Chicago Sniper [Chicago P.D. & Fire]

02

So weit, so gut.

Alles ruhig.

Das Team der Intelligence war im ständigen Sichtkontakt der Scharfschützen, wie auch der Übergabeort, wo die es stattfinden sollte. Nun fehlte bloß noch der Bote. Von dem jedoch jegliche Spur fehlte.

Laut Voight, war der Kerl längst überfällig. Kein gutes Zeichen, wie der Beamte fand.

Fünf weitere Minuten vergingen, doch weit und breit war niemand zu sehen bis auf ein paar Leute, die vom Einkaufen kamen oder ihren Wagen abstellten.

Bedächtig langsam, wanderte Mikae in der Gegend umher, zu einem der Autos der Beamten, so das es nicht auffällig war, und nahm die Fallakte vom Rücksitz, die sie vorhin dort entdeckt hatte.

Ein Bild von dem Kerl hatte sie natürlich bekommen, allerdings keinen Namen. Ein junger Mann, Anfang dreißig. Mehrfach vorbestraft unter anderem wegen bewaffneten Raubüberfalls, Körperverletzung mit Todesfolge und sieh mal einer an, zweifachen Mordes.

"Ich habe was für dich", teilte Mikae ihren Bruder mit, "Der Typ müsste eigentlich im Gefängnis sitzen. Dem ist alles zuzutrauen."

"Erlaubnis zu schießen?", wollte Damien wissen, obwohl der Mann nicht mal eingetroffen war.

"Erteilt", wurde es von Mikae direkt bestätigt, die zurück zu den anderen ging, "Die Eliminierung liegt in deinem Ermessen. Wir wollen kein Risiko eingehen."

"Wie bitte? Eliminierung?", fragte Voight, der sich wohl verhört haben dürfte, "Wir brauchen ihn lebend."

"Und ich will für keine toten Polizisten verantwortlich sein", entgegnete Mikae mit erhobener Akte und drückte diese gegen Voights Brust, "Ihr Kerl, Brian Kuga, hat eine Tankstelle für knapp dreihundertfünfzig Dollar überfallen; die Kassiererin im Anschluss erschossen, obwohl diese ihm, längst das Geld gegeben hatte und mit erhobenen Händen, hinter dem Tresen stand. Ein Mann und sein Sohn, sind im Krankenhaus gelandet, weil dieser ihm das Auto nicht überlassen wollte. Wenn der also noch auftauchen sollte und der sich, bei der Übergabe merkwürdig verhält, ist er tot. Ihnen mag es nicht gefallen, dass wir Ihren Plan abgelehnt haben, okay, kann ich verstehen, aber uns geht es in erster Linie darum, dass Ihre Leute, das Treffen überleben, welches Sie mit diesem Typen eingefädelt haben. Was ist Ihnen lieber? Wollen Sie es auf den Versuch ankommen? Der Typ ist unberechenbar."

Bei dem, was in Brian Kugas Akte stand, war alles möglich. Es brauchte nicht viel, damit dieser völlig durchdrehte und wie wild, um sich zu schießen begann. Diesem Kerl, war alles zuzutrauen, zumal es nicht viel bräuchte, damit das ganze außer Kontrolle geriet.

Begeistert war Voight nicht, keineswegs, dennoch verstand der Intelligence Leiter es, nickte zustimmend und nahm kurz nach Mikaes Ansage, die Hand an sein Ohr. Die Begeisterung in seinem Gesicht wurde erheblich größer.

Da Kuga bis dato nicht aufgetaucht war, haben sich Voights Leute das Parkhaus genauer angesehen und dabei eine Leiche gefunden. Bei dem Toten handelte es sich um den erwarteten Drogenhändler. Brian Kuga.