Kapitel 13

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Ellas Sicht

Überrascht wende ich meine Aufmerksamkeit von meinem Handy weg, drehe mich in die Richtung aus der die Frage kam und treffe auf grau-blaue Augen.
„Ehm, ja klar.“, gebe ich als Antwort von mir.
„Danke, ich bin übrigens Matt.“, stellt sich der brünette Junge vor.
„Ich bin Ella.“
„Das klingt nicht unbedingt deutsch.“
„Matt aber auch nicht.“, kontere und ziehe eine Augenbraue in die Höhe.
Amüsiert mustert er mich. „Touche. Hübsches Tattoo.“ Er zeigt auf mein Schlüsselbein.
„Danke?“ Irgendwie ist der Typ seltsam.
„Also hübsche Lady, wo kommst du her?“, fragt er schließlich weiter.
„Irland und du?“
„Plötzlich doch so gesprächig?“, grinst er.
„Gleichberechtigung würde ich sagen.“, lächle ich falsch.
„Ich komme aus Bradford.“
„Wenn ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte.“, lenkt eine weibliche Stimme unsere Blicke an die Tafel, wo wir den Namen Mrs Whinchester lesen.
„Entschuldigen Sie, wenn ich Sie mit Miss oder Mister anspreche. Ich stamme gebürtig aus Kalifornien und das ist noch als kleine Macke an mir hängen geblieben. Ich kann mich einfach nicht Frau und Herr anfreunden.“, schmunzelt sie und wir stimmen mit einem leichten Lachen ein.
„Also, wollen wir beginnen...“

„Ich dachte schon die Frau hört nie auf zu reden.“, seufzt Matt, als Mrs Whinchester die Stunde beendet.
„Wenn es dich nicht interessiert, hättest du einen anderen Kurs wählen müssen.“, zische ich ihm genervt zu. Die ganze Zeit über hatte er versucht mit mir zu reden, was ich gekonnt abblockt hatte.
Schnell schnappe ich meine Tasche und husche an ihm vorbei.

„Ella! Ella, jetzt warte doch mal!“, ruft er mir auf dem Parkplatz hinterher. Stur laufe ich weiter auf mein Auto zu, bis ich eine Hand auf meiner Schulter spüre, welche ich sofort versuche wieder abzuschütteln. Erfolglos.
„Was willst du denn?“, abwartend schaue ich ihn an.
„Hast du heute schon was vor?“
„Jap.“
„Und morgen?“
„Auch.“
„Und am Wochenende?“
„Da mit Sicherheit erst recht.“, lächle ich ihn zuckersüß an.
„Sei doch nicht so bissig, Love.“, grinst er schelmisch zurück.
„Erstmal gehst du mir den ganzen Tag schon auf die Nerven, zweitens nenne mich nie wieder Love und drittens hab ich einen Freund.“ Bei dem letzten Wort ziehen sich seine Mundwinkel zu einer schmalen Linie nach unten und er kommt noch einen Schritt näher, sodass er nun direkt vor mir steht.
„Das ist eine Tatsache, aber kein Hindernis. Merk dir das, Süße.“, flüstert er mir noch ins Ohr, bevor er sich umdreht und Richtung Ausgang geht.
Kopfschüttelnd setzte ich mich in mein Auto und fahre los.
Sollte ich Zayn von Matt erzählen? Lieber nicht sonst rastet er wahrscheinlich aus und will mich nicht mehr zur Uni lassen.

„Zayn? Babe, ich bin wieder da!“, rufe ich, als ich den Tattooladen betrete.
„Sorry Ella, da bist du fünf Minuten zu spät dran. Zayn ist in die Stadt gefahren.“, teilt mir Benny mit, welcher gerade eine Kiste aus dem Lager trägt.
„Egal, ich bleibe trotzdem hier. Wenn es dich nicht stört würde ich an meine Zeichnungen setzten?“
„Nur zu.“, fordert mich Benny auf und verschwindet in einen der Arbeitsräume.

Nach zwanzig Minuten habe ich meine erste Skizze beendet und greife nach meinem Handy. Ich muss Lacey jetzt einfach anrufe.
„Hey, Cutie! Wie geht’s dir?“, quietscht sie begeistert in den Hörer.
„Oh, Honey. Ich muss die unbedingt etwas erzählen!“

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 15, 2015 ⏰

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