How'd you do --Shigadabi ff--

46-/Alte Geschichten

Tenko PoV.

Ich habe keine Ahnung, warum es mir soviel einfacher zu fallen scheint über meine Gedanken und Gefühle zu sprechen, wenn es Touya Todoroki ist, welcher mir gegenüber sitzt...
Dieser Fakt würde meiner Schwester wahrscheinlich gar nicht gefallen- umso besser ist es also, dass sie ihn nie erfahren wird.

Aber das ist grade nicht die Sache, über die ich Nachdenken will.

...

Touya schien es als nichts großes ausgeben zu wollen, aber sein Dad scheint ihn noch immer mehr zu beschäftigen, als ihm lieb ist... Zumindest Klang seine Stimme längst nicht so gleichgültig, wie er gedacht hatte.

Natürlich glaube ich ihm, dass er sich und seinen Geschwistern nicht mehr die Schuld dafür gibt und eingesehen hat, dass das Problem aufjedenfall bei diesem Mann liegt, nur... Ich weiß auch nicht- solche Dinge gänzlich los zu lassen, dauert in manchen Fällen wohl länger als einem lieb ist...

...

Ich sollte mich endlich auf meine eigene Erzählung konzentrieren- Touya scheint schon zu warten.

"Ich hatte ja erwähnt das mein Dad gestorben ist, und ich... Also er... War auch immer sehr- äh... Sekunde"

Ich kichere leicht als ich diese Worte sage, tatsächlich aber brennen meine Augen schon jetzt wieder.
Die ganzen Erinnerungen und Gedanken an meinen Vater, hatte ich die letzten Jahre mit Absicht verdrängt und irgendwo, tief in meinem Kopf vergraben.
Sie jetzt wieder hervor zu holen ist wahrscheinlich doch keine so gute Idee... Ich habe Touya schon einiges über mich erzählt, jetzt aufzuhören wäre dann doch nicht so wild, oder?

Nur... Sogar er fängt langsam an über sich zu sprechen und teilt sich mir mit, eine gute Gelegenheit wäre das also schon.

...

'Er teilt sich mir mit' - jetzt klinge sogar ich selbst schon wie irgendein Möchtegern Therapeut oder sowas... Für so einen Job wäre ich aber wohl kaum geeignet.
Tatsächlich sage ich aber zögernd zu meinem gegenüber, dass ich es nicht könne- ich fühle mich einfach nicht bereit, keine ahnung.
Angesprochener scheint es aber nicht auf einer schwachen Ausrede beruhen lassen zu wollen.

"Fang klein an. Wie war er so?"

Als Touya dies sagt, treffen seine durchdringend, türkise Augen, auf meine blutroten. Er scheint gespannt darauf Zu warten, mich beim Erzählen zu beobachten.
Was ein idiot- Wenn auch ein überraschend hilfreicher.

Augenrollend  mache ich mich bereit etwas zu Sagen, streiche mir davor aber noch einmal durch meine recht kurzen, blauen Haare.

"Ist ja gut... Er war lustig denke ich. Ich habe immer sehr viel Zeit mit ihm verbracht... Meine Mom fand das meistens nicht so toll, er hat meine Schlafenszeiten meist nämlich so zurecht gebogen, wie es grade passte- manchmal durfte ich dann länger spielen oder er hat mir was vorgelesen... Ich hatte immer mehr mit ihm zutun als mit meiner Mom, ich- also als er dann damals diesen Unfall hatte, w-war ich sehr-"

"Was habt ihr noch so gemacht? Dein Vater scheint echt cool gewesen zu sein"

Ich wende meinen Niedergeschlagenen Blick sofort zu Touya, auch er schaut mich an und lässt schnell ein sanftes schmunzeln auf seine Lippen wandern, ehe er seinen Kopf leicht schief legt und ihm dadurch ein paar seiner roten Haarsträhnen vor die Augen fallen.

Dieser Anblick- in Verbindung seines leicht irritierten Blickes und dem verzweifelten versuch, diese beiseite zu pusten, entlockt sogar mir ein kleines grinsen.

Ich habe viele positive Erlebnisse mit meinem Dad im Kopf, eines von diesen zu Erzählen sollte kein Problem sein...

"Einmal waren wir Campen- er hat versucht mit mir zu Angeln und wollte mir beibringen, wie man ein kleines Lagerfeuer macht und Zelte aufbaut. Ich... Ich hatte keine meiner Aufgaben richtig erledigt und konnte von glück sagen, dass er immer so geduldig war. An diesem Abend war der Himmel Wolkenlos- das weiß ich noch genau... Er hatte mir unzählige Geschichten aus seiner Jugend erzählt oder scherzhafte Aussagen über meine Fähigkeiten als Camper gemacht... Als ich älter wurde hatte ich kein Interesse mehr an solchen Sachen- ich wollte lieber Zeichnen oder Lesen, außerdem hat er mir beigebracht etwas Gitarre zu spielen. Das war kurz vor dem Unfall. Ich kann wahrscheinlich keinen einzigen Akkord mehr"

Als ich merke, wie viel ich schon gesagt habe, finde ich schnell einen passenden Schluss und starre etwas Gedankenverloren auf meine schmalen Hände- diese habe ich eher von meiner Mom schätze ich... Nicht, dass das momentan von bedeutung wäre.

...

Entgegen dem was ich vermutet hatte, fühle ich mich ganz gut- zumindest habe ich nicht das bedürfnis mich irgendwo zu vergraben und an trauer und selbstmitleid zu ertrinken...

Und das ist doch schon mal ganz gut, nicht?

Touya scheint noch nichts dazu zu sagen zu haben, wobei mich das nun wirklich nicht wundert, schließlich habe ich ihm da grade einen halben Roman ans Ohr geschwatzt.
Aber eben danach hatte er schließlich auch gefragt- zumindest so zusagen.
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Im to tired for a nice Nachwort today but I hope y'all liked it <3