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Den nächsten Tag verbrachte ich in meinem Bett. Ich war kaputt und ausgelaugt und mein Körper tat mir weh. Ich war froh, dass meine Mutter auf der Arbeit war, denn sie hätte sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Mein Kopf ging viele Szenarien durch. Wie würde das Treffen ablaufen? Wie würde der erste Kunde sein? Ich dachte an einen übergewichtigen Mann mit Unterhemd und behaarter Brust. Mir schauderte es. Ich hatte außerdem totale Angst. Wie sollte ich mich auf so etwas einlassen können? Dieser Mann würde mich vergewaltigen. Also musste ich mitspielen und es über mich ergehen lassen.. Das konnte ich doch nicht. Doch rauskommen aus dieser Situation war unmöglich. Ich dachte an Thomas Worte. Er würde meiner Mutter etwas tun.. Ich zog mir die Decke über den Kopf und schrie meine Verzweiflung heraus. Die Luft war stickig unter der Decke. Ich dachte daran mich mit einem Kissen zu ersticken. Doch das kam mir dann doch zu grausam vor. Ich kam wieder von der Decke hervor und starrte an die Wand. Mir war schwindelig. Es gab viele Möglichkeiten. Doch ich dachte an meine Mutter. Ich wollte sie nicht zerstören. Ich stand vorsichtig auf und schaute auf die Uhr. Es war schon fast Abend. Ich wurde immer nervöser. Es wurde Zeit mich fertig zu machen. Also ging ich duschen. Danach putzte ich mir die Zähne und zog mich um. Ich hatte ein Kleid an. Doch irgendwie fühlte es sich falsch an. Ich fühlte mich unwohl. Verhalte dich professionell. Ich zuckte zusammen. Nun war es schon so weit, dass ich ihn in meinem Kopf hörte. Ich machte mein Bett und öffnete das Fenster weit. Dann atmete ich die frische Luft ein. Erst dann bemerkte ich den schwarzen BMW auf der anderen Straßenseite. Ich erstarrte. Die Fensterscheibe ging herunter und eine Hand winkte mir zu. Ich duckte mich sofort. Dann klingelte mein Handy. Ich stolperte auf dem Boden und ging sofort ran. "Du hast dir aber Zeit gelassen." "Entschuldigung. Ich.. Ich war nur gestolpert." Er lachte. "Kein Grund zur Aufregung Süße. Es wird alles gut werden. Ich hoffe du bist fertig." "Ähm. Ja." "Sehr schön. Dann beweg deinen kleinen süßen Hintern nach draußen." Er legte auf. Ich zitterte. Doch ich wollte ihn nicht warten lassen. Schnell schnappte ich mir meine Handtasche,stopfte mein Handy rein und stürzte nach draußen. Mir war ganz elend zumute. Ich ging zum Wagen und stieg ein. Der Wagen fuhr sofort los. Sebastian saß neben mir und fixierte mich. Er trug ein weißes Hemd, die oberen Knöpfe waren geöffnet und ließen seine Brust zum Vorschein kommen. Auch diese war tätowiert. Seine Finger trugen wieder mehrere Ringe und eine Rolexuhr war um sein Handgelenk gebunden. Außerdem trug er eine schwarze Jeans und dunkle Schuhe. Sein Haar war zurück gegelt und eine Sonnenbrille zierte sein Gesicht. Trotzdem konnte ich das lüsterne Grinsen in seinem Gesicht erkennen. "Sexy siehst du aus Kleines." Ich errötete sofort und schaute an mir herunter. Es war nichts besonderes. Ich trug ein weißes Kleid mit Blumen drauf. Es war nicht zu kurz und auch nicht durchsichtig. Meine Füße steckten in hellen Ballerinas. Schmuck trug ich nicht. Ich hatte nicht vor mich aufzubrezeln. Mir war es unangenehm wie er mich taxierte und ich schaute schnell aus dem Fenster. Die Landschaft zog vorbei und irgendwann bemerkte ich einen warmen Atem in meinem Nacken. Ich zuckte zusammen. "Du riechst ja lecker." Eine Gänsehaut überkam mich. Ich rückte weiter zum Fenster. Thomas, der den Wagen fuhr grinste und sagte spöttisch :"Hey Basti, denk dran sie hat gleich einen Kunden, also Finger weg." Basti grinste ebenfalls und ließ seine Zunge über seine Lippen gleiten. Dann flüsterte er mir verschwörerisch zu:"Aufgeschoben ist nicht aufgehoben." Mir wurde übel. Einerseits rückte der Termin näher, andererseits hatte ich Sebastian im Nacken. Ich fühlte mich wie ein Stück Fleisch in einem Löwenkäfig. Es war schrecklich. Dann waren wir da. Doch dieses Mal war es nicht das Bordell, wo wir hielten. Überrascht sah ich Sebastian an. "Der Kunde möchte lieber ungesehen bleiben. Darum sind wir hier gelandet." Ich sah ein schönes Haus am Walde. Es hatte einen großen Garten, wo eine Schaukel und eine Rutsche stand. Ich erschrak. Hatte der Mann etwa Kinder? Eine sofortige Abneigung überkam mich. Wie konnte man so etwas nur machen? Sebastian scheuchte mich nach draußen und zog mich zur Tür. Er klingelte. Ich war total aufgeregt. Wie gebannt starrte ich auf die weiße Tür. Dann öffnete sie sich und ich blieb erschrocken stehen. Ich hatte mit einem alten bierbäuchigen ungeflegten Mann gerechnet, doch nun sah ich dass das nicht der Fall war. Dieser Mann war jung. Er sah sogar gut aus. Braunes kurzes Haar, was etwas zersaust wirkte. Er war schlank und sogar trainiert. Oberkörperfrei stand er vor uns und sah mich an. Ich starrte auf seine Füße, die in Badelatschen steckten. Er war braun gebrannt. "Ihr seid pünktlich." sagte eine freundliche warme Stimme. Sebastian nickte ihn nur zu und wir traten ein. Der Mann schloss die Tür und führte uns in ein kühles Esszimmer. Es war wunderschön eingerichtet. Der Mann musste Geld haben. Ich starrte durch das Fenster, während Sebastian, die Details besprach. "In einer Stunde hole ich sie wieder ab. Bezahlung machen wir danach." "Gut. Mal sehen wie sie so ist." "Sie ist noch ganz frisch im Geschäft, also erwarte nicht zu viel." "Keine Sorge. Ich denke wir werden gut klar kommen." Er lächelte mich an und reichte mir seine Hand. Ich zögerte etwas doch dann legte ich meine Hand in seine. Er führte sie zu seinem Mund und gab mir einen Handkuss. Ich erschrak und zog die Hand zurück. "Bisschen schüchtern die Kleine." Er schmunzelte. "Lass mich mal noch kurz mit ihr reden unter vier Augen." Der junge Mann nickte und verschwand. Sebastian fixierte mich erneut und sah mich an. "Also Schätzchen, wie ich bereits sagte du verhälst dich professionell. Dieser Mann ist einer meiner besten Kunden, also enttäusche uns nicht. Ich werde ja später hören, wie du dich verhalten hast, dann wirst du deinen Lohn bekommen." Er zog die Augenbrauen hoch. Ich schrumpfte zusammen. Sebastian zögerte einen Moment, dann flüsterte er:"Egal wie viele Männer dich ficken werden, du gehörst mir. Merk dir das." Er kniff mich in die Wange, dann ging er davon. Unsicher hörte ich die Tür zuknallen. Ich war nun alleine mit diesem Mann. Ich hatte Angst. Was würde mich in dieser ganzen Stunde alles erwarten?

You Broke Me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt