4 - Wie es zum Ausbruch kam II

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Danach ging ich zurück ins Haus meiner Freundin, um sie aus dem Schlummerland aufzuwecken. Wir frühstückten zusammen, wobei ich nicht viel essen konnte. Anschließend schnappten wir uns den Hund und fuhren gemeinsam mit meiner Freundin, ihrer Schwester, der Hund und ich zum Tierarzt. Während wir dort warteten, bis der Hund dran kam, bin ich rausgegangen und bin wie verrückt durch die Gegend gelaufen, kreuz und quer. Ich musste ja schließlich alles codieren. In meiner Welt war ich ein positiver Impuls, der die Welt positiv stimmen sollte. Ich dachte, ich sei ein Guru. Ich beschäftigte mich am Tag zuvor und in der Nacht mit diesem Thema. Ich habe mich mit Energien beschäftigt. Ich habe eine Formel für die unendliche positive Welt erstellt, die ich dir leider jetzt nicht wiedergeben kann. Es bestand aus negativen und positiven Variablen, die multipliziert wurden und mal unendlich, damit am Ende ein positives Ergebnis rauskommt. Daher durfte ich den Schatz der Welt noch nicht verraten. Ich musste mein Wissen durch die verschiedenen Sprachen und durch meine Körperbewegungen verstecken bzw. so codieren, dass es einen positiven und nicht negativen Effekt auf die Welt hat. Aus diesem Grund bin ich kreuz und quer bzw. in Plusform durch die Gegend gelaufen, so dass es niemand sehen und entziffern konnte.

Dann hatte ich angefangen weitere Zeichen zu sehen. Schon morgens versuchte ich die Lottozahlen zu sehen, so dass ich meiner Freundin und ihrer Schwester gesagt habe, dass wir Lotto spielen sollten. Das taten wir dann auch. Doch ich war mir unsicher, ich zerriss einen Lottoschein, weil ich die untere Superzahl nicht berücksichtigt habe. Ich war durcheinander. Nach dem Lottospiel bin ich in den Zug gestiegen, da ich nach Hause zu meinen Eltern fahren wollte, denn da kann ich am besten Kraft tanken und einfach mal ausschlafen. Ich merkte schon selbst, dass ich meine Batterie wieder aufladen musste.

Ich bin erst bis Dortmund gefahren (von Castrop-Rauxel, wo meine Freundin wohnte). Dort stieg ich aus und ging schnell zur Bank, um mein letztes Geld abzuheben. Dort habe ich auch Zeichen gesehen, ich war die Zahl acht, da ich kurz davor den Film „sieben Leben“ von Will Smith gesehen habe und davon inspiriert war und dachte, dass ich aber acht Missionen habe und nicht wie im Film sieben. In diesem Film spielt Will Smith einen Mann, der ein Geheimnis mit sich trägt und das Leben von sieben von ihm auserwählten Menschen verändert, indem er ihnen seine Organe spendet.

Also folgte ich dem Zeichen und ging zum Gleis acht. Dort fuhr der IC-Zug nach Münster. Ich dachte mir, genau, das ist perfekt, ich fahre zu meinen Eltern mit dem IC, so bin ich schneller da! Ich stieg in den Zug  ein und da ging es dann weiter.

Ich habe keine Stimmen gehört, aber ich habe alles anders wahrgenommen. Der Zug war so voll, dass alle im Gang eingequetscht standen. Ich habe davor ja keine Fahrkarte gekauft, soweit konnte ich nicht denken. Als der Schaffner kam, gab ich ihm direkt 50€ und meinte "Hier die 40€ Strafe und 10€ Trinkgeld. Ich fahre nie wieder mit der  Bahn!“.Alle Leute guckten geschockt und der Schaffner wollte es nicht annehmen, doch ich steckte einfach die restlichen zehn Euro, die er mir zurückgab, in seine Hosentasche. Ich hielt es danach in der Menschenmasse nicht aus und begab mich auf die Zugtoilette. Ich tanzte wie wild dort und machte den „cat-call“, den ich beim Afrodance bei der Ausbildung als Tanzpädagogin gelernt habe. Es handelt sich dabei um eine schüttelnde Bewegung, wobei man in Trance verfällt und einen Laut von sich gibt, um nach der Mutter zu rufen. Ich  habe das Zeichen gesehen, dass ich mit meiner Mama durch eine imaginäre Nabelschnur verbunden bin und mich zu sehr von ihr entfernt habe, so dass es so spannte, dass es fast reißt. So dachte ich mir, ich muss so schnell wie möglich zu meiner Mama.

Als ich endlich in Münster angekommen bin, stieg ich aus und ging durch die Bahnhofhalle, die voller Menschen war. Plötzlich sah ich eine obdachlose Frau, die verwirrt in der Masse schlenderte. Ich gab ihr 20 Euro, die ich noch abgehoben habe und meinte zu ihr: „Kauf dir aber was zum Essen davon“. Die Frau schrie ganz laut „ danke, danke lieber Gott“, guckte mich mit großen leuchtenden Augen an und alle Leute starrten uns an. Danach bin ich aus dem Bahnhof rausgegangen, um meine Bahncard in den Müll zu werfen. Auf dem Weg traf ich noch einen obdachlosen Mann, dem ich mein restliches Geld schenkte. Ich bin mir nicht sicher, wie viel es war. Ich weiß nur, dass ich mir 20 Cent übrig gelassen habe, um meine Mama von der Telefonzelle anzurufen. Das machte ich dann auch. Ich bat meine Mama mich ausnahmsweise von Münster abzuholen, da ich keine Kraft und Lust mehr hatte, mit dem Zug weiterzufahren. Sie sagte sofort zu und klang schon am Telefon besorgt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 23, 2015 ⏰

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