Nervös?

1.3K 34 3
                                    


Als Krankenschwester bei Stark-industry hatte ich mit den avengers schon oft Kontakt gehabt. Ich war zum Beispiel auch die Person, die die üblichen Dinge tat-mal eine Impfung, Pflaster hier oder da. Eben die einfachen Dinge, wofür Ärzte sich zu gut fanden.

So ein Tag war auch heute.

„Für Steve nimm eine große Spritze-wenigstens mach ihm etwas Angst. Er hasst spritzen", sprach Tony, während Natasha neben uns am Tisch lehnte.

Normal durfte keiner bis auf den Patienten im Raum sein, aber ich mochte Natasha und die Unterhaltungen waren auch sehr angenehm mit ihr. Außerdem hatten sie und Stark ein Plan gegen Steve geschmiedet.

Sie versuchten schon seid zehn Minuten mich zu überreden ihn mit einer großen Spritze zu erschrecken.

Es war verlockend, aber ich wusste nicht, ob er darüber lachen würde. Ich verbrachte tatsächlich wenig Zeit mit ihm. Er war Captain America, ein super soldier, selten war er hier oder benötigte ärztliche Hilfe. Wenn er diese bräuchte, dann musste es wirklich schon etwas ernstes sein.

„Okay, geht bitte, ich muss hier alles für Captain Rogers vorbereiten", sprach ich mit einem kleinen Lächeln, während ich alles desinfizierte.

Stark seufzte theatralisch auf und verließ wortlos den Raum. Natasha zuckte leicht mit den Schultern und ging ebenfalls.

Die Avengers waren doch auch nur große Kinder.

Nichtmal eine halbe Stunde später war Steve bei mir. „Ich frag mich überhaupt ob du das brauchst...", dachte ich nach. Dabei bereitete ich alles langsam für die Spritze, wie auch andere Untersuchungen vor.

Mein Herz fing langsam schneller an zu schlagen, als ich zu ihm trat.

Keiner wusste es, aber ich musste zugeben, dass ich den jungen Mann schon etwas gern hatte. Er war nicht nur gut aussehend, aber auch ein Gentelman, freundlich, höflich und nie aufdringlich.

Als ich an seine Beine trat legte er diese ein wenig auseinander und blickte zögernd auf. „Ich war so oft bei Ärzten und Krankenschwestern...also früher, in den 40'ern. Und trotzdem bin ich kein Fan davon-also nicht das es an Ihnen liegen würde, Mam'. Das meinte ich-" „Captain, es ist in Ordnung. Keiner mag Krankenhäuser. Es ist verständlich", unterbrach ich ihn ruhig. Aufmuntern legte ich meine Hand an seine Schulter und drückte diese leicht. Oh mein Gott war er muskulös-

„Ich muss dich bitten dir das Oberteil auszuziehen-und mich nie wieder Mam' zu nennen. Das hatten wir oft besprochen." Durch meine Bemerkung wurde er leicht rot-oder doch wegen der Aufforderung sich auszuziehen?

Leicht nickte er, während er sich das Oberteil auszog. Kurz stockte mir der Atem. Nicht starren. Er ist nur ein Patient. Nicht starren. Nicht-verdammt

„Ehm...Ich muss jetzt atmen-Du musst atmen-ich muss deine Atmung hören", brabbelte ich durcheinander.

Am liebsten würde ich mir jetzt einfach gegen die Stirn hauen.

Hab ich wirklich gesagt, dass ich atmen muss? Wirklich? Könnte es überhaupt noch schlimmer kommen?

Ein leises Lachen brachte mich zurück. Steve blickte zu mir, den Kopf hatte er etwas schief gelegt. „Es ist auch für mich ungewohnt so auszusehen. Dieser Körper ist erstaunlich-alles ist so anders-was ich alles kann-" Plötzlich wurden seine Augen groß wie Münzen. „-So meinte ich das nicht! Ah du lieber Gott es tut mir leid", fing er sofort an, was nun mir ein Lachen entlockte.

Nervös gluckste auch er. „Ich schätze wir haben es wohl beide schwer die richtigen Worte zu finden...lass mich dich einfach untersuchen und wir werden es hinter uns haben", sprach ich.

Ich nahm mein Stethoskop zur Hand. Nachdem ich ihm angedeutet hab tief einzuatmen hörte ich mir seine Atmung an.

Ich musste gestehen es viel mir schwer sich auf die Atmung zu konzentrieren und nicht auf seine Brust oder den Rücken. In meinem ganzen Leben habe ich wirklich viele Menschen gesehen. Viele gut aussehende oder wirklich gut gebaute und trainierte Männer-doch Steve-Steve hatte etwas, was keiner je haben könnte.

„Atmung klingt ganz gut", lächelte ich und legte mir das Stethoskop um den Hals. „Jetzt kommt der unangenehme Teil."

Mit diesen Worten nahm ich eine Spritze.

Steve schüttelte leicht den Kopf. „Ich hasse diese Dinger."

Meine Mundwinkel zuckten nach oben. Steve Roger, Captain America, der Mann der aus einem Flugzeug ohne Fallschirm springen konnte, hatte Angst vor einer nicht allzu großen Nadel.

„Achte nicht auf sie. Schau mich an. Es wird nicht weh tun...ich werde schon sanft sein, ja? Du bist hier in guten Händen", meinte ich und streichelte seine Schultern leicht. Seine nackten Schultern.

Ich glaube ich hab wieder kurz aufgehört zu atmen.

„Massierst du mich gerade?", riss mich Steves Stimme aus meinen Gedanken. Mit roten Wangen senkte ich kurz den Kopf. „Nein-ich-eh bereite deine Haut und Muskulatur vor, damit du...entspannter bist....?", erklärte ich leise. Skeptisch nickte er, während ich meine Hände wieder schnell weg nahm.

Ich desinfizierte die Stelle an seinem Arm, wo die Nadel gleich eindringen sollte.

Doch bevor die Spritze ihn überhaupt berühren konnte zuckte er weg. „Steve-schau einfach nicht hin", sagte ich und versuchte es erneut. Trotz, dass er den Kopf weg gedreht hatte entzog er den Arm.

Und eine Granate machte ihm keine Angst?

„Okay...schau mich an-Steve-alles gut, Okay? Es wird nicht weh tun. Nur ein kleines stechen-wie eine Mücke." Leicht nickte er, auch wenn er trotzdem unsicher wirkte.

Kurz zögerte ich, bevor ich mich neben den Captain setzte. „Wenn du nervös bist können wir kurz warten...etwas reden oder-" „Nein, nein...das ist...das ist echt peinlich. Ich hab vor einem Jahr eine ganze Armee von Alians bekämpft und kann nichtmal eine Spritze bekommen. Peinlich." Steves Worte ließen mich leise seufzen.

„Hör auf dich schlecht zu reden. Ich hab auch Angst vor Nadeln, dabei arbeite mich mit diesen. Ich gehe nie zum Arzt. Ich hab Angst vor ätzten und Krankenhäusern", versuchte ich ihn mit meinem Geständnis etwas aufzumuntern.

Langsam sah er von seinen Händen zu mir auf.

"Du findest es nicht...Erbärmlich?", fragte er kaum hörbar. Hätte ich nicht gesehen, dass sich seine Lippen bewegen, wäre ich mir nichtmal sicher, ob er es wirklich gesagt hatte.

„Oh Steve...nein, natürlich nicht...Es ist doch vollkommen in Ordnung Angst zu haben. Jeder hat Ängste." Snaft nahm ich seine Hände und drückte diese. Mit dem Daumen streichelte ich seinen Handrücken.

Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Okay...bringen wir es hinter uns...aber...darf ich deine Hand halten?"

Die Frage ließ meine Wangen rot werden. Der rotton wurde nur dunkler als ich nickte. „Klar...aber zuerst muss ich die Nadel platzieren." Genau das tat ich.
Danach nahm ich seine Hand, welche ich leicht drückte. Diesen Druck erwiderte er.

„Fertig", meinte ich schon nach wenigen Sekunden. Überrascht drehte Steve den Kopf zu mir. „Warte-das ging so schnell? Ich hatte es schlimmer in Erinnerung", meinte er leise und etwas peinlich berührt. „Vielleicht haben die Krankenschwestern doch nicht so gut behandelt wie ich", grinste ich ein wenig.

Immernoch hielt er meine Hand fest, während wir jedoch im stillen da saßen.
Es war eine angenehme Stille. Es war das erste Mal, dass ich so ein Moment mit Steve teilte. Klagen tat ich nicht.

Eher im Gegenteil.

„I-Ich muss gleich weiter gehen...ein Treffen...aber...Aber vielleicht könnten wir nach deiner Schicht-vielleicht könnten wir dann etwas essen gehen?", fragte mich Steve. Ungewollt fing ich an zu Lächeln. Eine Wärme breitete sich in meinem Körper aus. Es passiert wirklich. Steve Rogers möchte mit mir auf ein Date.

Schnell gab ich ihm ein Kuss auf die Wange. „Um 19:00 Uhr bin ich ganz dein", hauchte ich, bevor der Captain zum Ausgang lief.

Wir beide blieben etwas rot und nervös bis zum Abend.

Ah Steve Rogers.... [ one shots ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt