Schüler 1 / Jason Ackless

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„102. 102 SMS hatte sie mir geschickt, bevor sie in die Klasse kam. Über den ganzen Tag verteilt. Am Morgen schrieb sie mir, dass sie wohl nicht in die Schule kommen würde und dass ich Herrn Amset bescheid sagen sollte. Was ich natürlich auch gemacht habe.“                                                                                                    

Jason räusperte sich und versuchte es sich auf den Stuhl bequem zu machen.

„Als sie in die Klasse kam, ruhig und nicht wirklich aufgebracht oder wütend, schaute sie mich als erstes an. Es war zwar nur kurz aber ausreichend für mich zu verstehen, dass ich an allen dem schuld war. Und sie können mir glauben, ich glaube immer noch das ich an dem allem Schuld bin.An Mayas, Herr Amset und, mein Gott, auch an Richards Tod.“   

 Jason schüttelte immer wieder den Kopf. Er fühlte sich elend zumute. Lange hatte er nicht so einen Schmerz verspürt. Gegenüber Susan und das was er ihr angetan hat.                                                                                                           

„Ich mochte ihn zwar nicht besonders, aber hey, ich wünsche niemanden den Tod. Wenn sie mich fragen, wollte sie alle aus den Weg schaffen, die nicht wirklich etwas mit ihren Vorhaben zutun hatten, und mich und die Anderen die daran Schuld waren, übrig lassen. Ich kannte sie gut, zu gut. Sie hat mir zu viel bedeutet, als das ich sie jetzt hassen könnte, für das was sie getan hat, verstehen Sie?“                                                                                                   

Jason schaute den Polizisten, welcher sich als Maik vorgestellt hatte, flehentlich an. Er hatte Susan geliebt. Seit Tagen konnte er nicht schlafen oder essen oder sonst irgendetwas machen. Er glaubte der Trauer zu verfallen sowie Sue. Und davor hatte er Angst. Deshalb würde er den Polizisten alles erzählen was er wusste, bis ins kleinste Detail.Das hatte er sich vorgenommen.  

„Ich habe sie geliebt.Ich habe noch nie jemanden so geliebt wie sie. Und deswegen wünsche ich ihr, dass sie glücklich ist dort wo sie jetzt ist. Tief im Herzen weiß ich, dass sie nicht in der Hölle gelandet ist. Gott hat sie immer geliebt, aber sie nicht davor beschützen können was ihr hier auf der Erde wiederfahren ist. Ich kann ihnen nichts zum Amoklauf sagen, es war so als würde ich gar nicht anwesend sein. All meine Fehler und unsere Geschichte sind mit Revue passiert. Fangen wir von vorne an, richtig? Es war Anfang der 9.Klasse, alle waren braun gebrannt und mit guter Laune aus dem Urlaub wieder gekommen, außer Susan. Sue war noch nie der Mensch gewesen, der mit Super-Duper Laune durchs Leben gesprungen ist, sie war ruhig, zurückhalten, verschlossen. Doch sie war nicht unbeliebt. Also, wie soll man sagen, sie war zwar da, wurde aber nicht wahrgenommen. Mir hatte sie einmal gesagt, solange die Anderen ihr aus der Klasse nichts antäten, konnten sie sie ruhig ignorieren.“  

Jasons blaue Augen schauten Maik an, nahmen ihn aber nicht war. Er fühlte sich schwerelos. Er merkte wie die Last langsam von seinen Schultern fiel und er weiter redete.                                                                                           

„Es war Anfang September, als wir anfingen uns näher kennen zu lernen und ich sie immer öfter nachhause begleitete. Wirklich, früher dachte ich, dass ich sie wirklich so lieben könnte, wie Brad Pitt Angelina Jolie. Doch ich hatte mich geirrt.                                                                                                                     

All the Little lies about yourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt