Chicago Sniper [Chicago P.D. & Fire]

09

Während die Geschwister bei der Intelligence waren, um von Stone zu erzählen, wurde genau diesem jemanden, ein Besuch abgestattet. Zumindest, dem Versuch eines Besuches.

Auf das Klopfen an der Türe wurde nicht reagiert, ebenso wenig, wie auf das zweite Mal und die Rufe, dass Dex aufmachen solle und PJ hier sei, wurde genauso wenig reagiert.

Nach einem genervten ächzend holte PJ ein sehr schmales Lederetui aus der Tasche, nahm zwei Metallstifte heraus und warf einen flüchtigen Blick über die nahe Umgebung, um sich zu vergewissern, dass niemand etwas mitbekam. 'Wenn du mir nicht aufmachst, lass ich mich eben halt selbst hinein.'

Groß umschauen brauchte sich PJ nicht, denn es war ruhig und dunkel im Haus. Wäre Dexter hier gewesen wäre, dann wäre etwas zu hören gewesen, wie der Fernseher; Musik, die bloß dazu diente, damit keine Stille herrschte und irgendwo, würde irgendeine Lampe brennen.

Im letzten Jahr hätte man noch die gute Page gehört, wie sie durchs Haus lief und womöglich, etwas herunterfallen, weil die Rottweiler Hündin, hin und wieder gerne Dinge mit dem Schwanz umgeschmissen hat. Ein absolut liebenswürdiger Hund, wie sich PJ erinnerte und unwillkürlich zu lächeln beginnen musste, weil er vor seinen geistigen Augen sehen konnte, wie der schwarz-braune Hund, hier herumlief. Aber, wie es nun mal so war und das Leben mit uns spielt, werden auch Tiere krank. Kaum älter als vier war sie geworden.

Beim Umschauen im Erdgeschoss fiel jedoch nichts auf. Alles wie gewohnt, wie PJ fand, kein Anzeichen für ein akutes verschwinden, daher schrieb er Keeler eine kurze Nachricht, in der stand, dass er nicht davon ausginge, dass Stone von hier weg wolle, da nichts daraufhin deutete.

Alles Wichtige befand sich unten im Erdgeschoss, somit konnte sich PJ es ersparen, oben nachzuschauen. Und die Tasche, welche für den Notfall gepackt; im Boden, unter mehreren losen Dielen, verstaut und zu jeder Zeit griffbereit war, lag wie gewohnt, an Ort und Stelle.

Ein letztes Mal schweifte PJs Blick durch die Wohnung, dann ging er nach draußen und zog leise die Türe an, woraufhin ein Klicken des Schlosses zu hören war.

Sich im eigenen Haus zu verstecken, würde niemals passieren. Ganz gleich, wie es um ihm stand, wie in diesem Augenblick, diese eine Sache, würde nicht geschehen. Selbst die Tatsache, gerade deswegen, könnte es durchaus sein, umgekehrte Psychologie, war nicht sein Stil.

Wo immer sich Dexter gerade aufhielt, es war hoffentlich die Sache Wert. Jeder einzelne aus der Gruppe wusste nur zu gut, was mit ihnen geschieht, wenn er oder sie, sich nicht an die Regeln hielt.

Auf alles folgt eine Konsequenz. Die Folgen unseres Handelns. Es ist ganz einfach. Auf eine Aktion folgt eine Reaktion.