27. Das Geschenk

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Inspiration durch: Fliegen - Matthias Schweighöfer

POV Zimbel:

Das Klingeln meines Weckers riss mich unsanft aus meinem Schlaf. Wieso hatte ich mir überhaupt einen gestellt? Ich überlegte, rieb mir die Augen, war noch nicht richtig wach und dann, plötzlich fiel es mir ein. Luna hatte doch in zwei Wochen Geburtstag und ich wollte heute mit Manu und Marci in die Stadt fahren, um ihr ein Geschenk zu kaufen. In Windeseile zog ich mich an, machte mich im Bad fertig, fütterte Gonzo und nach einem mittellangen Fußmarsch hatte ich die Domplatte erreicht. Jetzt mussten nur noch die anderen beiden eintreffen. Zum Glück ließen sie nicht lange auf sich warten.

„Hast du schon eine Ahnung, wat du Luni zum Geburtstag schenken willst? Immerhin ist es ja ihr achtzehnter" fragte mich Manu, wir hatten gerade ein großes Kaufhaus betreten und hielten uns in der Schmuckabteilung auf. „Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung" gestand ich, Maudado sah mich daraufhin an und sagte „wie wäre es mit einer Kette, Ohrringen oder einem Armband?" „Ne, dat ist viel zu Klischeehaft. Du musst dir wat besseres einfallen lassen, es ist immerhin Luni" mischte sich wieder Manu ein, ich nickte nachdenklich und entgegnete „ich glaube, wir brauchen professionelle Hilfe." Die anderen beiden nickten und wenige Sekunden später hatte ich auch schon die Nummer gewählt. Unsere Rettung hatte den Anruf verschlafen entgegen genommen.

„Also Jungs. Ihr braucht meine Hilfe, das wissen wir alle. Um was genau geht es?" erkundigte sich Tara, sie war nach nicht einmal zehn Minuten aufgetaucht und musterte uns nun prüfend. „Es geht um Luni, sie hat ja in zwei Wochen Geburtstag und wir wissen nicht, was wir ihr schenken sollen" schilderte Marcel kurz unser Anliegen, Tara legte ihre Hand ans Kinn, machte einen grübelnden Gesichtsausdruck und sagte dann „also... Marci, du kannst ihr eventuell Tickets für den Chiemsee Reggae Summer besorgen. Manu, du könntest ihr vielleicht ein Pennyboard schenken, für so etwas würde sie sterben. Und du Micha, du musst dir etwas Einmaliges überlegen, sie ist immerhin deine Freundin und es ist ihr achtzehnter. Felix hat mir zu meinem großen Tag einfach mal Flugtickets für eine Reise nach LA spendiert. Da fällt mir ein, ich muss die ja noch anfordern" textete die Blauhaarige uns zu und wirkte bei ihren letzten Worten so, als würde sie gleich aus allen Wolken fallen. „Ja, okay, Marci und ich sind dann mal weg, viel Spaß noch euch zweien" meinte Manu und schon waren die beiden verschwunden.

„Hm" grübelte Tara, mittlerweile saßen wir in meinem Wohnzimmer, nun ja, um genau zu sein lag sie auf meinem Teppich und ich lümmelte auf dem Sofa. „Mann, ich hätte nich' gedacht, dass das so schwer wird" seufzte ich, die Blauhaarige nickte und sagte „lass uns eine Liste machen. Was mag Luni am meisten?" „Ähm... Musik?" fragte ich, meine Gesprächspartnerin nickte langsam und dachte laut „was für Musik hört sie am liebsten..." „Hm, Lieder von den Beatles?" meinte ich, Tara schüttelte den Kopf und erwiderte „nein, aber sie sind schon mal unter ihren Top 5. Mike Oldfield ist es auch nicht und Bob Marley?" „Nein, Reggae hört sie nur im Sommer..." widersprach ich ihr und grübelte weiter. „Ich hab's!" rief Tara plötzlich „Pink Floyd!" „Ja, natürlich. Mann, wieso ist mir das nicht gleich eingefallen?" erwiderte ich und verfluchte mich innerlich dafür, dass ich nicht selbst darauf gekommen war. „Aber wir haben ein neues Problem" meinte die Blauhaarige zerknirscht „sie hat alle Alben, sämtlichen Merchandise und was weiß ich nicht alles." „Hm, wie heißen noch mal diese kleinen Plastikstücke, die man zum Gitarre spielen verwendet?" fragte ich, Tara sah mich verständnislos an und erwiderte schließlich „meinst du Plektren?" „Ja, genau die. Weißt du noch, als wir letztens in diesem Gitarrenladen waren und sie dort nach einem Plektrum mit Pink Floyd Logo gesucht hat?" entgegnete ich, Tara nickte eifrig und sagte „es wäre für sie das Größte, wenn sie Plektren mit den Unterschriften von David Gilmour und Roger Waters hätte." „Es gibt da nur ein Problem, Tara. Wahrscheinlich gibt es auf der ganzen Welt nicht ein einziges Plektrum mit den Unterschriften" sagte ich, sie nickte und machte wieder einen grübelnden Gesichtsausdruck.

Mein Vater, der Let's Player [deutsche YouTuber | Zombey FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt