Kapitel 8

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"Über was möchtest du reden, Grünstern?"
"Wir müssen erst einmal in meinen Bau. Dort kann uns niemand hören." Grünstern tappte vorraus, Mondfeder hinter ihr her. Hoffentlich weiß sie nichts über die Prophezeiung.
"Du benimmst dich eigenartig. Ich kenne dich, ich bin deine Mutter." miaute sie, als die beiden es sich im Anführerbau gemütlich gemacht hatten.
"Ich und eigenartig? Nein, nein. Es ist alles in Ordnung! Ja, nichts ist los. Die Clans sind friedlich wie immer. Nichts ist, kein Kampf, kein Aufstand, kein-"
"Aufstand? Wie kommst du darauf?"
"Hatte ich Aufstand gesagt? Neeiinn... Das ist mir einfach so raus gerutscht. Alles gut." sagte Mondfeder mit zitternder Stimme. Er durfte sich nicht verplappern. Er musste weiter im Stillen die Augen nach Verdächtigen Katzen Ausschau halten. Auch im Scharfclan.
"Ehmm..." Mondfedern spitzte die Ohren. "Entschuldige mich, ich höre da draußen ein Junges elendig maunzen, dass sicher versorgt werden muss. Bis bald." Mondfeder verschwand schnell und ließ Grünstern verwirrt zurück.
Puuh, gerade noch Mal Glück gehabt.
Mondfeder schlüpfte aus dem stickigen Anführerbau und konnte wieder richtig Luft schnappen. Er sah sich im Lager um. Er musste jetzt eigentlich in die Kinderstube um seine Lüge aufrecht zu erhalten. Aber er war, bevor er Gänsefingerkraut suchen sollte, bereits bei Gelbauge und ihren Jungen. Sie noch ein Mal zu stören hielt Mondfeder für keine gute Idee.
Also nahm er den Ausgang zum Schmutzplatz, damit Fuchsbrand, Braunfarn und Buchenschopf ihn nicht verpetzen konnten. Leise schlüpfte er durch den Tunnel aus Blättern und kam beim Schmutzplatz wieder heraus. Tigerpelz scharrte gerade Erde über sein Geschäft und Mondfeder sprang schnell an ihm vorbei, an eine Ecke wo man ihn nicht sehen konnte und tat so als würde er auch Schmutz machen. Nachdem er gehört hatte wie Tigerpelz wieder in das Lager trottete, kam er hinter der Ecke hervor und quetschte sich durch eine Lücke in der Wand aus Ästen und Blättern.
Er schaute zum Himmel hinauf, die Baumkronen verdeckten den Mond aber Mondfeder wusste, dass morgen Halbmond sein würde. Halbmond war Heilertreffen und er konnte vielleicht endlich mehr erfahren.
Schnurstracks lief er zur Trainingskuhle und warf sich in den Sand. Eine Maus piepte ganz in der Nähe. Mal sehen ob ich es noch kann.
Er stand langsam und leise auf und bewegte sich vorsichtig auf das Geräusch zu. Der kleine, dürre Schwanz der Maus schaute hinter einem größeren Ast hervor. Mondfeder schlich sich, gegen den Wind, an und achtete darauf kein Geräusch zu machen. Ich kriege dich! dachte er.
Die Maus hob den Kopf und Mondfeder erstarrte. Sie drehte ihren Kopf.
Bitte bitte Sternenclan, lass sie mich nicht bemerken. Ich möchte doch nur ein Mal seit Monden wieder jagen.
Die Maus beugte sich wieder nach unten und begann an einem Korn zu knabbern.
Mondfeder schlich sich weiter an und sprang auf die Maus zu und begrab sie unter seinen Pfoten und tötete sie mit einem Biss.
Super!
Sein Magen knurrte laut und er verputzte die Maus schnell.
Nachdem er sich das Blut vom Maul geleckt hatte, gähnte er.
Ich kann ja auch hier schlafen. Gute Nacht, danke Sternenclan für das Beutestück.
Dann fiel er in seine Traumwelt.

Das große UnheilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt