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Gelangweilt rührte ich in meinem Cocktail, während ohrenbetäubende Musik lief, ich den Geruch von Schweiß, Zigaretten und Alkohol vernahm.

Zwei Freundinnen aus der Uni hatten mich an diesem Freitagabend hergeschleppt. Sie meinten, es wäre gut für mich, meine Nase in ein Glas, anstatt in ein Buch zu stecken und mein junges Erwachsenensein auszuleben.

Die Beiden wussten, wie sehr ich laute Musik, Menschenmassen und Öffentlicheplatze hasste. Es war nichts für mich. Ich bevorzugte ruhige Abende mit Büchern und einem gesunden Essen.

Bis vor kurzem war es hier noch recht akzeptabel, da ich mich mit einem der Barkeeper unterhielt, jedoch endete vor knapp 10 Minuten seine Schicht, so dass ich wieder alleine war.

Seufzend ließ ich meinen Blick durch die Massen schweifen. Allein bei diesem Anblick könnte ich kotzen. Früher hatte ich tatsächlich gefallen an solchen Dingen, wie das Saufen, Drogen nehmen und Spaß haben, doch mittlerweile scherte es mich einen Dreck. Es gab wirklich sinnvolleres als sich die Kante zu geben.

Ich leerte mein Getränk, bezahlte und war im Begriff zu gehen, als ich gegen jemanden lief.

Der Geruch von Männerdeo, Zigaretten und etwas süßlichem schoss in meine Nase.

Teils genervt, teils beschämt hob ich meinen Kopf, sah in violette Augen. Der Mann war recht blass, hatte ein markantes Kinn, pastell lilane Haare mit dunklen Strähnen.

Ich verfiel, genau wie er, in ein Starren. Die Musik nahm ich nur noch halb war, meine komplette Aufmerksamkeit zog er auf sich. Es war ein Moment, wie aus einem klischeehaften Liebesfilm, welcher in einem Drama endete.

Der Mann vor mir räusperte sich, setzte zu Sprechen an.

,,Alles in Ordnung mit Ihnen?"

Seine tiefe rauchige Stimme, verpasste mir eine Gänsehaut. Ich räusperte mich ebenfalls, nickte hastig.

,,Ja alles bestens", bestätigte ich, wollte an ihm vorbeigehen, als er sanft mein zierliches Handgelenk umgriff.

,,Dafür, dass Sie meine Zeit in Anspruch genommen haben, sind Sie mir etwas schuldig", raunte er an mein Ohr.

Leicht drehte ich meinen Kopf zu ihm, konnte ihn nun genauer mustern, da wir uns auf Augenhöhe befanden.

,,Ach finden Sie? Wenn ich Ihnen etwas schuldig bin, beanspruche ich doch noch viel mehr Zeit von Ihnen", sprach ich leicht schmunzelnd, zog fragend eine Augenbraue hoch.

Der Mann lachte rau auf, richtete sich wieder auf.

,,Was wenn ich will, dass Sie meine Zeit beanspruchen?"

,,Dann muss ich Sie leider enttäuschen, ich wollte gerade nach Hause gehen", entschuldigte ich mich, versuchte wieder an ihm vorbei zu gehen, jedoch hielt er noch immer mein Handgelenk fest.

,,Komm mit Kleines", sprach er, zog mich hinter sich her, was ich nur mit einem Murren kommentierte.

Erst jetzt fiel mir auf, dass er einen Anzug trug und wir uns Richtung VIP-Bereich begaben.

,,Sagen Sie bloß, Sie sind ein Reicherschnössel", schnaubte ich, durchbohrte ihn mit skeptischen und genervten Blicken.

,,Möglich. Ich bin Ran Haitani und du?"

,,Tch. Y/n L/n", murrte ich, ignorierte, dass er mich duzte.

Ich betrat mit ihm den Bereich für die hohen und reichen Tiere, lugte hinter ihm hervor. Mein Blick schweifte von der einen Person zur nächsten. Es saßen drei Männer dort. Der eine mit weißen Haaren, der andere sah Ran ziemlich ähnlich und dann gab es da noch jemanden, mit jeweils einer Narbe an den Mundwinkeln. Er sah ein wenig, wie ein billiger Joker Abklatsch aus.

𝑅𝑜𝑚𝑚𝑒́ᴿᴬᴺ ˣ ᴿᴱᴬᴰᴱᴿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt