3. Regelbrecher

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Die Warterei zog sich so lang wie Kaugummi. Meine Augen waren geschlossen, auf den Boden gerichtet, um niemanden zu zeigen, wie respektlos ich doch war. Ein kleines Schmunzeln legte sich auf meine Lippen, als ob mich das groß interessierte. Ich konnte den nachdenklich Blick, meines Vaters auf mir spüren, wie seine stechend roten Augen mich durchbohrten, als wolle er unbedingt wissen, was in meinem Kopf gerade vor sich ging. Theoretisch könnte er dies sogar tun aber er hatte schon seit vielen Jahrhunderten aufgegeben, mit seiner Gabe, einen Einblick in meine Gedanken zu erhaschen.

Er musste nur jemanden berühren, am besten die Hand, um die jetzigen Gedanken sowie die Erinnerungen, dieser Person zu sehen. Wie bei einer Diashow, läuft das Erlebte vor dem inneren Auge, meines Vaters und dem anderen Individuum, wieder und man muss sie zwangsläufig noch einmal erleben. Bei schlimmen Sachen, war es natürlich sehr schmerzhaft.

Auch wenn ich meinen Gedanken war, bekam ich vollends mit, wie die große Tür geöffnet wurde. Viel zu langsam und mit einer Menge Dramatik, wie in Zeitlupe, bei einem schlechten Film. Eine Frau, mit hüftlangem blondem Haar, was im Licht der Fackeln glänzte, wurde in Ketten in den Saal gebracht. Sie war ganz ruhig , hielt den Kopf gesenkt, als würde sie wissen, was gleich passieren würde. Kurz nach ihr, wurde noch ein Mann in den Raum gezerrt. Er schrie wie am Spieß, seine Wut, war kaum zu übersehen. Wie ein wild gewordenes Tier, zappelte er in den Fängen, der zwei unteren Wachen.

Er besaß ebenfalls blondes Haar, nur war es bei ihm wesentlich kürzer. Die Gesichtszüge der beiden, waren sich sehr ähnlich. Es gab also keinen Zweifel, dass die zwei verwandt waren. Höchstwahrscheinlich Geschwister oder zumindest Cousin und Cousine. Ich konnte eine Gabe anwenden, um ihre Beziehung herauszufinden. Überlegend nickte ich leicht. Wenige Sekunden schloss ich die Augen, nur , um sie gleich wieder zu öffnen. Ein dickes orangenes Band, welches sich um jeweils an Handgelenk schlang, ruhte zwischen den beiden. Wie ich sagte, sie waren Geschwister. Nachdem ich das nächste Mal geblinzelt hatte, war das orangene Leuchten auch schon wieder verschwunden.

„Lasst sie gehen! Sie hat gar nichts gemacht!" rief der junge Mann, sie sahen kaum älter, als 20 Jahre aus. Die beiden, waren also noch sehr jung, als sie verwandelt wurden. Die dunkelroten Augen des Schreihalses glitzerten gereizt, während das Mädchen, noch immer ihren Kopf gesenkt hielt. Man konnte ihre Augen, nicht wirklich sehen. Sie hatten zwar kurz aufgesehen, wo mir die Ähnlichkeit der zwei Vampire aufgefallen war, aber sofort hatte sie wieder zu Boden geblickt.

Wieder schrie der Junge irgendwas, was so undeutlich seinen Mund verließ, dass ich es kaum verstanden hatte. Genervt seufzte ich auf, meine Augen suchten die zwei Wachen, Jane und Alec, die sich rechts und links, von den Thronen positioniert hatten. Sie verzogen zwar keine Miene, trotzdem konnte ich sehen, wie auch ihnen dieser Lärm an den Nerven zerrte.

Als die nächsten Worte seine Kehle verließen und sogar ein Beleidigung enthielten, schnaubte ich angepisst. Wenn niemand anderes, diesen Burschen zum Schweigen brachte, dann tat ich es. „Wenn noch irgendein Geräusch deinen Mund verlässt, reiß ich dir die Zunge raus und ihre gleich mit, also halt deine Klappe" knurrte ich entnervt, was den Vampir sofort zum schweigen brachte. Die Schärfe meiner Stimme, der bedrohliche Unterton, hatte ihn wohl eingeschüchtert. Lächerlich aber was beschwerte ich mich? Wenigstens war er jetzt still.

Suchend wanderten seine Augen den Saal ab, um die Quelle der Drohung zu finden, also mich. Ich merkte, wie er mich immer wieder ansah aber wahrscheinlich nicht als diese Bedrohung einschätzte. Wie falsch du doch liegst.

Er wollte sicherlich fragen, wer ihn so angefaucht hatte aber dennoch blieb er ruhig. Gut für ihn und natürlich seiner Schwester. „Anthony und Ella" grinste mein Vater, mit so einer perfekt gespielten Freundlichkeit, dass manche denken konnte, er meinte es ernst, was er aber auf keine Fall tat. Diese zwei Vampire hatten die Regeln gebrochen, da kannte der Schwarzhaarige keine Nettigkeiten.

Ein bitteres Lächeln erschien auf den Lippen meines Vaters. Ich konnte das wütende Funkeln in seinen Augen, deutlich erkennen, als würde es gleich herausspringen und die zwei Vampire selbst vernichten. „Du, Liebes, hast mit einigen Kindern des Mondes verkehrt, somit hast du die Regeln gebrochen und so etwa dulden wir nicht" sprach der Schwarzhaarige ruhig, mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Langsam nickte die Frau, hob ihren Kopf an und sah den drei Anführern in die Augen. Danach wanderte ihr Blick in meine Richtung. „Ich kann deinen Herzschlag hören. Er klingt schön" lächelte sie verträumt, als würde sie dieses Geräusch in einen Bann ziehen.

Mein Gesicht zeigte keine Mimik, keine Emotionen gab ich preis, als ich mich von der Säule abstieß. Die Hände verstaute ich diesmal in meiner Hosentasche während ich näher auf das Mädchen, mit dem Namen Ella, zu lief. Langsam wanderte mein Blick zu dem Jungen, dessen Augen mich warnend an funkelten, als wolle er mir weiß machen, mich von seiner Schwester fernzuhalten. Grinsend sah ich wieder zum Mädchen, die mich mit stumm musterte. „Warum ist dein Bruder hier?" fragte ich direkt und deutete mit dem Kopf zu Anthony.

Sie wollte ihren Bruder ansehen, der etwas hinter her auf dem Boden kniete, wurde von einer Wache aber gewaltsam am Kopf gepackt, welcher dann wieder in meine Richtung gedreht wurde. Ich hatte eine Augenbraue hochgezogen während ich sie weiterhin kühl beobachtete. „Ich warte" säuselte ich ungeduldig, was sie leise seufzen ließ. „Er hat Volturi Wachen angegriffen, als sie mich mitgeschleift hatten. Er war mutig und wollte mich beschützen" erklärte sie leise, durch mein gutes Gehör, verstand ich es trotzdem. Meine blauen Augen wanderten zum Jungen, der mich weiterhin wütend anstarrte aber ein kleines sicheres Lächeln landete auf seinen Lippen. Dachte er, ich hätte jetzt Respekt vor ihm? Oder gar Angst?

Leicht schüttelte ich den Kopf, lächelte amüsiert. „Das war nicht mutig sondern dumm" schmunzelte ich abwertend und drehte mich um, um wieder zu der Säule zu laufen. „Na warte, du freches Balg" schrie Anthony wutentbrannt, wahrscheinlich dachte er, ich wäre noch jung, da ich meinen Drei-Tage-Bart nicht trug, und sprintete auf mich zu. Seine roten Augen glühten wie Lava, was mich aber nicht beeindruckte. Die Wachen wollten schon auf den Angreifer losgehen, worauf ich aber nur meine Hand etwas anhob, um ihnen zu zeigen, dass sie stehen bleiben sollen.

Grinsend trat ich einmal leicht auf den Boden, worauf der Vampir, wenig später im hohen Bogen durch den Saal flog. Die Erde unter seinen Füßen hatte sich blitzschnell aufgetürmt und ihn weggeschleudert. Als der junge Mann sich wieder aufgerappelt hatte, lächelte ich ihn gehässig an. „Das war ein Fehler, Kleiner" kam es ruhig aus meinem Mund und mit stechend roten Augen blickte ich ihn. Er wird als erstes sterben.   

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Louis Volturi (Der Sohn Aro Volturi's )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt