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Changbin war mehr als überrascht, als er Felix im Wohnzimmer entdeckte, wie er mit seiner Mutter über irgendetwas redete.

„Hey,Changbin.", lächelte Felix, als er ihn entdeckte.

Changbin nickte und seine Hand berührte sein Gesicht, um zu sehen, ob er seine Maske auf hatte. Er war erleichtert, als er das vertraute Material, das seine Nase und Lippen bedeckte, spürte. „Hi, Felix." Danach ging er in die Küche, froh, dass seine Mutter ihm folgte. „Wann ist Felix hier her gekommen?"

„Vor ein paar Minuten, Liebling.", antwortete Changbins Mutter. „Er hat gesagt, er wollte auf dich warten, bevor ihr zwei zur Schule geht. Ist das nicht süß?"

Ja, das war süß. Zu süß, um genau zu sein. Machte Felix dies, weil er es wirklich wollte, oder tat er es, weil er Mitleid mit Changbin hatte. Oder hatten ihre Mitschüler  dem Australier gesagt, dass er das tun sollte?

Felix sah nicht wie jemand aus, der so etwas tun würde, aber Changbin war immer noch verwirrt. Welchen Vorteil verschaffte es Felix mit ihm abzuhängen?

Abgesehen von der Tatsache, dass er ein Halbdämon war, hatte Changbin keine weiteren interessanten Eigenschaften und er war sich sicher, dass es Felix bald langweilig mit ihm werden würde.

„Ich...ich kann nichts essen, wenn er hier ist.", flüsterte Changbin, woraufhin seine Mutter verwirrt ihre Augenbrauen zusammenzog.

Dann, langsam, wurde ihr Gesichtsausdruck weicher und ihr ging ein Licht auf. „Okay, Changbin. Ich gebe dir ein bisschen Geld mit, damit du dir auf dem Weg etwas kaufen kannst, ja?"

Changbin nickte, bevor seine Mutter nach draußen ging um das Geld zu holen. Er realisierte, dass er nun allein mit Felix war und ging dorthin, wo der Größere saß.

Felix lächelte, als Changbin vor ihm stand. „Hast du schon etwas gegessen?"

Changbin schüttelte langsam den Kopf. „...Nein. Ich hole mir heute etwas zu essen. Mama...holt gerade das Geld." Wegen dir, aber das musst du nicht wissen.

„Oh, okay." Felix nickte und sagte nichts weiter, bis sie außer Haus waren.

Sie liefen die meiste Zeit in Stille. Changbin mochte es so, obwohl er sich manchmal wünschte, dass Felix mit ihm reden würde, damit die Atmosphäre sich nicht so unangenehm anfühlte.

Nachdem Changbin gekauft hatte, was er brauchte, gingen sie in Richtung Bushaltestelle und Changbin war erneut überrascht davon, dass Felix mit ihm in einen öffentlichen Linienbus einstieg.

„Willst du gar nicht mit dem Schulbus fahren?", wollte Changbin wissen, als er sich auf einen Sitz fallen ließ. „Die haben viel mehr Freiraum als dieser Bus."

Felix schüttelte den Kopf und setzte sich so neben Changbin, dass ihre Schultern sich berührten. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und Changbin spannte sich an. Er war nah genug, um die ganzen Sommersprossen auf Felix' Gesicht zählen zu können, und er hätte genau das getan, wenn das Gesicht des Größeren nicht komplett frei von ihnen gewesen wäre.

Jetzt, wo er darüber nachdachte, hatte Felix nicht Sommersprossen? Wo waren sie?

„Ich fühle mich um einiges wohler bei dir.", begründete Felix und riss Changbin aus seinen Gedanken. „Und wie ich schon gesagt habe, ich mag dich."

Hitze breitete sich auf Changbins Wangen aus und er war froh, dass die Hälfte seines Gesichts verdeckt war. Warum reagierte er überhaupt so auf Felix' Aussage? Felix war nur freundlich. Und der Größere konnte ihn gar nicht auf so eine Weise mögen, wenn er nicht einmal das Gesicht des Halbdämon gesehen hatte. Es war nicht möglich, sich zu jemandem hingezogen zu fühlen, ohne ihn gesehen zu haben, vor allem nicht in der Welt, in der Changbin lebte.

hide; changlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt