Das große Unheil

Kapitel 13

Mondfeder glaubte sein Herz würde ihm aus der Brust springen, als sich der große Kopf des schwarzen Hundes in den Heilerbau bohrte. Lichtfell sprang erschrocken zurück. Der Hund bellte laut und schnappte nach den vier Katzen. Tupfenherz hatte sich auch in den Heilerbau verzogen, ihr Vorderbein war gebrochen.
Mondfeder dachte aber nicht lange nach und sprang vor die anderen und fauchte den Hund an. Dann schlug er nach seinem Auge und traf. Blut floss und der Hund zog jaulend seinen Kopf wieder raus. Er hatte wohl nicht erwartet von so einer zerrupften Katze das Auge ausgekratzt zu bekommen.
"Danke, Mondfeder. Du hast uns gerettet." miaute Tupfenherz.
"Er hat es wohl im Blut Katzen zu retten. Erst Tulpenjunges, dann Taupfote und jetzt uns." witzte Lichtfell.
"Das hier ist ernst, Lichtfell." sagte Tupfenherz und schlug mit dem Schwanz nach ihm. "Ich hoffe sie schaffen es."
"Aber natürlich schaffen sie es! Es sind zwei Hunde! Zu fünft haben unsere Katzen schon zwei Hunde besiegt. Und jetzt kämpfen alle Krieger. Wir können das nicht verlieren." 

Draußen johlte Grünstern begeistert und das Pfotengetrappel verstummte.
Mondfeder riskierte einen Blick nach draußen. Die Hunde? Weg. Nur noch zerstörte Baue, verletzte Katzen und Furchen im Boden waren zu sehen.
"Wir haben es geschafft!" rief Fuchsbrand und sprang in die Luft.
Die Hunde waren vielleicht weg aber für Mondfeder und Lichtfell gab es jetzt sicher viel zu tun. Er sah sich um und lag drei Katzen am Boden liegen. Am nächsten war Blaublume. Blut sickerte aus einer Wunde am Kopf und sie bewegte sich nicht. Mondfeders Herz blieb für einen Moment stehen. Er warf sich zu ihr und legte sein Ohr auf ihre Brust.
Klopf, Klopf.
"Sie lebt." atmete er erleichtert aus und beantwortete somit Rosenschweifs fragenden Blick.
Nach kurzer Zeit kam Lichtfell auch auf die Lichtung und eilte zu den anderen beiden stark verletzen, die zusammen unter dem Hochfelsen lagen. Er redete eindringlich auf sie ein und scheuchte Hellpfote davon, die zu nah kam und ihn störte.

Graupelz hatten sie entlassen. Er war jetzt in der Kinderstube bei Gelbauge. Noch im Krankenbau lag Tupfenherz. Neben ihr hockte Laubschweif und redete leise mit Dachszahn.
Löwendunst saß vor dem Heiler- und Krankenbau und wartete bis er versorgt wurde. Seine Verletzung war nicht so stark, sodass er sofort Hilfe benötigte. Wer allerdings Hilfe benötigte war Eisfell. Sie war direkt im Heilerbau und Mondfeder drückte Spinnenweben auf die Wunden, während Lichtfell eine Paste herstellte.

Am späten Abend konnten Laubschweif und Dachszahn entlassen werden. Tupfenherz musste noch bleiben. Eisfell erst Recht. Die anderen, mit kleineren Verletzungen waren auch schon versorgt worden und Mondfeder warf sich müde in sein Nest.
"Du hast gut mitgeholfen, Mondfeder. Das ist ja jetzt für dich das erste Mal das so etwas passiert und so viele verletzt wurden." lobte Lichtfell.
Mondfeder wusste nicht wie er antworten sollte. Er war hin und her gerissen. Einerseits war er sauer das Lichtfell so überrascht war, dass Mondfeder es gut gemacht hatte. Als würde er ihm nicht vertrauen. Andererseits stieg wohlige Wärme in seinem Brustkorb auf. Er war peinlich berührt. "Danke." antwortete er einfach und widmete sich der einzig wichtigen Frage: Warum haben die Hunde angegriffen?