1. Stress

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Maudado
Ich stopfte die letzten DVDs in einen Karton mit Videospielen und ließ mich dann erschöpft auf den Boden sinken. Mein komplettes Zimmer war leer, Regale, Schränke und Bett befanden sich in Einzelteile zerlegt sowie sämtlicher Rest meines Privatvermögens in Umzugkartons, die sich auf dem Flur und neben der Tür stapelten. Ich lehnte mich gegen die Wand und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen, in dem ich dreiundzwanzig Jahre meines Lebens verbracht hatte.
Von alldem war nun nichts mehr zu sehen, bis auf meinen Laptop, den ich bis zum Schluss auf dem Fensterbrett stehen lassen hatte, um beim Packen Musik hören zu können.
Hach, Hatsune Miku ist eine Göttin.
Seltsamerweise freute ich mich überhaupt nicht auf meine eigene Wohnung in der Innenstadt von Karlsruhe, die ich mir eigentlich genommen hatte, um näher an der Uni zu sein. Mich beschlich ein seltsames Gefühl der Einsamkeit, wenn ich daran dachte, nie wieder meine Geschwister toben oder meine Mutter zum Essen rufen zu hören. Meine Brust schnürte sich zu.
Aber sie waren ja nicht aus der Welt, sagte ich mir, als ich aufstand und meinen Laptop zuklappen wollte, doch das Aufleuchten einer Skypenachricht ließ mich innehalten. Manu hatte mir geschrieben: TS bitte, ist wichtig!
Ich runzelte die Stirn, kramte in den Kartons nach meinen Kopfhörern und setze mich an den Platz, wo bis vor kurzem noch mein Bett stand.
Klar, komm in meinen Raum.

Love TroubleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt