4. Rollende Köpfe

1K 71 9
                                    

----------------------------------------------------------

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

----------------------------------------------------------

Meine Augen waren auf den jungen Vampir gerichtet, das Rot in meinen Iriden wurde mit jeder Sekunde intensiver, es sah aus, als würde es sich bewegen, pulsieren, wie mein Herzschlag. Ein schneller Tod, würde es sein, weil er seine Schwester so sehr liebte und deshalb dumme Dinge tat. Kurz fletschte ich die Zähne, gab Sicht auf die rasiermesserscharfen Eckzähne in meinem Mund, an denen noch immer etwas Blut klebte.

Ich blieb auf der Stelle stehen während ich meine Hand noch vorne streckte. Sekunden später, sprang ein Wesen aus der Dunkelheit, aus den Schatten hinter mir, als hätte es dort die ganze Zeit gelauert und gewartet. Größer als ein Wolf, vollkommen in schwarz getaucht, rannte es auf Anthony zu. Ein Schattenwesen. Bösartig, gefährlich und gehorsam. Sie handelten nach meinem Willen, taten genau das, was ich ihnen befahl. Ich steuerte sie, wie eine Marionette, sie hatten keinen eigenen Willen. Willenlose Monster, die ich nur erschaffe, um zu töten.

Es dauerte nicht lange, da rollte schon der Kopf des Vampires, der mich angreifen wollte. Dumpf kam er auf dem Boden auf, sauber vom Körper getrennt. Brav lief das Wesen wieder zurück, verschwand im Schatten und würde erst zurück kommen, wenn ich es so wollen würde. Das Gesicht des Toten, war in meine Richtung gedreht. Die Augen weit aufgerissen, als würden sie nicht glauben, was gerade passiert war. Ein Grinsen legte sich auf meine roten Lippen nachdem ich den spitzen Schrei wahrnahm. Er klang so wunderbar, wie eine schöne Symphony, die nur dazu da war, um mein Trommelfell zu verwöhnen.

Natürlich war es Ella, die so laut geschrien hatte. Was hatte sie denn erwarte? War es nicht vorhersehbar, dass sie beide nun sterben werden? Als sie hereinkam, sah sie doch so aus, als wüsste sie was nun kommen würde. Oder wollte sie nicht ihren Bruder sterben sehen? Hm. Es wäre sicherlich amüsant gewesen, die Reaktion des Blondschopfes zu beobachten, wenn er dabei zu sehen müsse, wie seine Schwester qualvoll abgeschlachtet wurde. Seufzend wandte ich mich dem Mädchen zu, wurde von der Stimme meines Vaters aber abgehalten, etwas zu sagen. "Wie oft habe ich dir gesagt, dass du die Verurteilten nicht einfach so töten sollst?" flogen die Worte des schwarzhaarigen Anführers in meine Richtung, wie Federn schwebten sie in der Luft. Unbeantwortet fiel die Frage erst einmal zu Boden, ließ mich meinen Vater kurz ansehen.

"Er hat mich freches Bald genannt" erwiderte ich trocken, was Caius leise zum schnauben brachte. Meine Pupillen weiten sich ein Stück, verdrängten die blaue Farbe meiner Augen, die sich langsam wieder rötlich färbten. "Bist du ja auch" konnte ich den Blonden murmeln hören, was mich fast zur Weißglut trieb. Was bildete er sich eigentlich ein? Wütend versuchte ich tief durchzuatmen, um dem Vampir nicht an die Gurgel zu springen. Mahnend lag der Blick meines Vaters auf mir. Sein Oberkörper hatte sich ein Stück nach vorne gelehnt, als würde er aufstehen wollen, er tat es aber nicht. Die Fingernägel des Schwarzhaarigen klopften auf der Lehne des Thrones während er seine Beine überschlug.

Er setzte sich wieder gerade hin, majestätisch, mit einem überlegenden Funkeln in den stechend roten Augen, sah er auf Ella herab. "Nun gut. Jane" verließen die einfachen Worte säuselnd seinen Mund. Das unscheinbare, blonde Mädchen nickte leicht. "Natürlich, Meister" antworte sie noch bevor sich ihre Mundwinkel minimal nach oben verzogen. Nur einen kleinen Schritt, tat sie nach vorne, um sich noch ein Stück besser, als die Verurteilte zu füllen, das war sie aber auch ohnehin, schließlich war sie in der obersten Garde. "Schmerz" lächelte sie belustigt, worauf Ella schreiend auf dem Boden herumrobbte. Unter Qualen bettelte sie nach Hilfe, flehte, dass sie aufhören soll, was aber überhaupt nichts brachte. Niemand würde ihr helfen.

Seufzend lehnte ich mich wieder an die Säule, betrachtete meine gepflegten Fingernägel, die lang genug waren, um sie in die Haut eines Menschen zu stoßen. Nach einigen Minuten, in denen nur die Schreie der jungen Vampirin zu hören waren, wurde es abrupt mucksmäuschenstill. Flüchtig sah ich auf, konnte sehen, wie auch nur wenig später auch der Kopf von Ella von ihrem schlanken Körper getrennt war. Na endlich.

Tonlos lief ich durch den Saal, um zur Tür zu gelangen. Ich wollte mich nicht weiter hier aufhalten, es war viel zu langweilig. Wieder einmal brachte mich die Stimme von Aro zum stehen. "Heute Abend kommen die Cullens in Volterra an. Sie werden für zwei Tage unsere Gäste sein, benimm dich" der Unterton von ihm, ließ keine Widerworte zu. Zusätzlich konnte ich den durchdringlichen Blick von meinem Vater auf meinem Rücke spüren. "Kommt dieser Wolf auch? Jakob?" wollte ich wissen, drehte mich nicht um, fokussierte weiterhin die Holztür. Ein schlichtes "Ja" entwich dem Mund des Schwarzhaarigen, was mich zum Schmunzeln brachte. "Wie schön. Dieser Köter kann dann aber in der Hundehütte schlafen" meinte ich amüsiert, öffnete Sekunden später die große Tür und verschwand aus dem Saal. Ohne Umwege begab ich mich in mein Zimmer.

----------------------------------------------------------

----------------------------------------------------------

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 15, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Louis Volturi (Der Sohn Aro Volturi's )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt