Dream and Reality

Kapitel 9

PoV. Wei Ying

Vogelgezwitscher riss mich aus meinen Gedanken. Ich lag schon seit Stunden in meinem Bett und starrte an die Decke. Eine schlaflose Nacht lag hinter mir und die Müdigkeit hatte sich in meinen Gliedern festgesetzt. Nicht mehr lange, dann würden wir aufstehen müssen. Vielleicht noch eine Stunde Schlaf, vielleicht aber auch ein bisschen weniger...ich wusste es nicht.

Schwer rollte ich mich auf die Seite. Das Zimmer war abgedunkelt und nur durch einen kleinen Schlitz, zwischen den Läden strahlten die ersten Sonnenstrahlen in den Raum.

Ich hatte die ganze Nacht gegrübelt und war denoch nicht zu einer Erklärung gekommen. Ich war mir nicht sicher, was Traum und was Realität war. Doch der Gedanke, dass ich ein habes Leben einfach nur geträumt haben könnte beängstigte mich und deshalb dachte ich ihn gar nicht erst zu Ende.

Meine Finger fuhren über den weichen Stoff der Decke. Alles fühlte sich so real an und wie als hätte man einen Schleier weggenommen, sodass ich klarer sehen konnte. Seufzend schloss ich meine Augen, in der Hoffnung wenigstens noch ein bisschen Ruhe zu bekommen.

Eine gute Stunde wurde ich von Cheng wach gerüttelt und folgte ihm anschließend in den Unterricht. Beim Betreten des Raumes wanderte mein Blick als erstes zu dem Platz in der ersten Reihe. Mit dem Rücken zu mir, saß er aufrecht vor dem niedrigen Tisch und schrieb irgendetwas auf ein Blatt Papier.

Ein Teil von mir wollte zu ihm und ihn necken, doch ich hielt mich zurück und setzte mich schweigend auf meinen Platz, während ich ihn von hinten beobachtete.

Seine Schultern waren straff zurück gezogen. Eine Strähne war ihm über die Schulter gefallen, doch er machte sich nicht die Mühe sie zurück zu streichen. Er hatte den Pinsel zur Seite gelegt und laß das Geschriebene, wobei er mit seinem Finger leise auf den Tisch trommelte.

Eine Geste, die ich bei ihm noch nie gesehen hatte. Lan Zhan war nicht der Typ, der auf dem Tisch trommelte, da er andere während der Vorbereitung auf den Unterricht stören konnte. Und trotzdem saß er nun da und tat genau das, was ich am wenigsten von ihm erwartet hätte.

"Wei Wuxian." Erschrocken fuhr ich herum und sah in die zusammengekniffenen Augen von Jiang Cheng. "Was heckst du schon wieder aus?" "Nichts." Anscheinend hatte ich ein wenig zu schnell geantwortet, denn er zog nur skeptisch eine Braue hoch. "Konzentrier dich auf den Unterricht und starr Lan Wangji nicht so an."

Hatte der Unterricht etwa schon angefangen? Ein Räuspern von dem alten Lan bestätigte meine Frage. Ich warf noch einen letzten Seitenblick zu Lan Zhan und wieder wurde mein Blick auf seine schlanken Finger gelenkt, die geradezu lautlos vor sich hin trommelten. Dieses kleine Detail wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Es war so untypisch für ihn - oder hatte ich einfach nur andere Vorstellungen, davon wie er sein sollte?

Ein Gedanke, der mich in der Nacht schon geplagt hatte und den ich soweit wie möglich versucht hatte wegzuschieben. Schnell konzentrierte ich mich wieder auf das leere Blatt vor mir. Angst, die sich seit dem gestrigen Tag, als er mich vor dem Jingshi hatte stehen lassen, setzte sich unangenehm in meinem Hals fest, sodass das Atmen schwer fiel.

Angst, dass ich am Ende der jenige sein würde, der verletzt ist, nur weil ich mir einen Lan Zhan erträumt hatte, den es so gar nicht gab. Schwer schluckend hielt ich mich davon ab noch einen Blick zu dem jungen Kultivisten zu richten. Ich hatte geradezu Panik, dass mir ein weiteres Detail auffallen würde, dass so gar nicht zu dieser Person, dich ich zu kennen geglaubt hatte, passte.

Ich hielt für die ganze Stunde meinen Kopf gesenkt und sobald Lan Qiren den Unterricht beendet hatte verließ ich so schnell wie möglich den Raum, der sich mit jeder verstreichenden Minute immer kleiner angefühlt hatte. Ich achtete nicht auf Huaisang und Cheng, die noch meinen Namen riefen, als ich über das Gelände lief und nach einem ungestörten Platz suchte.

Es tut mir so leid, dass ich es trotz meinen eigentlich weitauseinanderliegenden Update-Zeiten es gestern trotzdem nicht geschafft habe und die Kapitel gefühlt immer kürzer werden. Ich verzweifel gerade an Physik und ich schreibe am Montag einen Test, für den ich es noch nicht wirklich geschafft habe zu lernen...

Achja und ich wollte noch sagendas ich nicht denke, dass diese ff unglaublich lang wird. (Wahrscheinlich so 20 Kapitel oder ein bisschen mehr.) Keine Ahnung ich hatte das Bedürfniss es mitzuteilen, da meine anderen beiden eben länger waren.