Ich war erleichtert. Wenigstens war ich nicht schwanger! Aber trotzdem so richtig durchatmen konnte ich nicht. All der ganze Stress ließ mich langsam verrückt werden. Rosa sah mich besorgt an. "Ist alles ok?" "Ja. Ich bin nur froh, dass der Test negativ ist." "Ich auch. Wäre glaub ich nicht so schön gewesen. Ich hol Sebastian, sonst wird er noch wütend." Sie zog eine Grimasse dann verschwand sie. Es dauerte nicht lange und Sebastian kam herein. Alleine. Rosa war nicht dabei. Er sah etwas entspannter aus. Trotzdem sah er mich ernst an."Wir müssen uns um eine Verhütungsmethode kümmern. Die Scheißkerle nehmen anscheinend keine Rücksicht." Er schien zu überlegen. "Außerdem wäre es vielleicht auch ganz gut. Dann hättest du auch nicht immer Probleme wegen deiner Blutung." Ich war schockiert. Sollte ich jetzt etwa die Pille nehmen? Auf keinen Fall! Ich wollte keine künstlichen Hormone mir zuführen. Sebastian bemerkte meine Unzufriedenheit. Er kam auf mich zu. "Süße. Es muss sein. Oder willst du etwa schwanger werden?" "Nein. Aber wieso muss ich denn verhüten?" Ich wollte doch sowieso kein Sex haben! Aber diesen Satz verkniff ich mir. Sebastian wusste wahrscheinlich dass ich das innerlich dachte. Er grinste mich an. "Du musst aber Kleines. Und nicht jeder Mann will sich immer ein Kondom überstreifen müssen. Der Kunde ist König. Weißt du doch." Ich blickte zu Boden. Jetzt wurde ich auch noch zu so etwas gezwungen! "Kann ich nicht die drei Monatsspritze bekommen?" "Das werden wir beim Frauenarzt besprechen. Ich bring dich zu einem." Natürlich war das kein normaler Frauenarzt. Also schon einer, aber jemand der genau wusste was hier lief. Sie gehörten alle zusammen. Wie eine Mafia. Ein Kult. Man kam hier nicht raus. Ich seufzte. Ich hatte wohl keine Wahl. Zuhause fiel ich sofort nach der Dusche wieder ins Bett. Ich war erledigt. Am nächsten Tag schrieben wir die Mathearbeit. Ich hatte wirklich gelernt. Schlechte Noten konnte ich mir nicht leisten. Gott sei Dank hatte auch der Physiklehrer nichts mehr gesagt. Schriftlich gesehen lief es in Ordnung. Nur mündlich war ich stumm. Zu viele Gedanken und Ängste ließen mich nicht klar denken können. In den Pausen versuchte ich so gut wie es ging mich zu verstecken. Ich wollte Rick nicht über dem Weg laufen. Ab und an sah ich Tatjana, die mir heimlich zulächelte. Matthias ging ich auch aus dem Weg. Er rückte mir auch immer auf die Pelle. Nachher bekam er auch noch irgendetwas heraus. Als ich in der zweiten Pause auf die Toilette ging, zitterte ich am ganzen Körper. Mir war total komisch. Wahrscheinlich kam das wirklich vom ganzen Stress. Ich trank Wasser aus dem Wasserhahn und wusch mein Gesicht. Bloß keine Schwäche zeigen! Doch leichter gesagt als getan, wenn man schon auf Sparflamme lief. Ich wartete mit den anderen vor den Physikräumen. Der Lehrer kam und schloss auf. Alle liefen hinein. Ich bemerkte sofort dass jemand in dem Gedränge mir an meinem Hintern grabschte. Als ich mich umdrehte grinste Rick mich an. Ich stieß ihn weg. Man der sollte mich endlich in Ruhe lassen! Im Unterricht konnte ich mich kaum konzentrieren. Immer wieder starrte ich zur Uhr. Ich wollte nach Hause. "Ist alles in Ordnung bei dir Jasmin?" Ich blickte nach vorne. Der Lehrer sah mich besorgt an. Wieso starrten sie denn alle so? "Es ist alles ok." sagte ich. Aber als die Worte aus meinem Mund kamen, hörten sie sich unvollständig an. So als würde ich nuscheln. Mir wurde aufeinmal ganz schwindelig. Aus Reflex schloss ich die Augen. Der Schwindel wurde immer schlimmer. Irgendwann berührte mich jemand am Arm. Ich öffnete die Augen und sah ganz verschwommen den Lehrer. Dann als hätte jemand einen Schalter umgelegt, schwanden mir die Sinne und alles wurde schwarz.
Ich erwachte auf dem Boden. Um mich herum viele Gesichter. Schnell rappelte ich mich auf. Scheiße! Im unauffällig sein hatte ich wohl verloren. Man war ich eine Versagerin. "Jasmin. Soll ich einen Arzt rufen?" "Nein nein. Es geht wieder. Kleiner Schwächeanfall." Der Lehrer sah mich prüfend an. Er nahm meinen Arm, doch ich zog ihn sofort erschrocken zurück. Das überraschte ihn noch mehr. "Alles gut. Ich wollte dir nur hochhelfen." "Es geht schon." Vorsichtig stand ich auf. Ich wollte hier einfach nur weg. Wütend starrte ich alle an, damit sie wegsahen. Doch Matthias, Rick und Tatjana starrten mich immer noch an. Ich wich ihren Blicken aus. Ich wandte mich an den Lehrer. "Vielleicht sollte ich nach Hause gehen. Mir geht's nicht so gut." Er lächelte mich freundlich an. "Natürlich. Hast du jemanden, der dich abholen kann?" "Ja." Natürlich war das nicht ganz richtig. Klar hätte ich jemanden gehabt, aber den wollte ich ganz sicher nicht anrufen. Also packte ich meine Tasche und ging hinaus. Als mich jemand begleiten sollte, lehnte ich dankend ab. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass der Lehrer irgendetwas ahnte, und das stresste mich noch mehr. Draußen atmete ich die kühle Luft ein. Mir war elendig zumute. Als ich auf halben Weg war, klingelte plötzlich mein Handy. Sebastian! Was wollte er denn jetzt? Ich traute mich nicht ran zugehen. Außerdem wäre ich eh im Unterricht gewesen, also sollte er sich nicht anstellen. Trotzdem hatte ich Herzklopfen. Mit jedem Schritt fühlte ich mich beobachtet. Als ich zuhause war packte ich meine Sachen in mein Zimmer. Ich war fertig. Wie aus dem Nichts fing ich an zu weinen. Es war mir alles zu viel. Und jetzt war ich auch noch ohnmächtig geworden.. Das Verstecken wurde immer schwieriger. Ich wollte einfach das alles aufhörte. Doch das würde nicht passieren. Als ich ein Geräusch hörte zuckte ich zusammen. Außer mir konnte niemand hier sein! Ich sprang aus dem Bett und versteckte mich im Schrank. Mit klopfendem Herzen lauschte ich. Es war totenstill. Doch trotzdem traute ich mich nicht rauszugehen. Plötzlich quietschte meine Zimmertür. Jemand kam hinein. Ich versuchte keinen Mucks von mir zu geben. Eine ganze Weile passierte nichts. Und dann wurde die Schranktür aufgerissen. Zwei starke Arme packten mich und schleuderten mich auf den Boden. "Hab ich dich du Schlampe." Sebastian! Aber woher... ?Mit einem Satz war er bei mir und zog mich an den Haaren hoch. "Ignorierst du jetzt also meine Anrufe? Was bildest du dir ein?!" Er schlug mir ins Gesicht. Ich wimmerte. Blut tropfte auf den Boden. Ich hatte Nasenbluten. "Lange genug war ich geduldig mit dir. Doch jetzt wenn du meinst mich verarschen zu müssen, werde ich dir zeigen was dir blüht." Ich hob meine Hände vor mein Gesicht, als er wieder auf mich zukam. "Bitte nicht." wimmerte ich. Er zog mich hoch. Meine Hände riss er nach unten. Das Blut tropfte auf sein T-Shirt. Doch ihm schien das nicht zu stören. Mit einem strengen Blick in den Augen fragte er mich: "Wann hast du zum letzten Mal überhaupt was gegessen?" Ich erstarrte. Gegessen? Hm ja wann war das gewesen? Einige Tage? Wochen? "Schau dich mal an. Kein Wunder dass du deine Regel nicht bekommst und sogar umkippst. Du Schlampe willst du etwa das jemand misstrauisch wird?" Ich zitterte am ganzen Körper. Nein das wollte ich nicht! Ich hatte tatsächlich das Essen vergessen! Er zog an meinem Arm und zerrte mich ins Badezimmer. Mein Gesicht wusch er mit kaltem Wasser. Dann nahm er Klopapier und steckte dies in meine Nase. Das Blut tropfte nun nicht mehr. Bei der ganzen Prozedur hatte ich kein Ton gesagt. Ich hatte einfach nur Panik. Woher wusste er dass ich zuhause war? Er sah mich an, dann krallte er sich an meinen Haaren fest. Es tat weh. "Nichts kannst du wirklich. Jetzt haben dich natürlich alle auf dem Kieker. Wie kannst du nur so unvorsichtig sein?!" "Es.. Es tut mir leid.. Ich wollte das nicht." "Jetzt ist es eh zu spät. Sei froh, dass deine Mutter nicht hier ist, ich hätte sie umgebracht." Zitternd nickte ich. "Und jetzt rückst du endlich damit raus, was los ist. Und ich warne dich Schätzchen lüg mich nicht an, sonst prügel ich dich windelweich." Tränen liefen mein Gesicht herunter. "E-es. Hat.. Jemand was rausgefunden..." stammelte ich. Sofort zuckte ich zusammen und wartete auf den Schlag. Sebastian ließ meine Haare los. Seine Hand packte meinen Hals. Ich röchelte, als er etwas fester zudrückte. Dann ließ er los. "Wer?" Seine Stimme war nur ein gefährliches Flüstern. "R-Rick. Er hat mich vor dem Bordell gesehen.. A-als ich auf dich gewartet hatte." "Dieser Idiot! Was hat er gemacht?!" "E-er hat mich erpresst. Ich.. Ich sollte zu ihm gehen.." "War das der Tag als du frei hattest? Hat er dir die Striemen zugefügt?" Ich nickte ängstlich. "Weiß noch jemand davon?" "Ne.. Nein." "Gut. Um dieses Problem werde ich mich kümmern. Du wirst jetzt erstmal was essen. Und Jasmin?" Ich sah ihn wartend an. "Das wird Konsequenzen haben, das weißt du doch oder?" Ich nickte. "Bitte tu meine Mutter nichts an." Er grinste. "Nein deine Mutter tue ich nichts an. Noch nicht. Aber bald. Erstmal wirst du deine Strafe bekommen. Dafür dass du einfach nicht rangegangen bist. Und dafür dass du nicht mit mir sofort gesprochen hast. Und dafür dass du gelogen hast. Oh du weißt ja gar nicht wie wütend ich gerade bin." "Es.. Tut mir leid.. Ich hatte Angst, dass du sauer wirst.. Ich wollte nicht dass das passiert..." "Dir sollte es auch leid tun. Ich hoffe nur für dich, dass nach dieser Aktion keine weiteren Fauxpas mehr passieren. Ich werde mir etwas Schönes ausdenken für dich." Er zerrte mich die Treppe herunter. Ich musste mich auf den Stuhl setzen. "Ich bestell dir erstmal was. Dann setze ich mich hier hin und pass auf dass du alles aufisst. Wird wohl Zeit, dass ich dich wieder mit strengen Zügeln anfassen muss." Ich schaute zur Tischplatte. Er telefonierte kurz dann setzte er sich mir gegenüber.
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You Broke Me
RastgeleWenn sich schlagartig das Leben ändert! Jasmin ist ein ganz normales Mädchen. Schüchtern und nicht sehr beliebt. Eines Tages werden zwei Männer auf sie aufmerksam, was dann passiert verändert ihr ganzes Leben. Schon bald sieht sie sich in einem Dopp...