33-/Ein wichtiges Gespräch

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Touya PoV.

Ohne große widerrede, welche sowieso nichts bringen würde, erhebe ich mich seufzend von dem eher ungemütlichen Stuhl und mache mich auf den Weg in mein Zimmer.

Dieses ist natürlich überhaupt nicht aufgeräumt und gibt mir nicht einmal ein Fünkchen Hoffnung, das zu finden, wegen dem ich hier bin- falls die Gesuchte Liste nicht sowieso schon vor Ewigkeiten im Müll gelandet ist.

Ein weiteres mal seufze ich gequält auf, bücke mich aber tatsächlich zu einem großen, staubigen Stapel mit allen möglichen Papieren herunter, welche in der letzen Ecke meines Schrankes liegen und beginne mit meiner suche.

Wofür braucht sie wohl aufeinmal diese Telefonnummern?

...

Meine Mutter war schon immer sehr hilfsbereit und hat sich auch bemüht, diese Eigenschaft an mich und meine Geschwister weiterzugeben, nur wird sie jawohl nicht...
Es ist die einizige möglichkeit, zumindest wenn man das Thema unseres Gespräches berücksichtigt und ihre Betroffene Reaktion als Maßstab für das, was sie wohl nun vorhaben könnte...

Sie will aufjedenfall bei Tenko anrufen, was genau dann passiert, werde ich wohl abwarten müssen.

Nachdem ich mich durch die nicht erledigten Physik- und Mathe Hausaufgaben der letzten Jahre gewühlt habe, halte ich eine Ewigkeit später, endlich das gesucht Dokument in den Händen.
Die meisten Nummern sind beinahe unleserlich geworden, die meines Nachhilfelehrers aber, ist zum glück noch klar und deutlich zu erkennen.

Mein Zimmer ist jetzt zwar noch unordentlicher als vorher schon, aber wofür habe ich ein Bett, wenn nicht zum Papiere drunter schieben und nie wieder vor-holen, nicht?

Halbwegs zufrieden mache ich mich also wieder auf den Weg nach unten und halte meiner Mutter den verlangten Gegenstand vor die Nase- diese nimmt ihn skeptisch in die Hand und wirft mir schnell einen komischen Blick entgegen- anspielend auf seine, wie eben schon festgestellte, schlechte Verfassung.

"Danke... Shimura war das?"

Nach einem zustimmenden
"Mh-hm"

Und einem kleinen nicken, welches mein Gegenüber sowieso nicht bemerkt hat, widme ich mich wieder meinem Essen und darf wie erwartet feststellen, dass dieses in der zwischenzeit natürlich kalt geworden ist.
Tatsächlich kommt mir die Frage auf, ob ich aufstehen- und es selber noch einmal in die Mikrowelle stellen soll, nur bin ich dafür schlicht und ergreifend zu faul.

Mit besiegtem Gesichtsausdruck, schaufele ich mir eine weitere Gabel in den Mund und beobachte lieber meine Mom dabei, wie sie die Nummer eintippt und anschließend auf die Annahme ihres Anrufes wartet.

Auch ich bin schon gespannt darauf zu sehen, wie es so laufen wird, falls überhaupt jemand abnimmt... Ich kann Tenko da nicht einschätzen.
Ich zum Beispiel, kann Telefonieren überhaupt nicht leiden, mache es aber, wenn es sein muss.

Fuyumi und Shoto Telefonieren ganz gerne mit ihren Freunden, während Natsuo nicht einmal an den Hörer geht.

...

Da aber jeder Anruf, eventuelle Neuigkeiten über den Zustand seiner Mutter sind, brauche ich da wohl gar nicht viel 'Einschätzen'...

Tenko nimmt sicher jedes Telefonat an.

Grade als ich zu diesem Schluss gekommen bin, höre ich die Begrüßung meiner Mutter- diese scheint jedoch nicht den blauhaarigen am anderen Ende der Leitung zu haben- ich höre schwach eine helle, freundliche Stimme, die von einem Mädchen zu stammen scheint.

Tenkos große Schwester- ich habe sie letztens im Krankenhaus gesehen.

Alles von diesem Gespräch kann ich zwar nicht wiedergeben, jedoch scheinen die beiden sich über das zu Unterhalten, von dem auch Tenko mir heute Mittag erzählt hatte.
Meine Mutter spricht eine ganze Weile mit der jungen Frau, erst als mein Teller schon seit einigen Minuten leer- und mein Twitter feed bis zur letzten Neuigkeit aktualisiert ist, kommen die beiden zum Ende.

"Es freut mich sehr, dass das geregelt ist! Ich Rufe gleich noch schnell in der Schule an und kläre den Rest. Wenn sie noch fragen haben, rufen sie gerne nochmal an... Ihnen auch einen schönen Tag"

Grinsend legt mein Gegenüber auf und wirkt schon jetzt um einiges erleichterter, als noch vor ihrem Telefonat.
Als sie mir aber mit einem einzigen Satz, das komplette Gespräch zusammenfasst, bekomme ich einen trockenen Hals-

"Ich freue mich schon darauf Tenko kennenzulernen- seine Schwester Hana wirkte zumindest sehr freundlich"

Wäre ich noch am essen, würde ich mich jetzt verschlucken.
"W-Was? Wie- was genau habt ihr eigentlich besprochen?"

"Ich habe noch einiges mehr von ihrer Situation gehört und mit der jungen Frau ausgemacht, dass Tenko von nun an zu uns zum Essen kommt- zumindest die meisten Tage. Ihr werdet auch eure Nachhilfe hier machen, damit es einfacher ist... Du überlebst das schon Touya. Ich Rufe noch in der Schule an und kläre den Rest"

Stumm nickend verlasse ich den Raum und sterbe grade innerleich- gefühlt zumindest.
Ich kann Tenko wohl leiden, aber gleich bei mir Zuhause haben muss ich ihn nun eigentlich nicht...

Nur wenn meine Mutter einmal eine Entscheidung getroffen hat- vor allem von dieser besonderen Art, habe ich wohl keine Chance, sie umzustimmen.
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Blub blub °^°

Da hat jemand ein paar unfreiwillige Dates würd ich mal sagen

How'd you do --Shigadabi ff--Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt