gleich tut.

Nach einer weiteren halben Stunde beschließen wir, uns nun langsam auf den Weg zum Kino zu machen. Es ist nicht wirklich weit weg, weshalb wir ungefähr zehn Minuten dorthin brauchen. Angekommen kaufen wir dann Tickets und natürlich Popcorn,
auch wenn wir eigentlich beide relativ satt sind. Aber das ist wenn man schon mal hier ist einfach ein Muss.

Gemeinsam begeben wir uns dann in den Kinosaal und dort auf unsere Plätze. Jaemin hat der Tag heute definitiv gut getan, denn er lächelt fast die ganze Zeit, ohne es selbst zu merken. Und genau das macht mich sehr glücklich.

Die Werbung ist gefühlt wieder endlos lang und wie  fast immer muss man nicht zusammenreißen, nicht bevor der eigentliche Film anfängt schon alles aufgegessen zu haben. Aber letztendlich klappt es doch.

Jaemin legt seinen Kopf nicht viel später auf meiner Schulter ab, was der Doppelsitz, den wir haben auch gut ermöglicht. Wie immer beginne ich ihm durch die Haare zu fahren, was ihn und auch mich selbst sehr entspannt. Dann geht auch endlich der Film los und wir sehen beide dorthin.

Das nenne ich jetzt mal einen gelungenen Tag.