Susans Abschiedsbrief

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Margret Mccgeen fand 10 Tage nach dem Amoklauf ihrer Tochter den Abschiedsbrief unter dem Kopfkissen in Susans Mcgeen Zimmer. Als sie den Brief las, war das einzige was sie sich fragte, wie das Fair sein konnte.


Hallo,


ihr wisst nicht wie ich mich fühle. Vielleicht glaubt ihr es zu wissen, aber dem ist nicht so. Ich hatte lange überlegt ob ich den Schritt wagen soll, mich zu verabschieden. Doch ich glaube ich habe mich schon lange tief im Unterbewusstsein dafür entschieden. Alles ist dunkel und kalt, ich konnte kein Licht mehr erkennen, das hat mich wahnsinnig gemacht. Ich möchte euch so sehr erklären warum ich den Schritt gewählt habe und keinen anderen Ausweg gefunden habe. Aber ich kann es nicht. Jetzt noch nicht.


Wenn ich nur daran denke kommen mir die Tränen und ich werde wütend und aggressiv, traurig und verletzt. Herr Amset hat mir alles genommen was mir wichtig war, meine Freunde, mein Glücklich sein, mein ganzen Leben, hat er mir auf einem Schlag weggenommen.


Wisst ihr, dass ich gerade weine? Immer wenn die Erinnerungen hoch kommen und mich überwältigen, fällt meine ganze Welt, die ich mir mühsam versucht habe wieder aufzubauen, wieder in sich zusammen. Die überwältigende Welle von Selbsthass kommt auf mich zu und verschlingt mich. Ich hasse dann alles an mir. Mein Körper, mein Gesicht, meine Stimme, mein Lachen, meine Persönlichkeit. Ich möchte dann einfach nur verschwinden, denn ich kann es nicht mehr ertragen ich zu sein.


Ich möchte das er dafür bezahlt mir das angetan zuhaben. Zu schmutzig, zu dreckig, zu eklig fühlt sich meine Haut an, immer.


Ich habe für jeden der mir etwas bedeutet einen extra Brief geschrieben. Es war hart die richtigen Worte zu finden, die meine Gefühle für euch ausdrücken, aber ich hoffe, dass sie wenigstens ein wenig zutreffen. Das Leben hat mir viele Schicksalsschläge gegeben und heute Morgen bin ich aufgewacht und habe herausgefunden, dass ich wirklich mein Verstand verloren habe. Das ich nicht mehr die Trümmern meines Lebens zusammen halten kann. Ich bin auch nur ein Mensch, der versucht hat lange stark zubleiben. Bald wird es vorbei sein, dieses versuchen. Bald wird meine Rache folgen, an dem Menschen der mir an meisten wehgetan hat. Körperlich und seelisch.


Mama. Ich hoffe du weißt wie sehr ich dich liebe und immer lieben werde. Es tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass die Erde nicht der Ort ist wo ich hingehöre. Ich habe lange versucht mich selbst zu reparieren und mich wieder zwischen den Leuten unterzubringen, doch dabei habe ich gemerkt das die Welt volle Sünden ist. Ich hoffe du verlässt Daddy für mich. Du hast jemanden besseres verdient, der dich so liebt und verehrt wie du bist. Du bist etwas Besonderes, mach was aus dein restliches Leben das dir bleibt. Auch ohne mich, wirst du es schaffen, dass weißt du doch? Hier ist nichts, was mich noch festhalten könnte, Ich wurde einfach zur falschen Zeit am falschen Ort geboren. Doch du wirst glücklich werden und irgendwann, in ganz weiter Zukunft, wirst du zum Mond blicken und du wirst wissen das es Zeit ist zu mir zurück zukehren. Doch solange du auf der Erde bist, musst du wissen, dass jeder seinen eigenen Kampf mit sich selber führt. Ich war vielleicht kein Kämpfer, aber ich weiß, dass du es durch die nächsten Nächte auch ohne mich schaffen wirst. In einem Jahr wirst du mich vielleicht vergessen haben, weil ich nicht wirklich jemand bin, an dem man sich erinnern sollte, das sagten mir alle Schüler, jeden Tag. Ich ging nach ihren Regeln und habe mich so gehasst, wie sie mich hassten. Es war schlimm behandelt zu werden, als würde man ein Monster sein. Manchmal fühlte ich mich sogar als würde ich eines sein.

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