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„Lasst uns heute früh schlafen gehen und morgen fahren wir dann eine Runde einkaufen und danach ans Meer?", schlägt Kiyan vor, als wir am Abendessen sitzen.

Der Kühlschrank war zum Glück noch einigermaßen gefüllt gewesen, weswegen Allison und ich für die Jungs und uns einen großen Topf Spaghetti gekocht haben. Besagtes Essen verschlingen wir alle gerade und sitzen in stiller Übereinkunft an dem großen Tisch.

„Klingt nach einem Plan", meint Glen und wirft einen Blick auf seine AppleWatch, „Es ist immerhin gleich 22 Uhr."

Nachdem wir alle fertig gegessen haben, räumen wir unsere Teller in die Spülmaschine und laufen die Treppen nach oben.

„Nacht, Leute", verabschiede ich mich von meinen Freunden und betrete das Schlafzimmer, in dem ich die Woche über schlafen werde.

„Willst du zuerst ins Bad?", wendet Brian sich an mich, als die Holztür hinter ihm zufällt.

„Ja, danke", meine ich, krame meine Schlafsachen aus der Tasche und betrete das angrenzende Badezimmer. Alles in diesem Haus ist riesig. Und wenn man dann noch bedenkt, dass die Villa nur eines der Ferienhäuser von Kiyans Familie ist, kann man sich vorstellen, wie reich er ist. Einfach krass.

Ich vollende meine Abendroutine und schlüpfe dann in das übergroße T-Shirt und die lockere Short. Danach verlasse ich das moderne Badezimmer und steuere das Bett an.

Während ich mich auf die weiche Matratze fallen lasse, macht Brian sich auf den Weg ins Bad. Ich checke mein Smartphone und tippe meiner Mutter schnell eine Nachricht, dass wir heil angekommen sind und jetzt schlafen gehen. Kurz darauf antwortet sie schon und wünscht mir eine gute Nacht. Lächelnd lege ich das Handy auf den Nachttisch und schlage die Decke zur Seite.

„Ach, du schläfst am Fenster?", kommentiert Brian meine Seitenwahl, als er das Badezimmer verlässt. Ich muss kräftig schlucken, als ich den Blonden genauer betrachte. Er trägt nur eine karierte Boxershorts und ist oberkörperfrei. Verdammt heiß! Sein Sixpack bewegt sich bei jedem Schritt und ich muss aufpasse, dass ich nicht beginne zu sabbern.

„Äh-", stottere ich kurz, fange mich daraufhin aber schnell wieder: „Aber klar doch: wenn ein Mörder kommt, killt er zuerst dich", grinse ich Brian an und deute vielsagend auf die Bettseite, die näher an der Tür liegt.

Der Blonde beginnt zu lachen und steuert das Doppelbett an. Verdammt sei Kiyans Vater, der alle Schlafräume nur mit Doppelbetten ausgestattet hat. Nervös schlucke ich und richte meinen Blick auf die Decke. Jetzt erst wird mir klar, dass ich heute Nacht mit Brian in einem Bett schlafen werde. Mit Brian, in einem Bett - Oh mein Gott!

Als der Blonde sich auf die Matratze setzt, senkt diese sich leicht nach unten. Ich meinerseits rutsche nach unten und bette meinen Kopf auf dem gemütlichen Kissen. Brian neben mir legt sich ebenfalls hin und zieht die Decke über seinen muskulösen Körper.

„Wer hätte gedacht, dass wir beide mal zusammen im Bett landen, Babe", spricht Brian mich an und grinst dabei pervers.

„Du bist ein Schwein", sage ich augenverdrehend und schlage mit meiner rechten Hand nach ihm.

Überraschenderweise fängt Brian meine Hand ab und zieht sie an seine Brust: „Da wird sie gleich gewalttätig."

Lachend versuche ich mich aus seinem Griff zu lösen: „Brian!"

„So mein Name?"

„Lass mich los!"

„Was, wenn nicht?", fragt der Kerl mich allen ernstes und zieht mich mit einem Ruck zu sich rüber.

„Ahh!", rufe ich überrascht aus und stütze mich an seiner harten Brust ab, sodass ich nicht komplett mit ihm kollidiere.

„Ups", grinst Brian mich betont unschuldig an und schaut mir tief in die Augen.

„Das war mit Absicht! Tu bloß nicht so unschuldig!", werfe ich ihm vor und piekse mit meinem freien Finger zwischen seine Rippen.

„Niemals!", streitet er meine Vorwürfe ab und greift auch nach meiner zweiten Hand.

„Komm schon, lass mich los. Wir sollten schlafen", meine ich und ignoriere dabei mein Herz, dass nur so in meiner Brust galoppiert. Auch mein Atem geht alles andere, als ruhig. Die Situation macht mich nervös.

„Was bekomme ich dafür?"

„Was soll das denn heißen?"

„Gib mir einen Kuss und ich lasse dich frei."

Überrumpelt starre ich Brian an. Er will einen Kuss?! Von mir? Das kommt jetzt unerwartet.

„Äh-", stottere ich und schaue überall hin, nur nicht in seine grünen Augen.

„Was? Habe ich dich sprachlos gemacht?", grinst Brian mich selbstbewusst an, während ich komplett überfordert bin.

„Wie - also, äh -", gebe ich unbeholfen von mir, „Warum?"

„Ich mag dich", sagt Brian unverblümt, „Ich dachte, dass ist offensichtlich?"

Als ich still bleibe, fügt er hinzu: „Bekomme ich jetzt meinen Kuss oder nicht?"

In Gedanken versunken nicke ich nur und versuche zu verarbeiten, was Brian gerade gesagt hat. Er mag mich! Ist das zu fassen?! Natürlich konnte ich mir denken, dass er nicht unbedingt abgeneigt mir gegenüber ist, aber dass er das einfach so zugibt?

Als Brian sich räuspert wird mir klar, dass er immer noch auf seinen versprochenen Kuss wartet.

Jedoch habe ich nicht vor, ihn auf den Mund zu küssen. Das wäre unpassend.

Ich lehne mich vor und komme seinem hübschen Gesicht immer näher. Auf Brians Lippen schleicht sich ein siegessicheres Grinsen - na warte. Etwas schadenfroh drücke ich meine Lippen sanft auf seine Wange und ziehe mich dann wieder zurück.

Schmollend schaut der Blonde zu mir nach oben: „Du bist gemein."

„Ich? Niemals!", lache ich und löse meine Hände aus seinem Griff, damit ich mich wieder auf meine Seite legen kann.

„Egal. Ich nehme, was ich kriegen kann."

Lachend drehe ich Brian meinen Rücken zu und schalte die kleine Lampe aus. Jetzt ist es stockfinster in unserem Zimmer.

Hinter mir bewegt der große Blonde sich unruhig in den Laken und kurz darauf spüre ich seine Präsenz direkt hinter mir.

„Was machst du?", flüstere ich fragend, da er jetzt eindeutig auf meiner Seite des Bettes liegt.

Ohne zu Antworten schlingt Brian vorsichtig seine Arme um mich und als ich mich nicht wehre, zieht er mich näher zu sich. Mein Rücken ist jetzt fest an seine Brust gepresst und ich spüre seinen ruhigen Atem in meinem Nacken. Eine Gänsehaut breitet sich über meinem Körper aus. Das fühlt sich ziemlich gut an. Nach kurzer Zeit entspanne ich mich und genieße den Moment einfach nur. Heute geht der Blonde aber ganz schön auf Tuchfühlung.

„Gute Nacht", flüstert Brian mir zu und verfestigt seinen Griff leicht.

„Schlaf gut", erwidere ich und schließe müde meine Augen. In Brians Armen zu liegen fühlt sich sicher und irgendwie auch richtig an.

Dieser Abend hat eine unerwartete Wendung genommen.
Wer hätte schon gedacht, dass ich die Nacht in Brians Armen verbringen werde - wortwörtlich.

Wie findet ihr Jocelyn & Brian bisher ??

Denkt an das Sternchen! <3

Brian | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt