33. Abschließen

2.4K 157 26
                                    

Inspiration durch: Fix You - Colplay

„Oh mein Gott, ich bin so wahnsinnig aufgeregt! Luni, in wenigen Stunden sind wir keine Schüler mehr" trällerte Tara, schenkte mir ein strahlendes Lächeln und drehte sich in ihrem fliederfarbenen Kleid einmal im Kreis. „Ja, ja. Nach dem fünftausendsten Mal hab ich's dann irgendwie auch mal kapiert" erwiderte ich, verdrehte dabei die Augen und betrachtete mein wunderschönes dunkles Kleid im Spiegel. Vorne reichte es mir gerademal bis zu den Knien, die schwarzen Spitzenstickereien betonten meine Beine. Hinten sah man den Clou meines Traumkleides, eine Schleppe, die bis zum Boden reichte und am Rücken eingearbeitete Bänder, die aus der Rückseite des Kleides so etwas Ähnliches wie ein Korsett zauberten. Meine mittlerweile orange gefärbten Haare hatte mir Mirabella hochgesteckt, einzelne Strähnen hingen noch aus der Frisur heraus und ließen sie so etwas frischer wirken. „Luna, wenn du dann mal fertig bist, dich im Spiegel anzustarren, können wir auch los" beschwerte sich meine Freundin, ich verdrehte erneut die Augen und folgte ihr schließlich aus meinem Zimmer. Unsere Anhängsel warteten schon ungeduldig im Flur. Alle hatten sich in Schale geworfen und ich musste mich erst einmal an meinen Dad, Erik, Dner und Zimbel im Anzug gewöhnen. Als weitere Gäste hatten sich natürlich noch Bella und Jonas dazugesellt, Marcel war bereits in der Schule, er war ja immerhin ein Lehrer. Aber er hatte mir für den Abschlussball einen Tanz versprochen, netter Kerl.

Über mein Abschlusszeugnis war ich mehr als nur ein wenig erstaunt, immerhin hatte ich es doch tatsächlich geschafft, in Mathe und Physik mit einer zwei zu bestehen und bei den anderen Fächern sah es auch optimal aus. Deshalb konnte ich nach den Ferien auch ohne Bedenken mein Psychologiestudium beginnen, welch Glück für mich. Tara hatte natürlich auch ihren Abschluss geschafft und textete mich während der gesamten Rede des Direktors über ihre bevorstehende Ausbildung zur Erzieherin zu. Nach der Abschlussfeier stand auf einmal Daniel vor mir, jagte mir einen riesigen Schrecken ein und fragte „Luna, hast du vielleicht Lust, mit mir auf dem Ball zu tanzen?" „Sorry Daniel, aber ich bin schon den ganzen Abend an meinen Freund vergeben" erwiderte ich mit einem gehässigen Unterton in der Stimme und wie aufs Stichwort stand auch schon Zimbel neben mir, musterte meinen Klassenkammeraden und lächelte ihn schief an. Daniel zog beleidigt davon, ich konnte mir ein höhnisches Lachen nicht verkneifen und nachdem ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte, betraten wir die Turnhalle, welche für den Ball extra schick eingerichtet wurde.

Als alle Gäste eingetroffen waren, verkündete der Direktor, Herr Hegert, den ersten Song des Abends und zu meiner großen Überraschung forderte mich mein Dad zum Tanz auf und Taras Bruder meine blauhaarige Freundin. „Ich bin so stolz auf dich" sagte mein Vater zu mir, die ersten Takte des Liedes waren gerade erklungen und ich erwiderte „danke, ich bin auch echt stolz auf dich." „Wieso das denn?" wollte der Blonde wissen, ich grinste und erwiderte „nimm mich doch nicht so ernst. Aber ich bin froh, dich als Dad zu haben." „Und ich bin froh, dich als Tochter zu haben" antwortete er und wir drückten uns.

Nach dem Tanz wollte ich eigentlich Mirabella über ihr Musical ausquetschen, aber diese war wie vom Erdboden verschluckt und Jonas konnte ich auch nirgends finden.

POV Mirabella:

„Ich kann es nicht fassen, wieso hab ich dich damals überhaupt auf ein Date eingeladen!" blaffte mich Jonas an, wir standen draußen auf dem Pausenhof und stritten uns, wie auch in den letzten Wochen. Dieses Mal war meine Freundschaft zu Marcel und Valle der Grund für diese lautstarke Meinungsverschiedenheit gewesen. „Ist das dein Ernst? Wieso habe ich überhaupt deine verdammte Einladung angenommen!" schrie ich ihn an und zitterte schon vor Wut, wie konnte man nur so dumm sein. „Weißt du was, ich hab kein Bock mehr auf die Scheiße! Ich mach Schluss!" fuhr er mich an, ging mit zügigen Schritten davon und ich rief ihm hinterher „schön! Dann bin ich dich jetzt wenigstens los!" Trotzdem traten mir Tränen in die Augen, er hatte gerade tatsächlich Schluss gemacht. In diesem Moment konnte ich einfach nicht hier draußen bleiben, also lief ich zu irgendeinem Mädchenklo und stützte meine Arme auf eines der Waschbecken. Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten, ich schluchzte bitterlich auf und fing an, wie eine Verrückte zu heulen. Wieso musste ausgerechnet mir so etwas passieren? Warum ausgerechnet heute? Hätte er nicht einfach nächste Woche Schluss machen können? Nein, es musste ja genau am Abschlussball von Luna sein.

POV Maudado:

Luna machte sich furchtbare Sorgen um Mirabella, also trug sie mir auf, unsere Freundin zu suchen. Bloß, wo sollte ich anfangen? Mein Gefühl sagte mir, dass ich im Erdgeschoss beginnen sollte und da ich keine Ahnung hatte, wo sie sein könnte, verließ ich mich einfach mal auf mein „Gespür". Den gesamten Ostflügel war ich schon abgegangen, Bella hatte ich aber nicht gefunden. Ich wollte schon nach oben in den ersten Stock laufen, als ich plötzlich ein klägliches Schluchzen vernahm. Es kam aus der Mädchentoilette. Sollte ich...? Ich meine, es war immerhin ein Mädchenklo, aber andererseits war ich ein Lehrer, also war ich dazu verpflichtet, nach dem Rechten zu sehen. Vorsichtshalber klopfte ich trotzdem an die Tür und sagte „Mirabella?" Nichts rührte sich. Ich atmete tief durch, betrat den Raum und erstarrte für einen Augenblick.

Bellas Augen waren rot und leicht geschwollen, sie schniefte und hielt nur mit Mühe einen weiteren Tränenausbruch zurück. Sie wirkte so verloren in diesem großen Raum. „Mirabella, was ist passiert?" fragte ich vorsichtig, ging langsam auf sie zu, sie blickte mich an und schluchzte „er... er h... hat einfach Sch... Schluss g... gemacht." Kurz, nachdem sie geendet hatte, stand ich direkt vor ihr, zog sie in eine Umarmung und sie fing an, wieder stärker zu schluchzen. Ich brauchte eine halbe Ewigkeit, um sie zu beruhigen, mein Herz raste durch ihre leichten Berührungen. Hätte ich nicht gewusst, dass sie jetzt Single war, wäre mir der folgende Satz sicherlich nicht herausgerutscht. „Bella, ich... ich liebe dich."

POV Mirabella:

Mein Herzschlag setzte für eine Sekunde aus. Was hatte Marci da gerade gesagt? Er liebt mich? Er... er liebt mich. Verdammt nochmal er liebt mich! Wieso war mir das nicht früher aufgefallen? Er war immer zur Stelle, wenn ich ihn brauchte, bat mir seine Schulter zum ausheulen an und teilte dieselben Interessen. Ich hatte den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Aber was war eigentlich mit mir? Wie waren meine Gefühle für ihn. Ich weiß, vor einer halben Stunde hatte mein Freund mit mir Schluss gemacht, aber, war ich überhaupt noch richtig in ihn verliebt? Okay, ich heulte wie ein Schlosshund, aber galt das nicht eher den Erinnerungen, die am Anfang der Beziehung entstanden waren? Jetzt fielen mir endgültig die Schuppen von den Augen. Fünf Monate meines Lebens hatte ich mit Jonas verschwendet, während der perfekte Typ einfach mal die gesamte Zeit über in meiner direkten Umgebung herumschwirrte. War ich wirklich so dumm, dass ich nicht verstanden habe, was er für mich fühlt und... ich... eigentlich für ihn empfinde?

„Bella... ich... es... es tut mir leid" stotterte Marci, löste sich von mir und lief in Richtung Tür. Im letzten Moment schaffte ich es noch, seine Hand zu fassen, schlang meine Arme um seinen Bauch, legte meinen Kopf auf seine Schulter und flüsterte „bitte geh nicht weg, ich brauche dich doch." Maudado umklammerte meine Hände, löste sich aus der Umarmung, stellte sich mir gegenüber und erwiderte bedrückt „ich will für dich da sein, wirklich. Aber... ich kann einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr mit dir befreundet sein, wenn du nicht dasselbe empfindest. Jedes Mal, wenn dich auch nur ein Typ anlächelt, versetzt mir das einen Stich im Herzen, ich kann nicht mehr klar denken, weil ich die gesamte Zeit darüber grüble, was du gerade machst, oder wie es dir geht. Zu sehen, wie du und Jonas euch küsst, oder auch nur umarmt, macht mich innerlich kaputt. Ich will dich nicht verlassen, aber meine Psyche kann einfach nicht mehr." „Maudado..." antwortete ich leise, legte dabei meine Hand auf seine Wange und fuhr fort „...ich bin so ein schrecklicher Mensch. Die gesamte Zeit steht der perfekte Freund vor mir und ich kapier es nicht. So jemanden, wie dich, verdiene ich einfach nicht." „Wenn du mich nicht liebst, dann gib mir doch einen Korb und ich kann endlich damit abschließen" flüsterte er mit einem leicht verbitterten aber auch traurigen Unterton in der Stimme. „Nein... Marci... ich... ich will heute nicht noch jemanden verlieren. Vor allem nicht jemanden, den... den ich so bewundere" entgegnete ich und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht. „Bella, was willst du mir sagen?" flüsterte der Let's Player, ich legte auch meine andere Hand auf seine Wange und sagte „das du das noch hinterfragen musst." Abwartend sah ich ihn an, er legte vorsichtig seine Hände um meine Taille und senkte seinen Kopf, nur noch wenige Zentimeter trennten unsere Lippen voneinander. Ich schloss meine Augen, spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut und wenige Augenblicke später zog mich Marcel in einen unbeschreiblich schönen Kuss.
---------------------------
Hab mir den Part jetzt nicht mehr durchgelesen aber ich hoffe es sind nicht all zu viele Fehler drinne. Alle One Piece Fans unter euch: schreibt eure lieblingscharas in die comments c:
bei mir sind es definitiv
1. mihawk dulacre
2. doquixote doflamingo
3. portgas d ace
4. marco der phönix
5. shanks
6. peruh

wünsch euch noch nen schönen abend!
tschö mit ö und lg
eure lauri

Mein Vater, der Let's Player [deutsche YouTuber | Zombey FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt