Ruhe vor dem Sturm

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Verzeiht die lange Wartezeit. Meine Muse hat sich verabschiedet und ich habe in derzeit andere Dinge erledigt und geschrieben, doch nun geht es weiter mit unseren Chaospaar^^
viel Spaß beim Lesen!

Alastor singt, Charlie singt, beide singen.
***

Das Letzte Jahr zog an Alastors innerem Auge vorbei.
Sein Blick war starr an die Wand gerichtet, während er das Amulette, an dem er grade Bastelte, fest in den Händen hielt.
Was war nur passiert, dass alles eine solche Wendung nahm? Er erinnerte sich an diesen einen Abend. An dem Abend wo er in Husks Flüsterkneipe saß, seine Augen suchend nach dem nächsten Opfer und sein Blick eher beiläufig zu der sich öffnenden Tür glitt. Da stand SIE. Blonde Locken, zu einem schicken Bob geschnitten, umrahmten dieses puppenhafte Gesicht mit der zarten, weißen Haut und den rosigen Wangen, große schwarze Augen blickten zu der Theke, an der er saß und diese herrlich blutrot bemalten Lippen, welche sich zu einem Lächeln formten. Das schönsten Lächeln welches er je sah. Er erinnerte sich wie sein Herz für einen Schlag aussetzte, der Duft ihrer Parfüms als sie sich neben ihn setzte und wie ihre wundervolle melodische Stimme ihn ansprach. Damals noch denkend wie wundervoll sich ihre Seele in seiner Sammlung machen würde, wie verzück Marinette über ein solches Opfer wäre und wie schön Blut auf ihrer Haut aussehen musste, hatte er sie näher an sich heran gelassen, hatte ihr die Stadt gezeigt, sich von ihr berühren lassen. Nicht gemerkt wie sie ihn immer weiter aus seiner Einzelgängerart heraus zog, ihn in ihr Licht zerrte. Sie fing an heilig für ihn zu werden. Ein Engel auf Erden der einen Dämon zähmte. Es gab immer ein paar gemeinsame Interessen. Musik, Tanz, Theater, einen guten Tropfen Alkohol und die selbe Liebe für schlechte Witze. Doch waren dies nur die offensichtlichen Dinge, die sie vereinten. Nicht Offensichtliche hatte er selbst nicht bemerkt oder wahr haben wollen. Die Schatten die in ihrem Licht tanzten ignorierend, hatte er sich immer mehr auf sie eingelassen und war in so vielen Bereichen unvorsichtig geworden. Doch diese Wochen der Trennung hatten gezeigt, dass er nicht mehr ohne sie wollte, sie brauchte und dass er auch mit seinen neunundzwanzig Jahren immer noch ein naiver Junge war, der von ihr vorgeführt wurde.
Nun saß er hier in seinem Keller, versuchte alles um einen Schutz gegen Marinette für Charlie auf zu bauen und stand am Rande der Verzweiflung. Sein Kopf fühlte sich an als wenn er jederzeit explodieren würde.
Aus dem einstigen Einzelgänger war ein Liebhaber, Verlobter, baldiger Ehemann und nun auch DAS geworden. Vater. Ja, er würde Vater werden.
In seine Ohren hallten in Dauerschleife die Worte des Arztes wieder.
Er dufte es nicht vermasseln. Charlie musste beschützt werden, um jeden Preis. Dabei war zweitrangig was mit ihm geschah. Vielleicht konnte er Marinette dazu bringen, lieber ihn zu sich zu holen als seine Verlobte. Doch vorher mussten sie Beide alles absichern und dafür sorgen dass Charlie nicht mit leeren Händen da stand, falls es ihm das Leben kosten würde. Sie würde es brauchen. Alles was er besaß, das Erbe seines Vaters, welches auf einem Konto in der Bank versauerte. Ihr sollte alles gehören denn, wenn er schon nicht für sie da sein konnte, wie sein Vater einst, wollte er sie dennoch umsorgt wissen.
„Al?“
Riss ihn die sanfte Stimme seiner Liebsten aus den Gedanken und er blickte zu ihr, wie sie in ihrem Nachthemd an der Treppe stand und ihn besorgt an sah.
„Liebes. Du solltest nicht hier unten sein und der Arzt sagte du sollst dich ausruhen und nicht durch das Haus turnen.“
„Ich mag aber nicht mehr liegen.“
Sie ging auf ihn zu, legte ihre Arme von hinten um ihn.
„Was machst du da?“
Sein Blick viel auf auf das Amulette.
„Etwas um dich zu beschützen. Ich muss vieles vorbereiten wenn ich Marinette gegenübertraten will und in derzeit sollst du geschützt sein.“
„Was musst du den vorbereiten?“
Fragte sie und strich ihm durch sein unordentliches Haar. Er hatte sich nicht zurecht gemacht, aber sie mochte den etwas „verwahrlosten“ Alastor.
„Ich muss neue Kerzen ziehen, brauche einen Hahn und noch einige andere Dinge, welche ich erst Freitag auf dem Wochenmarkt bekomme, nun...vielleicht hat Rosie auch noch ein paar Sachen die ich ihr abkaufen kann.“
Seine Vorräte waren leider aufgebraucht und er hatte nach ihrer Trennung nicht die Muse gehabt alles auf zu füllen.
„Kann ich dir helfen.“
„Charlie...du sollst dich ausruhen.“
„Ach, komm schon, Al.“
Sie seufzte und legte ihre Hände auf seine Schultern.
„Ich kann jetzt nicht den ganzen Tag nur im Bett verbringen. Mir geht es gut. Ich bin Schwanger und nicht Todkrank...“
Alastor legte das Amulett auf den Tisch, drehte sich auf seinen Stuhl etwas zu ihr. Ohne Aufforderung setzte sich Charlie auf seinen Schoß, umklammerte ihn fest. Er hatte nichts gesagt. Nachdem der Arzt die Diagnose gestellt hatte, war er wie erstarrt gewesen, hatte den Mann zur Tür begleitet und für sie etwas zu Essen gemacht, ehe er sich in den Keller verabschiedet hatte.
Sie spürte wie nun auch er seine Arme um sie legte.
„Al, bist du böse mit mir?“
Seine Augen weiteten sich.
„Warum soll ich böse mit dir sein?“
„Wegen dem... nun ja..Baby?“
Ein Lächeln bildete sich auf seinem Lippen.
„Ich gebe zu, ich bin überfordert, doch am Ende ist dies unser gemeinsames Werk, nicht nur das einer einzelnen Person. Dazu gehören immer zwei.“
„Und nun sind wir drei.“
Eine weile sah er in ihre großen, dunklen Augen, doch dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Richtig. Nun sind wir drei. Ist nur die Frage, wie lange.“
„Wie meinst du das?“
„Ich werde mit Marinette alleine reden, daher...“
Charlie sprang schockiert von seinem Schoß auf.
„Nein! Das tust du nicht! Ich hab dir gesagt, wir stehen das zusammen durch und zur Not gehen gemeinsam unter.“
Alastor blieb ruhig, sah wie ihr Gesicht vor Empörung rot wurde.
„Richtig, das sagtest du, aber da waren die Gegebenheiten noch andere. Liebes, ich kann dich nicht zu Marinette gehen lassen. Es betrifft nicht mehr nur uns zwei.“
Der Braunhaarige beugte sich zu ihr, legte ihr sachte die Hand auf ihren Bauch.
„Die Dinge haben sich geändert. Ich kann dich... euch... nicht in diese Gefahr bringen.“
Charlie war den Tränen nahe, legte ihre Finger nun auf seine Hand.
„Dir darf nichts passieren, denn sonst wird unser Kind nie die Möglichkeit haben, das Licht dieser Welt zu erblicken.“
Tränen liefen ihre Wangen herunter und sie fing an zu zittern.
„Al...wie soll ich das ohne dich schaffen? Ich kann doch kein Kind alleine groß ziehen.“
„Du bist nicht alleine, meine Schöne. Du hast Freunde und Familie hier. Rosie, deine Eltern, Husker, Anthony. Sie sind alle da um dir beiseite zu stehen und solange du mich nicht vergisst, werde ich auf ewig bei dir sein.“
„Du bist doch vollkommen Bescheuert.“
„Nein, Nein, Charlie. Ich habe selten so klar gesehen wie jetzt. Auch wenn sich mein Kopf völlig überfüllt anfühlt. Ich werde dafür sorgen dass es dir und unserem Kind an nichts fehlen wird, im Ernstfall. Ein Woche hab ich dafür Zeit und ich werde sie vollkommen nutzen. Es müssen Dinge abgeklärt werden und Vorkehrungen getroffen werden.“
„Ich könnte dir doch trotzdem helfen.“
Verzweifelt wischte sie sich die Tränen weg.
„Und wenn es nur kleine Sachen sind. Vielleicht... vielleicht beim Kerzen ziehen? Bitte schleiß mich nicht wieder aus, ich möchte zumindest versucht haben, etwas bei zu tragen und wenn es nur Kleinkram ist, Al, bitte.“
Der Mann seufzte. Dieses sture Ding.
„Gut, mir wird sicher etwas einfallen, aber übernimm dich nicht.“
Ein nicken kam von der Blonden und sie drückte seine Hand Fenster an ihren Bauch. Dort wuchs es heran, seit mehr als zwei Monaten und es war ihr nie in den Sinn gekommen. Doch dort lag es. Etwas was aus ihrer Liebe entstand. Ein Kind. Ihr Kind.
„Charlie? Lass uns etwas verrücktes tun.“
Kam es nach einem Augenblick der Stille von Alastor.
„Etwas verrücktes?“
„Ja, bist du dabei?“
Verwirrt strich sie sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er sagte ihr nicht worum es ging, sondern wartete nur auf eine Antwort.
„Ja. Ich bin dabei, egal was es ist.“
Nun stand der Braunhaarige grinsend auf, nahm ihre Hand und ging mit ihr die Treppe hinauf.
„Und was hast du nun genau vor?“
„Wir werden den Pfarrer anrufen.“
„Warum?“
„Wir gucken ob wir unsere Hochzeit vorverlegen können.“
Dieser Mann verwirrte sie immer mehr und ihre Augen weiteten sich.
„Wie? Aber wir sollen wir zwischen dem ganzen Chaos noch eine Hochzeit planen und das innerhalb von einer Woche?“
„Oh, nur wir beide werden dort sein, es wird eine spontane und heimliche Hochzeit. Wir können nach dem wir alles überstanden haben, immer noch groß feiern, Liebes.“
Nun zauberte er ihr ein Lächeln auf die Lippen.
„Wie kommt dieser spontane Entschluss?“
„Nun...“
Sie standen vor dem Telefon und Alastor lies ihre Hand los.
„Wenn mir etwas passieren sollte, wird unser Kind ein Bastard und ich habe selbst erlebt wie es ist als ein solcher auf zu wachsen, dass soll nicht noch mit meinem Kind passieren. Außerdem erbst du als meine Frau alles was ich habe. Auf der Bank ist noch das gesamte Vermögen meines Vaters. Es wäre deines, wenn etwas schief geht. Aber es gibt noch einen Punkt.“
Sachte strich er ihr über die Wange, sah in ihre verwirrten Augen.
„Ich möchte hören wie dich jemand Misses Morgan nennt, dass wir offiziell Mann und Frau sind und uns dies, auch wenn es nur kurz sein sollte, keiner nehmen kann.“
Charlie brauchte eine weile um alles zu verarbeiten. Er hatte recht, es war das Beste was sie machen konnten.
„Gut, machen wir das!“

Behind a SmileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt