"WAS?!"

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"WAS?!", rief Luz und schaute von ihrem Azura-Buch hoch zu ihrem Stiefbruder. "Ich habe dich noch nie mit in die Menschenwelt mitgenommen?" Hunter nickte. Er lebte zwar schon seit über einem Jahr hier, aber sein Schlafproblem hatte sich anscheinend noch nicht gelöst, denn er hatte immer noch dunkle, fast schon schwarze, Augenringe, die gefühlt bis zum Boden und weiter runter gingen. Dies war für Luz das geringste Problem, denn seit sie wusste, dass sie schon im Alter von 17 einen Glyphen-Club auf der Hexstein eröffnen konnte, war sie Tag und Nacht am planen von Lernplänen und die wenige freie Zeit nutzte sie fürs lesen von Azura und Treffen mit Amity. Alles, was in diesem Moment wichtig war, war der Fakt, dass Hunter bis auf das Mal, wo das ganze Eulenhaus bei den Nocedas zu Besuch war, noch nie in auf der Erde gewesen war. Luz fühlte sich enttäuscht von sich selbst. Wie hatte sie das nie bemerkt.

"Ich dachte es wäre mal Zeit, dass ich auch mal mitkomme", meinte Hunter gähnend. Er könnte auf jeden Fall einen Kaffee vertragen, nur schade, dass es dies nicht auf den brodelnden Inseln gab. Wenn Hummbert, der auf Hunters Schulter saß, sprechen könnte, würde er ihr ganz bestimmt auch zustimmen. "Vielleicht könnte ich ja Edric mitnehmen. Würde uns nicht schaden, mal wo anders als im Haus der Eulen rumzuhängen. Eda ist sowieso genervt davon, dass wir angeblich nichts anderes tun als zu knutschen." Ironisch, wenn man bedenkt, dass Eda und Raine seit deren Hochzeit kaum noch zertrennbar sind. Heimlich vermisst Luz die Zeit, wo sie nur mit Eda und King - und Holzi - hier gelebt hatte, aber es war trotzdem manchmal schön, dass Luz nun nicht mehr wirklich ein Einzelkind war und auch noch zwei Eltern-Figuren neben Camilla hatte. "Außerdem müsste ich dann nicht ganz alleine dort abhängen-"

"Du denkst, dass ich dich alleine nach Connecticut lasse? Auf keinen Fall!", beschwerte sich Luz.

"Also nein, ich habe ja auch gesagt, dass ich Ed mitnehmen will-"

"Das ist ja noch schlimmer! Ich bin ja eigentlich auch nicht streng oder so, aber ich will nicht wissen, was zwei Hexen alleine bei den Menschen anstellen könnten. Ich führe euch rum... Zumindest das erste Mal, wo ihr dort seit." Überzeugt sah Luz Hunter an. Hunter hingegen war nicht wirklich begeistert von ihrer Idee.

"Das zerstört irgendwie voll den Vibe - oder wie auch immer ihr Menschen das nennt", entgegnete er. Hummbert flog in dem Moment von Hunters Schulter zur Fensterbank auf der auch Otter saß - Luzs Palisman, der eigentlich eine Fledermaus ist. "Ich denke nicht, dass ich dir genau erklären muss, warum genau."

"Klar, verstehe ich es. Dann kommt Amity mit", schlug Luz vor, aber Hunter schien immer noch nicht wirklich zu verstehen, worauf sie hinaus wollte. "Ein Doppel-Date", erklärte sie. Hunter sah sie weiter verwirrt an, verstand aber schon besser, was sie meinte. Luz hätte sich in diesem Moment einfach nur gegen die Stirn schlagen wollen, aber sie wusste, dass sie sich diese Angewohnheit abgewöhnen musste. "Wir gehen als zwei Pärchen. Also statt, dass ihr alleine eine Verabredung habt, kommen auch Amity und ich als Paar mit und wir haben zu viert ein Date. Verstehst du es jetzt besser?" Hunter nickte. Luz war bewusst, dass sie den Begriff nicht wirklich gut erklärt hatte, aber so lange Hunter es verstand war alles gut.

"Wie wär's dann mit morgen?", fragte er.

"Sollte gehen. Wir müssen nur noch Amity und Edric Bescheid sagen." In dem Moment schoss Holzi durch Luzs Fenster.

"HOOT HOOT", schrie Dämon. "DEINE WUNDERVOLLE FREUNDIN IST DA." Er blickte zu Hunter. "UND DEIN WUNDERVOLLER FREUND AUCH." Schneller als die Zwei blinzeln konnten, war Holzi auch wieder weg.

"Dann haben wir das gleich auch geklärt", lächelte Hunter zufrieden.

Doppel-Date im Menschen-Universum & ein Trank gegen Schlaflosigkeit /TOHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt