~102. Oui, oui Baguette~

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11 Stunden Nonstop Flug hatten wir endlich hinter uns, als wir vor dem Band standen, an dem wir unsere Koffer wieder bekamen. Den ganzen Flug über hatte ich kein Auge zu bekommen und war demnach auch ziemlich müde. Mein Freund hatte fast den ganzen Flug über verpennt. Yuno hatte scheinbar auch nicht viel geschlafen, denn sie lehnte müde an ihrem Freund, der genau wie meiner fast den ganzen Flug geschlafen hatte. Sein Kopf war jedoch die ganze Zeit nach vorne gekippt, weil er zu groß für den Sitz war.

„Da ist mein Koffer.", murmelte Yuno und zeigte müde auf das Band.

Sousuke verließ uns kurz, um das Gepäck seiner Freundin zu holen. Kurze Zeit später verschwand auch Rin zwischen den Menschen, um unsere beiden Koffer vom Band zu holen. Als auch die letzte Person ihren Koffer hatte, gingen wir zu unserem Bus, der uns in unser Hotel brachte.

Paris, die Stadt, in der wir Urlaub machten, war im Winter wirklich schön. Alles lag unter einer dünnen Schneeschicht. Es war die Idee von Rin, einmal nach Europa zu reisen, weil er meinte, hier gibt es überall sehr viel Kultur und auch das Essen ist meist sehr lecker.

Während der Fahrt hatte ich meinen Kopf gegen die Schulter meines Freundes gelehnt und versuchte ständig nicht einzuschlafen.

„Wir sind da Süße."

Rin strich mir meine Haare aus dem Gesicht und drückte mir einen Kuss auf meine Wange. Mühselig erhob ich mich aus meinem Sitz und tapste hinaus in die Kälte. Der Schnee gab unter meinen Füßen etwas nach, als ich darauf trat. Hinter mir zog ich meinen Koffer, während ich mir einen Weg durch den Schnee bahnte.

„Das ist wie damals in Australien.", lachte Rin und griff nach meiner Hand.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen.

„Stimmt. Nur, dass das Hotel keinen ewigen Fußmarsch weg ist."

Ich stapfte den Schnee von meinen Füßen und betrat die warme Hotellobby. Es war sehr schön und vor Allem edel gestaltet. Ein klassisches französisches Hotel eben.

Rin und Sousuke hatten schließlich alles geklärt und wir bekamen unsere Zimmerkarten. Das Zimmer von Sousuke und Yuno war im fünften und unseres im sechsten Stockwerk.

Generell war alles sehr schön eingerichtet. Simple, aber schön. Es gab gegenüber der Tür ein großes Fenster mit Zugang zum Balkon. Man sah auch direkt auf den Eifelturm. An der linken Wand war ein Fernseher befestigt, darunter war eine große Kommode, links von dieser Kommode war ein kleiner Schreibtisch mit einem Telefon und einer Lampe. An der Wand gegenüber vom Fernseher war ein großes Bett und hinter dem Bett war eine Wand aus Milchglas, die leuchten konnte. Das Badezimmer war ebenfalls sehr groß und schön. Neben einer Dusche gab es auch eine große Badewanne mit Whirlpool Funktion, weiteres gab es noch zwei Waschbecken, über denen ein großer Spiegel hing. Getrennt vom Bad war auch noch eine Toilette.

Sofort warf ich mich aufs Bett und wäre beinahe eingeschlafen, wenn Rin sich nicht neben mich gelegt hätte und mich gekitzelt hätte.

„Also. Was willst du in den nächsten Tagen alles machen?", fragte ich Rin.
„Zuerst möchte ich ins Louvre, danach vielleicht eine Bootstour auf der Seine. Außerdem möchte ich einfach durch Paris spazieren und alles ein wenig erkunden. Ou ein Tag chillen wäre auch nicht schlecht. Ich möchte auf jeden Fall ein französisches Frühstück aus einer Boulangerie und ein Baguette."
„Oui, oui Baguette.", lachte ich.

„Oui, oui Baguette", war ein Insider von Yuno und mir, da sie sich einmal während des Trainings über ihre französisch Professorin aufgeregt hatte und ich dann, um sie zu nerven, die ganze restliche Stunde nur mit „oui oui" geantwortet hatte. Sie hatte dann einfach Baguette erwidert und so ist unser Insider entstanden.

„Wir werden alles schon irgendwie unter einen Hut bringen, aber möchtest du nicht vielleicht das ein oder andere Mal zum Eifelturm?", fragte ich und setzte mich aufrecht hin, meinen Blick weiterhin auf meinen Freund gerichtet.
„Doch natürlich. Wie wäre es, wenn wir das am letzten Tag vor unserer Abreise machen, dann haben wir auch keinen Stress mit Packen und so."
„Das klingt gut."

Ich ließ mich wieder nach hinten fallen und starrte einfach nur an die Decke.

„Das wird ein toller Urlaub.", murmelte ich und streckte eine Hand in die Höhe.
„Das glaube ich auch.", erwiderte mein Freund und nahm meine Hand in seine.

Die Zeit verging wie im Flug. Heute war schon der letzte Tag und wir hatte vor am Abend zum Eifelturm zu gehen und den Urlaub ausklingen zu lassen.

Alles in Allem war Paris sehr schön. Am meisten mochte ich die Bootstour auf der Seine. Rin und Yuno hatte das Essen am besten gefallen. Noch nie in meinem Leben habe ich jemanden gesehen, der so viel Baguette essen kann, wie Rin. Er hat bestimmt jeden Tag ein ganzes Weißbrot allein verdrückt, mit der Aussage „Solange ich es direkt aus Frankreich bekomme, muss ich das auch nutzen."

Gerade zog ich mich um, damit wir losgehen konnten, als es an der Tür klopfte. Rin hatte geöffnet und meinte, dass Sousuke und Yuno schon fertig wären. Also schlüpfte ich schnell in meine Schuhe und zog die Tür hinter mir zu.

„Können wir?", fragte ich Rin.

Zustimmend nickte er und nahm meine Hand.

„Alles okay? Du bist heute so ruhig?", fragte Yuno und drehte sich zu uns um.
„Du bist gemeint Schatz.", lächelte ich und stupste Rin leicht an.
„Ou ähm ja. Alles gut."

Wir gingen einen langen Weg entlang, bis wir auf einer Fläche vor dem Eifelturm standen. Wahrscheinlich war es im Sommer eine Liegefläche für Menschen, die hier picknickten.

„Wow der Eifelturm sieht nachts von Nahem noch schöner aus.", staunte Yuno und sah zu Sousuke hinauf.

Dieser nickte nur zustimmend und sah abwechselnd zu Rin und Yuno.

„Yuno hat Recht. Das hier sieht wirklich sehr schön aus."
„Ja stimmt."

Ich lehnte mich an die Schulter meines Freundes und er legte seinen Kopf auf meinem ab. Unser Atem kondensierte in der Luft.

Minutenlang standen wir einfach so da und sahen auf den Eifelturm. Etwas bemerkte ich jedoch. Von Sekunde zu Sekunde wurde mein Freund immer unruhiger. Ständig wippte er von einem Bein auf das andere oder seufzte. Manchmal lief ihm auch ein kalter Schauer über den Rücken, obwohl es gar nicht so kalt war.

„Es ist so leise, man kann die Autos in der Ferne Hupen hören. Mit dem Turm hier vor uns sieht das aus wie in einem Film."
„Ja.", lächelte ich und sah in den dunklen Himmel hinauf.

Rin Matsuoka x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt