35-/Hana

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Tenko PoV.

Dieses Telefonat dauert nun schon so lange an, dass ich mit Leichtigkeit den Teller Sandwiches verputzt habe und langsam das Gefühl bekomme, dass wer auch immer da anruft, nichts gutes bedeutet.

Hanas letzter Blick, ehe sie außer Sichtweite getreten ist, hat mir nämlich gar nicht gefallen.

Nachdem ich noch ein paar wenige Minuten mit warten verbracht habe, erhebe ich mich seufzend von meinem Stuhl und mache mich auf den Weg in mein Zimmer- zumindest wollte ich das.
Grade als ich den ersten Fuß auf die dunkle Treppenstufe setze, höre ich wie Hana sich verabschiedet und seufzend wieder in den Flur gelaufen kommt.

Anstatt mir aber schmunzelnd zu erzählen, wer das war und was diese Person wollte, bekomme ich bloß einen fast schon enttäuscht wirkenden Blick ab, ehe ich ein weiteres mal in die Küche beordert werde.
Nun bin ich doch etwas mehr als nur etwas nervös, so komisch habe ich sie glaube ich noch nie erlebt...

Das macht mir Sorgen.

Während ich angespannt darüber Nachdenke, was ich wohl angestellt haben könnte, das ihr Verhalten erklärt, laufe ich langsam wieder zu ihr und lasse mich unsicher auf meinem Platz nieder, bevor ich Hana einen zögernden Blick entgegen werfe.
Dieser scheint- was auch immer, wirklich ernst zu sein.

"Ich weiß wie schwer es mit Mom ist, ich weiß auch, dass ich grade nicht so für dich da sein kann, wie du es eigentlich brauchst und Verdienst- aber ich dachte du würdest mir erzählen, wenn etwas wäre. Tenko, du-"

"Hey- was ist eigentlich los? Wer war das? Und was meinst du damit?"

Mein Gegenüber bei ihrem Redeschwall zu unterbrechen, hat so einiges mehr Mut gekostet, als ich zugeben will, nur möchte ich einfach wissen, was überhaupt grade passiert.

Ich bin völlig überrumpelt.

"Das war Rei Todoroki, Touyas Mutter. Sie hat mit mir über ein paar Dinge sprechen wollen und mir einen Vorschlag gemacht. Ebenfalls hat sie mir aber etwas erzählt, von dem ich nichts wusste. Gar nichts. Was bitte war das am Montag? Denk nicht mal dran, dem auszuweichen"

Meine Augen werden groß als sie mir diese Informationen Preis gibt, ebenfalls mustert sie mich kritisch und scheint alleine damit, für eine Antwort sorgen zu wollen, bei der ich nicht einmal Versuche die Wahrheit zu verdrehen-

Den Blick hat sie echt gut drauf.

Nur warum hat Touyas Mutter angerufen und woher weiß sie von-

...

"Er hat es erzählt? E-Er hat es sofort weiter erzählt?!"

"Ich bin froh drüber, anscheinend hätte ich sonst wohl nie davon erfahren! Tenko, ich... Ich will nicht mir dir streiten, ok? Aber ich will mir nicht auch noch um dich Sorgen machen müssen, verstehst du? Wenn ich frage, wie es dir geht, dann möchte ich eine ehrliche Antwort- ganz egal wie diese aussieht... Ich verlange nicht, dass du mir alles erzählst und das will ich auch garnicht, a-aber sowas... "

Ich senke beschämt meinen Blick nachdem diese Worte ihre Lippen verlassen, sie wirkt schon um einiges ruhiger als noch zu Beginn.

Nur erleichtern diese Silben mein Gewissen kein stück, eine ehrliche Antwort auf diese Frage, möchte ich ihr nämlich wirklich nicht geben.
Trotzdem verstehe ich natürlich, was sie mir sagen will... Ich bin froh dass wir darüber nicht streiten müssen.

Tatsächlich aber verwundert es mich irgendwie, dass sie diese Sache so schwer nimmt, schließlich bin ich ja nicht völlig Zusammengeklappt.

"Ich war etwas unterzuckert, Touya hat mir geholfen und dann war wieder alles ok, tut mir leid das ich's nicht erzählt hab... Die Sorgen um Mom reichen halt irgendwie schon. Du... Du klangst grad ein bisschen wie sie"

Antworte ich kleinlaut und zucke mit den Schultern, ebenfalls kann ich mir einen leicht amüsierten Blick nicht verkneifen- sie Klang wirklich fast wie Mom- so ein bisschen zumindest.
Auch Hana kann ihr angedeutetes schmunzeln nicht verstecken, wird aber schnell wieder ernst.

"Es ist egal, dass ihr dieses Problem so schnell lösen konntet Tenko, ich... Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dich auch noch so zu sehen wie Mom, ok? Erst das mit Dad, dann sie und jetzt du? Ich- ich kann das nicht"

Ich hebe meinen Blick sofort wieder als ich dies höre und schaue in zwei bedrückte, dunkle Augen- diese sehen aus, als würden sie jede Sekunde in Tränen ausbrechen.
Mein Gegenüber scheint dieser Vorfall- wie auch meine Verschwiegenheit, wohl doch um einiges mehr mitzunehmen, als ich geahnt hatte...

Ebenfalls merke ich aber jetzt erst, dass auch Hana wohl viel über das Nachdenkt, was im Moment passiert- eben dies aber nicht zeigt.

Es nimmt uns beide sehr mit, das wusste ich natürlich, nur dass auch meine Schwester an unseren Vater denkt und sich solche Sorgen um mich macht?
Hin und wieder habe ich wirklich vermutet, dass diese ganze Situation für sie nichts mehr als ein schlechter Scherz wäre... Tja...

Wir beide haben diese schwere Zeit deutlich Unterschätzt, daran gibt es keinen Zweifel.
Aber wie geht es nun weiter?
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Ich hatte mir mega Sorgen gemacht, dass ich die Story nicht rechtzeitig fertig bekommen würde (warum auch immer) aber Entwarnung.
Vorgestern ist das letzte Kapi fertig geworden haha

Anyways- das Kapitel hier war damals recht spontan entstanden, ich hoffe ihr könnt Hana irgendwie nachvollziehen :( <3

How'd you do --Shigadabi ff--Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt