Erstes Treffen

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Wütend sitze ich auf einer Bank im Park. Meine Umgebung nehme ich kaum wahr, die ganzen Bilder des eben erlebten lassen mich nicht los. Überraschen wollte ich meinen Freund, aber er hat mich überrascht. Er lag mit meiner Schwester in enger Umarmung in unserem Bett. Geschockt bin ich aus der Wohnung gerannt, nun sitze ich hier im Park und es wird langsam dunkel. Ich weis nicht was ich tun soll. Meine eigene Schwester hatte mich hintergangen. Tränen habe ich keine mehr. Es ist kalt,da ich Hunger habe stehe ich auf und gehe in Richtung Stadtmitte. An einem Brunnen sehe ich ein Pärchen das knutscht. Gequält sehe ich weg. Es ist zu Schmerzhaft für mich. Wie konnte mir meine Schwester das antun? Der Verrat sass tief.

Gedankenverloren laufe ich in die falsche Richtung. Ich merke erst das ich falsch war als ich auf einer  Brücke stand. Toll, jetzt hatte ich mich verlaufen. Genervt seufzte ich auf und lehne ich mich ans Geländer. "Kleine Mädchen sollten nicht nachts alleine rumlaufen." kam es von weiter hinten. Ich drehte mich um. Doch sah ich nichts. "Das kann ihnen völlig egal sein." plaffe ich ihn an.
"Wenn es mir aber nicht egal ist?" fragt er mich. Die Stimme des Fremden war dunkel und klang leicht rauchig.
"Sollte es aber. Also zieh Leine." sage ich und starrte wieder über die Brüstung ins dunkle hinein. Wahrscheinlich war es unklug so zu reden.
"Ganz schön vorlaut." meint er. "Warum nerven sie mich? Hauen sie ab und suchen sie sich ein anderes Opfer. Ich hab kein Bock auf den Scheiss." schreie ich ihn an. Mir war es egal wer es war, ich wollte allein sein. "Ich will aber kein anderes Opfer." flüsterte er. "Jetzt hör mir genau zu. Verpiss dich du Spinner." schnauze ich in die Dunkelheit.
"Ein bisschen mehr Respekt würde dir gut tun" sagte er. Genervt laufe ich von der Brücke und laufe in eine feste Mauer, die sich als Brustkorb eines Fremden raus stellte. Ich murmele ein Sorry und will vorbei gehen, doch er lässt mich nicht gehen. Ich sehe zu ihm auf. Er ist riesig  mit zottligen braunen Haaren, ein markantes Gesicht mit hellen grünen Augen. "Keiner spricht so mit mir." Na toll, jetzt war ich auch noch in die Nervensäge gelaufen. "Lassen sie mich los." bat ich und will ihm meinen Arm entziehen, doch sein Griff ist eisern. "Was wollen sie? Mich vergewaltigten?" frage ich ihn wütend. "Passt ja zu meinem scheiss Leben."
Lange sah er mich an. Durch die eine Laterne konnte ich ihn ganz gut sehen. Als seine Augen anfingen zu glühen,wollte ich schreien, aber er hielt mir meinen Mund zu.
"Ich tue dir nichts." flüstert er, packt mich und rennt los.

Mein BlutsaugerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt