Kennenlernen I

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»Was jetzt?«, flüsterte Sirius und sah zu Harry, der inzwischen langsam seine Suppe löffelte. Etwas hilflos zuckte Severus mit den Schultern.

»Er ist traumatisiert und das waren verdammt viele Informationen für ihn«, sagte er leise.

»Du kannst ihn nicht einfach zu Luc und Zissa bringen. Sie sind überhaupt nicht vorbereitet und denk an Draco, er weiß nichts von Harry, für ihn wird das auch ein Schock!«, sagte Sirius eindringlich. Severus sah wieder zu dem Jungen, dann nickte er.

»Gut, dann geh ich zu ihnen, um sie vorzubereiten. Kannst du bei ihm bleiben?«

»Sicher...«, sagte Sirius knapp. Severus küsste ihn dankbar und ging dann wieder zu Harry.

»Harry, ich muss noch einmal weg. Sirius bleibt bei dir. Wenn ich wieder da bin, dann gehen wir zu deinen Eltern, in Ordnung?«, sagte er. Harry sah zu Sirius, der ihm zulächelte, dann nickt er.

»Sehr gut, ich bin bald zurück«, sagte Severus, warf seinem Partner noch einen aufmunternden Blick zu und ging ins Wohnzimmer. Er griff in die Schale mit dem Flohpulver, trat in den Kamin, atmete noch einmal tief durch und war kurz darauf verschwunden.

Als er den Kamin im Arbeitszimmer von Lucius Malfoy verließ, war der Raum leer. Es dauerte aber nur Augenblicke, bis Lucius ins Zimmer kam. Er lächelte, als er seinen besten Freund sah.

»Sev, schön dich zu sehen. Ich dachte, ihr wolltet erst zu Dracos Geburtstag in zwei Tagen kommen«, sagte er und umarmte den anderen. Irritiert sah er ihn dann an.

»Ist alles in Ordnung?«, wollte Lucius besorgt wissen.

»Ja und nein. Ich muss mit euch reden, wo ist Narzissa?«

»Ähm ... im Salon mit Draco.«

»Gut, dann lass uns gehen«, sagte Severus ernst. Lucius nickte und ging voraus. Als sie in den Salon kamen, saß Narzissa mit Draco auf dem Sofa. Der Junge las in einem Buch und Narzissa im Tagespropheten. Durch die hohen Fenster konnte man nach draußen sehen. Es regnete und Wind peitschte die Tropfen gegen die Scheiben. Als die Tür aufging, sahen Draco und seine Mutter auf.

»Onkel Sev!«, rief der Junge fröhlich, legte das Buch beiseite und sprang auf.

»Hallo Sev, schön dich zu sehen«, sagte Narzissa.

»Ist Sirius auch da?«, fragte Draco und sah hinter den Mann. Severus lächelte und wuschelte seinem Patenkind durch die Haare.

»Nein, heute nicht«, sagte er. Es tat ihm fast weh, Draco anzusehen, der die gleichen Gesichtszüge wie Harry hatte und doch unterschied die Jungen so viel.

»Schade...«, sagte Draco traurig.

»Du siehst ihn bald, aber nun Draco, bitte tu mir einen Gefallen und geh ein bisschen auf dein Zimmer. Ich muss mit deinen Eltern reden«, sagte Severus. Draco sah ihn irritiert an.

»Geht es um meinen Geburtstag?«, wollte er neugierig wissen.

»Ja auch, also?«, fragte Severus.

»Okay, okay ich geh ja schon«, sagte Draco und trottete nach draußen.

»Sev, so langsam machst du mir Angst«, sagte Lucius, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war.

»Setz dich bitte Lucius«, sagte Severus eindringlich. Verwirrt nahm sein bester Freund neben Narzissa Platz.

»Okay, bitte hört mir erst bis zum Ende zu«, sagte Severus und die Malfoys nickte zögernd.

»Also, gestern früh bestellte mich Dumbledore zu sich. Er sagte mir, dass Harrys Hogwartsbrief seit Tagen bei ihm sei, aber noch nicht geöffnet worden wäre. Er vermutete, dass ihn die Änderung seines Namens auf dem Kuvert irritiert hätte und er ihn deshalb noch nicht geöffnet hatte. Trotz allem bat er mich, nach ihm zu sehen...«, Lucius wollte ihn unterbrechen, aber Severus hob die Hand.

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