Kapitel 40

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Maiks POV:

Die Beerdigung war zwar nun schon ein paar Wochen her, aber erst jetzt kamen die Realität in meinem Kopf an. Wir waren immer noch auf der Insel und zu wissen bei ihrem Grab zu wohnen machte es nicht gerade leicht. Aber zurück nachhause konnten wir vorerst auch nicht und die eine Frage jagt die andere in meinem Kopf. Caitylin hatte nämlich wieder festen Kontakt zu ihrer damaligen Freundin aufgenommen und ich konnte dieses Mädchen einfach nicht leiden und trauen konnte man so einem Teufelsbraten auch nicht. Und das sag ich nicht weil sie sie mir praktisch weg nimmt, obwohl mich das auch nervt, sondern weil sie tut als hätte sie nichts mit der Sache ihres Vaters zutun. Zwar hatte ich auch mit Carlos so meine Komplikationen, aber er ist momentan der einzige normale in meiner Umgebung, denn, wer hätte es gedacht, aber meine zwei Geschwister waren nach der Beerdigung auf mysteriöser Weise zusammen von der Insel gereist.

Außerdem rückte Weihnachten nun auch immer näher und meine Lust mit ihren Eltern an einem Tisch zu sitzen sank enorm. Zwar hatte Caitylin ihren Eltern irgendwie vergeben können, aber ich kann das nicht. Wie kann man nur so ein Kind behandeln? Ich wusste, würde ich mal Kinder haben, dann würde ich sie mit Liebe und Beachtung aufziehen, selbst wenn sie unerwünscht wären.


Caitylins POV:

Ich stand vor dem Spiegel und strich den schwarzen Stoff sanft über meine Haut und zupfte ein wenig an den verschiedensten stellen, um die perfekte Passform zu erreichen. Außerdem wollt ich mal einmal im Leben meinen Arsch etwas betonen. Zu 80% um Maik damit zu necken und zu 19,5% um meinen Eltern zu zeigen was aus mir geworden ist. Die restlichen 0,5% galten meinem Selbstbewusstsein.

„Krawatte?“ fragte Carlos in eile, als ich aus meinem Zimmer kam.
„Du weißt aber schon, dass du dich echt nicht so aufmotzen must, richtig? Denn meine Eltern werden wahrscheinlich in Jeans und Pullis dort sitzen.“ Er zuckte aber nur mit den Schultern und ließ mich seine Krawatte zu ende binden.
„Du hast dich ja schließlich auch so aufgebrezelt.“

„Aber ich hab das nicht wegen meinen Eltern gemacht.“ Auf Carlos’s Gesicht breitete sich auf einmal ein riesiges schmunzeln auf und ich wusste genau worauf es bezogen war.

„Will da jemand flach gelegt werden?! Na dann hast du wohl hoffentlich auch die richtige Unterwäsche an, nicht war?“ Er wippte mit den Augenbrauen auf und ab während er das sagte.

„Ach halt doch einmal die Klappe, ich werde mich doch nicht in dem Haus meiner Eltern von meinem adaptiv Vater vögeln lassen, außerdem hab ich einfach gar keine Unterwäsche an.“ Nun wackelte auch ich mit den Augenbrauen und wir beide lachten auf und er musste sich erstmal wieder fangen um weiter reden zu können.

„Aber du hättest es gerne, außerdem haben deine Eltern auch vor dir mit einander geschlafen.“

„OH bitte bring mir diese Bilder und Geräusche nicht wieder in den Kopf, meine Mutter hat sie angehört wie ein sterbende Schwan.“ Er lachte kurz auf und schüttelte mir für diesen Kommentar Formel die Hand.

Von unserem Hotel aus waren es nur wenige Minuten Fahrt bis zum Haus meiner Eltern. In Maiks Haus konnten wir vorerst noch nicht wieder einziehen, denn dort mussten noch mehr Sicherheit Vorkehrungen getroffen werden. Auch wenn ich mich fragte was da noch kommen sollte. Vielleicht ein Parkur durch Laser bis zum Kühlschrank oder kleine fallen und Aufgeben in jedem Raum wie bei Harry Potter und der Stein der Weisen.

Am Haus meiner Eltern warteten auch schon Jack und Sarah, kein Wunder das sie zusammen gekommen waren, um mit uns zusammen reinzugehen. Eigentlich wollte ich auch Elisa bitten zu kommen, aber die musste bei ihrem Vater blieben, denn irgendwie hat der Wind von der ganzen Sache bekommen und behält sie lieber im Auge.

Das Bild meiner Eltern erschreckte mich irgendwie, als sie die Tür öffneten. Meine Mutter trug ein dunkel rotes samt Kleid, was bis zu ihrem Knie ging und weder zu viel Dekolleté noch zu viel Bein zeigte und auch ihre hell blonden Haare waren zu Engels Löckchen gedreht. Mein Vater trug einen Anzug und sein passendes dunkel rotes Hemd kam zum Vorscheinen. Die beiden sahen aus als wollten sie zu einem Abschlussball gehen. Aber sie begrüßten uns als wären wir alle engster Familien Kreis. Mich drückten die beiden besonders lange, so als wäre ich ihnen echt was wert und ich hatte noch nie so ein breites Lächeln der beiden mir gegenüber erlebt.

Maik hielt sich beim Essen ziemlich zurück und durchbohrt meine Eltern nur mit bösen blicken, sobald sie weg schauten. Sein Bruder hingegen war hell auf begeistert eine Konversation zu führen, auch wenn 90% seiner erzählnisse reine Lügen waren. Aber es war auch irgendwie verständlich, immerhin betreibt er illegalen Waffen Gebrauch mit einem Stück Papier, auf dem Liezens steht. Zu mindestens glaube ich das. Aber so wie ich ihn kenne, hat er ihn verloren. Auch Carlos gab seinen Senf dazu, doch seine Lügen schweiften ein bisschen sehr von der Realität ab, er behauptete bei einem wissenschaftlichen Durchbruch beteiligt gewesen zu sein und bald am Projekt ‚schwarzes Loch‘ teilnehmen würde. Das schlimmste an der Sache war nur, meine Eltern glaubten es auch noch.

Ich wusste nicht was sie für eine Strategie verfolgten aber sie behandelten mich, als wäre ich ihre Tochter! So normal das auch klingen mag, aber für mich war das wie, als wenn ich eine neue Blutgruppe hätte.  Oder aber meine Eltern hatten einfach krasses Mitleid mit mir, weil ich mit berüchtigten Wissenschaftlern und Firmenleitungen befreundet war und selbst nicht mal meine Mathe Hausaufgaben alleine machen konnte. Aber immerhin konnte ich mich beim Essen nicht beklagen, zwar war Grace eine tolle Köchin, aber das konnte eben nur meine Mutter. Also ich hoffte zu mindestens, dass sie es selbst gemacht hat und nicht bestellt hatte. Denn sonst wäre mein ganzes Leben eine Lüge, es ist immerhin mein liebstes Weihnachts Gericht.

Nach dem Essen gingen wir allesamt ins Wohnzimmer um dort einen Film zu schauen. Meine Eltern waren keine traditionellen Menschen, aber sie schauten trotzdem jedes Jahr den selben Film und zwar Sissy 1 und auch nur den ersten Teil. Und wenn ich ehrlich bin konnte ich den Text immer noch mit sprechen und zwar jede Rolle. Die andern schienen den Film jedoch noch nicht zu kennen, noch nicht. Wahrscheinlich hätten sie nämlich heute ihren Krimi Abend gehabt, denn es ist wohl gemerkt Freitag. Aber der Krimi Abend musste heute weichen, denn heute durften sie sich anhören wie meine Mutter trotz all den Jahren immer noch mitfiebert und heult.

Ich aber hatte schon nach den ersten 20 Minuten keine Lust mehr und beschloss in mein altes Zimmer zu gehen. Als ich es betrat huschte ein Lächeln über mein Gesicht, denn alles war noch beim alten geblieben. Ich hatte schon fast gedacht, dass meine Mutter einen Yoga Raum daraus macht, oder das mein Vater sein eigenes Büro bekommt. Aber sie hatten mich doch nicht so schnell vergessen wie ich dachte. Ich schmunzelte immer noch und ließ mich auf meinem Bett nieder. Mein Blick war zum Fenster gerichtet und ich merkte erst, dass ich nicht alleine war, als sich das Bett senkte und jemand neben mir Platz genommen hatte.

Ich blickte um und schaute in die Augen des Mannes dem ich so viel zu verdanken hatte. Meine Mundwinkel umspielten immer noch ein zartes Lächeln und auch er lächelte.

„Na, ist dir meine Mutter zu dramatisch, oder ist der Film dir nicht Action genug?“ fragte ich lachend

„Beides, aber wärst du bei uns geblieben hätte ich ihn trotzdem geschaut.“

„Süß, aber ich habe den Film schon unzählige Male gesehen.“ Mein Blick wandte sich wieder dem Fenster zu und eine Stille entstand, aber es war eine friedlich Stille. Bis er auf einmal meinen Kopf zu sich drehte und ich wieder in seine wundervollen Augen sah. Mein Herz begann zu pochen und die Schmetterlinge wurden wieder wach.

„Ich hab noch ein Weihnachts Geschenk für dich.“ Sagte er sanft und mein Lächeln wurde noch größer.

„Du weißt aber das das größte Weihnachts Geschenk ist, dass du mit mir her gekommen bist, oder?“

„Sweetheart das ist mein Job, außerdem lasse ich dich doch nicht alleine weg, nie wieder. Und jetzt mach endlich deine Hand auf, damit ihr dir mein Geschenk geben kann.“ Ich öffnete meine Hand und schloss die Augen, bis ich sie wieder öffnen durfte. Als ich wieder meine Augen öffnete sah ich in meiner Hand eine kleine Kette mit einem herzförmigen Anhänger auf dem ein Datum prangte.

„Das ist das Datum von dem Tag an dem du zu mir gezogen bist und das war der glücklichste Tag meines Lebens und deswegen solltest du das wichtigste Datum unserer gemeinsamen Reise immer bei dir tragen können.“ Meine Augen waren gefüllt mit Freude während ich lachte und in meinem BH rumkramte. Ich hielt eine kleine Kette mit einem herzförmigen Anhänger in der Hand und schaute in sein verwirrte Gesicht.

„Ich habe dir auch ein Weihnachtsgeschenk gekauft.“ Lachte ich laut auf und legte ihm die Kette in die Hand.

„Ich habe dir die Geburtsdaten deiner zwei Schwestern und meinen eingravieren lassen, damit du uns immer bei dir hast und auf die Vorderseite habe ich ‚Daddy‘ eingraviert, weil das ist was du für mich immer warst und auch immer bleibst.“ Nun lachte auch er und umschlossen seine Kette mit der Pfaust.

„Danke dir kleines.“ Sein Lächeln war zart, aber wirkte trotzdem noch ziemlich männlich.

„Ich habe dir zu danken.“

„Ich glaube wir sind uns doch ähnlicher als gedacht.“

„Wir sind eben Seelenverwandte.“ Grinste ich

„Oder ihr seit einfach gleich blöd und habt mich beide um Rat gefragt. Und ich bin eben nicht wirklich kreativ.“ Sagte Carlos auf einmal Schulterzuckend und lehnte am Türrahmen.

„Aber wir haben die Daten selber ausgesucht.“ Protestierte ich und erntete nur einen viel sagenden Blick von Carlos.
Wir beide durchbohrten ihn mit unseren blicken damit er verschwand, aber ohne Erfolg.

„Okay okay vielleicht seid ihr ja doch seelenverwandte, ihr müsstet euch gerade sehen.“

„Du bist dir im klaren das du das Feeling zerstört hast, oder?“ fragte ich vorwurfsvoll.

„Jap, aber hinten sind die alle nur am kuscheln und knutschen, und da ich Single bin ich lieber weg von der Knutscherei, obwohl ich weiß nicht ob das hier besser ist. Wieso kannst du mir denn nicht mal nh Freundin besorgen?“

„Ne ne ne, du bleibst schön Single, einen vergeben besten Freund kann ich nicht gebrauchen. Aber du kannst gerne zu uns kuscheln kommen.“ Maik schmiss mir einen panische Blick zu, aber ich lächelte nur und formte mit meinen Lippen das Wort ‚Weihnachten‘.

Ich rutschte auf Maiks Schoß und Carlos setze sich neben uns. Maik legte mir noch schnell meine neue Kette um und auch ich knipste seine hinter seinem Nacken zu, bevor ich ihm um den Hals viel und Carlos so an uns drückte, dass ich ihm fast die Luft zum atmen nahm.

„Ich liebe dich Daddy“ flüsterte ich in Maiks Ohr und selbst mit geschlossenen Augen drückte er so viele Freude aus das von mir zu hören und summte ein tiefes und entspanntes „Ich dich auch honeypie“. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr so genannt und ich wusste, das dass uns doch so sehr verbindet, selbst wenn es nur ein Wort war. Aber Carlos blieb natürlich nichts anderes übrig, als mit den Augenbrauen zu wackeln und ich war froh, dass Maik seine Augen geschlossen hatte. Ich glaub es wäre das beste, wenn Maik von meinen ganzen Fantasien erst erfahren sollte, wenn es soweit war.

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Soooo meine lieben…Vielleicht konntet ihr es euch denken, vielleicht auch nicht, aber dieses Buch hat hier sein Ende gefunden. An den Epilog werde ich mich in den nächsten Tagen noch machen. Und auch zu dem weiteren Verlauf werde ich beim Epilog noch was sagen, aber jetzt kommen wir mal zum Kapitel!

Und zwar wollte ich, wo wir ja schon mal bei Harry Potter sind sagen was ich herausgefunden habe…dam dam dam…es heißt einfach das verbotene Abteil, laut meinen Erkenntnissen. Ich dachte zwar immer das hätte nh Special Name but okay.

So dann noch etwas, wie ich finde sehr passendes, und zwar ist Weihnachten dieses Jahr wirklich an einem Freitag, ich habe extra nach geschaut und 2021 ist Weihnachten an einem Freitag, wohl gemerkt am 24 oder 25 je nach Land und Brauch.

Außerdem wollte ich mich noch mal kurz entschuldigen…ich weiß zwar wie echt romantische Szenen aussehen, but ich kann es mir nicht nehmen lassen meinen kaputten Humor darin unter zubringen  heheh Also könnt ihr nur so eine halb romantische Szene lesen. Und weil ich in diesem Buch ‚versucht‘ habe den Klischees von Kapitel zu Kapitel mehr aus dem Weg zu gehen und keine 0815 liebes Geschichte zu schreiben, musstet ihr leider auf einen Happyend-Kuss verzichten und musstet mit einer dreier Umarmung zufrieden sein. Und ja Carlos würde an diesem Punkt wieder mit den Augenbrauen wackeln.

Jetzt hab ich aber auch wieder viel gelabert und deswegen halt ich jetzt auch endlich meinen Mund!

LG Saskia ❤️



My Daddy?  on the trail of secrets Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt