Zwei Sonnenaufgänge später war Mondfeder wieder alleine im Wald unterwegs. Er war von Lichtfell geschickt worden mehr Gänsefingerkraut zu besorgen. Und wieder schwirrten Mondfeders Gedanken um die Prophezeiung. "Sonne, Mond und Stern werden sie retten..." flüsterte Mondfeder zu sich. Sonnenteich.. ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.
Nein, ich- das darf nicht passieren. Ich.. ich darf mich nicht verlieben. Schon gar nicht in eine Katze aus dem Scharfclan. Nein. Mondfeder nein.
Seine Pfoten wurden wackelig und er stolperte über eine Wurzel. Kopfüber fiel er einen kleinen Hügel hinunter und kullerte noch ein wenig weiter, bis er von etwas weichem gestoppt wurde. "Sonnenteich?" fragte er aus Reflex.
"Netter Witz."
Mondfeder erschrak. Das war nicht Sonnenteich. Er sprang auf und schüttelte sich die Erde aus dem langen Fell. Dann schaute er die Katze, die vor ihm stand an. "Krallenstern?!" keuchte er erschrocken. Dann bemerkte erst, dass Krallenstern sich auf fremden Territorium befand und schaltete seinen Verteidigungstrieb wieder an.
"Was suchst du hier?" miaute er und sah Krallenstern aus Schlitzaugen an. Gehört er etwa auch zu dem Aufstand? Nein, kann nicht sein. Er ist Anführer, was wollte er mehr.
Krallenstern antwortete immer noch nicht.
Dann endlich: "Ich muss mit dir reden, Mondfeder."
Wieso wollen plötzlich alle aus dem Scharfclan mit mir reden??
Krallenstern räusperte sich. Dann miaute er mit seiner kratzigen, alten Stimme: "Erst einmal danke, dass du Tulpenjunges gesund zurück gebracht hast."
"Aber sicher doch."
"Und... Mondfeder, das darfst du niemandem, NIEMANDEM, erzählen!"
"Eh-. Ja okay. Worum geht es?"
"Ich hatte einen Traum. Du kamst darin vor."
"Ich?!"
Krallenstern nickte. "Ich habe dich gesehen. Du hast mit Fichtenstern gesprochen."
Mondfeder verschlug es die Sprache. "Und- und dann? Was ist dann passiert?"
"Ihr beide seid verschwunden aber ich habe eine Stimme gehört. Ich zitiere: "Ein großes Unheil wird geschehen. Die Clans werden auseinander gerissen. Nur Sonne, Mond und Sterne können sie retten."
Mondfeder sah in an, als würde seine Welt gerade zusammen brechen.
"Mondfeder. Du bist der Mond! Ganz bestimmt! Und die Sonne ist Sonnenteich! Ihr müsst uns zusammen retten!"
Beim Wort zusammen wurde Mondfeder wohlig warm. "Aber Stern? Wer ist Stern? Junge dürfen mit Vornamen nicht Stern genannt werden."
"Ich glaube das ist Grünstern oder ich."
"Ja... Das kann sein. Aber was ist dieses große Unheil?" Im Inneren wusste er die Antwort schon.
"Ich weiß nicht. Dort hat mein Traum geendet. Mondfeder, wenn dir etwas einfällt, sag mir bescheid. Aber persönlich. Nichts überbringen, das muss ein Geheimnis bleiben. Wir dürfen die Katzen nicht in Angst und Aufregung versetzen. Gut. Auf Wiedersehen, Mondfeder. Wenn du weiteres weißt, denk dran sag es mir."
Mondfeder nickte steif und Krallenstern drehte sich um und lief wieder in sein Territorium.
Ich bin Teil einer Prophezeiung! Das ist so aufregend. Aber ja, wieso bin ich eigentlich nicht schon vorher drauf gekommen? Fröhlich lief er wieder ins Lager."Da bist du ja wieder.- Wo ist das Gänsefingerkraut? Ach Mondfeder, ich glaube es nicht."
"Oh.- Fuchsdung. Tut mir leid, Lichtfell. Ich gehe schnell und hole-"
"Nein. Jetzt ist die Kriegerzeremonie für Buchenpfote, Braunpfote und Fuchspfote."
"Oh stimmt. Das hatte ich vergessen..."
"Dann komm." Lichtfell strich Mondfeder mit dem Schwanz über die Schulter und schlüpfte aus dem Heilerbau. Auf der Lichtung hatten sich schon die meisten versammelt.
Es kam noch Hellpfote vom Frischbeutehaufen hergehoppst und setzte sich neben Eisfell und Dachszahn und Bernsteinkralle kamen aus dem Kriegerbau und setzten sich direkt neben den Eingang. Mondfeder und Lichtfell saßen ganz hinten.
Dann sprang Grünstern auf den. Hochstein. "Was ein schöner Abend, um Kriegerzeremonien durchzuführen, nicht war?"
Mondfeder blickte in den Himmel. Er war komplett Wolkenfrei und das Silbervlies war so gut erkennbar wie nie.
"Beginnen wir." Grünsterns Blick wanderte zu den drei Schülern, die heute ihre Kriegernamen bekommen werden. "Braunpfote. Komm zu mir hoch."
Braunpfote stand langsam auf und trabte dann zum Hochstein, sprang leichtfüßig den Felsen hoch und blieb vor Grünstern stehen.
"Löwendunst, bist du überzeugt, dass deine Schülerin Braunpfote bereit ist eine Kriegerin zu werden?"
"Ja. Sie ist bereiter als bereit."
Grünstern schmunzelte und fuhr fort: "Ich, Grünstern, Anführerin des Fichtenclans, rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie auf diese Schülerin hinab zu schauen. Sie hat hart gelernt, um eure Gesetzte zu erlernen, und ich empfehle sie euch zur Kriegerin."
Braunpfotes Augen leuchteten.
"Braunpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und deinen Clan zu beschützen, selbst wenn es dein eigenes Leben kostet?"
"Ja, ich verspreche es!"
"Dann verleihe ich dir, mit der Kraft des Sternenclans jetzt deinen Kriegernamen. Braunpfote. Von dieser Nacht an wirst du Braunfarn heißen. Der Sternenclan ehrt deine Loyalität und deine Güte und heißt dich als Vollwertige Kriegerin willkommen." Grünstern legte ihre Schnauze auf den Kopf von Braunfarn und sie leckte der Anführerin über die Schulter.
Dann sprang Braunfarn fröhlich vom Hochstein und setzte sich diesmal neben Mondfeder. Anscheinend um dann schnell mit ihrer Wache beginnen zu können. Mondfeder gratuliere ihr und rief dann zusammen mit dem Clan ihren Namen: "Braunfarn! Braunfarn, Braunfarn!"
"Buchenpfote, komm hoch zu mir."
Schnell sprang Buchenpfote auf und kletterte den Felsen hinauf zu Grünstern.
"Blaublume, bist du überzeugt davon, dass Buchenpfote bereit ist ein Krieger zu werden?"
"Ja, er ist bereit." Antwortete Blaublume Grünstern.
Grünstern wandte sich wieder an Buchenpfote. "Ich rufe den Sternenclan an, auf diesen Schüler hinabzublicken. Er hat hart trainiert, um eure edlen Gesetze zu erlernen und ich empfehle ihn euch jetzt als Krieger." Grünstern sah kurz zum Himmel. "Buchenpfote, versprichst du das Gesetz der Krieger einzuhalten und deinen Clan zu schützen, selbst wenn es dein Leben kostet?"
Buchenpfote ließ sich ziemlich Zeit, zu antworten und der Clan murmelte unruhig. Rosenschweif, der vor Mondfeder saß, knurrte leise. "Hat er etwa Angst und will kneifen?"
"Buchenpfote?" fragte Grünstern vorsichtig und wedelte mit ihrer Pfote vor Buchenpfotes Augen herum.
"Buchenpfote! Was ist los, hast du etwa Angst!?" Braunfarn neckte ihren Bruder von ganz hinten aus der Menge.
"Ich und Angst haben? Niemals! Grünstern, ich verspreche es."
"Sehr gut." Grünstern wechselte einen dankbaren Blick mit Braunfarn und fuhr dann fort: "Hiermit verleihe ich dir, mit der Kraft des Sternenclans deinen Kriegernamen. Buchenpfote, von diesem Augenblick an, wirst du Buchenschopf heißen. Der Sternenclan ehrt deine Intelligenz und deine Eigenständigkeit und heißt dich als vollwärtiger Krieger im Fichtenclan willkommen." "Buchenschopf, Buchenschopf, Buchenschopf!" rief der Clan seinen Namen.
Buchenschopfs Augen strahlten und er stolzierte vom Hochfelsen herab zu seinem Bruder, dessen Zeremonie jetzt kam.
"Rosenschweif. Bist du überzeugt, dass Fuchspfote bereit ist ein Krieger zu werden?"
Rosenschweif nickte: "Aber sicher doch."
"Fuchspfote, versprichst du das Gesetz der Krieger zu befolgen und den Clan zu beschützen, selbst wenn es dein Leben kostet?"
Fuchspfote nickte ernst. "Ich verspreche es."
"Dann gebe ich dir jetzt, mit der Kraft des Sternenclans, deinen Kriegernamen. Fuchspfote. Von diesem Augenblick an wirst du Fuchsbrand heißen. Der Sternenclan ehrt deine Stärke und deine Loyalität und wir heißen dich, als vollständigen Krieger im Fichtenclan willkommen."
"Ja!" freute sich Fuchsbrand und sprang glücklich herum.
Mondfeder lachte leise und stieg in die rufe der Katzen ein. "..., Fuchsbrand, Fuchsbrand!"
"Sehr gut. Die drei werden heute Nacht das Lager bewachen. Damit ist die Versammlung beendet. Mondfeder, komm doch gleich zu mir."
Die Katzen verkrümelten sich wieder in die Baue, Sandblatt nahm sich noch einen Hasen mit. Mondfeder wunderte sich was Grünstern besprechen wollte. Unruhig tappte er zu ihr.
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Das große Unheil
FanficMondfeder erhält von dem Sternenclan eine eigenartige Prophezeiung. Es macht ihn ganz verrückt die Wahrheit dahinter zu finden. Als das Unheil eintrifft ist alles schon zu spät.