Bar

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Am nächsten Morgen plagten mich schon vor dem Augenöffnen die Kopfschmerzen. Dieser scheiß Alkohol!
Müde sah ich auf mein Handy, und sah drei verpasste Anrufe von Alex und zwei Nachrichten von Luis. Seit drei Tagen war ich jetzt schon nicht mehr an der Uni, aber ich wollte im Moment keinen der beiden sehen.
Ich zog mir etwas bequemes an, und machte mich auf den Weg zum Frühstücken. Alleine sein, das war etwas das ich schon immer zu gut kannte. Es macht keine Probleme und man hat Zeit für sich, nur manchmal vermisst man ein wenig eine Person zum reden. Mir fiel ein Mann auf, welchen ich die Tage schon öfter erblickt hatte. Er schien sehr beschäftigt mit seiner Arbeit zu sein, denn er war ständig am Telefonieren. Gerade schrie er schon fast in sein Handy, wärend er sein Umfeld vergessen zu scheint. Nach dem Frühstück sah ich mich ein wenig im Hotel um, viel gab es hier nicht zu betrachten, aber ich hatte sowieso nichts zutun. Gegen Abend machte ich mich fertig für die Arbeit, und ging ein wenig früher los um die Zeit tot zu schlagen. Ich wusste nicht wie lange ich noch im Hotel bleiben kann, heute ist die vierte Nacht und mehr kann ich mir nicht wirklich leisten. Ich beschloss nach der Arbeit ein wenig feiern zu gehen, obwohl, feiern kann man das auch nicht nennen. Ich saß im ,, All you need,, , an der Bar und trank einen shot nach dem anderen. Das Geld sollte ich eigentlich sparen, aber heute war ein egal. Nach einiger Zeit setzte sich jemand zu mir, und schien anscheinend auf ein ,,nettes,, Gespräch aus zu sein. ,, Aber, Aber. Nur am trinken der kleine" ,, Das braucht dich nicht zu interessieren" gab ich zurück, und wendete mich wieder meinem drink zu. ,,Es interessiert mich aber" ,,Das ist schön für dich, aber mir ist das ehrlich egal" gab ich putzig zurück, und wollte gerade weiter trinken als mir mein Glas aus der Hand entwendet wurde ,,EYYY?!" rief ich laut, und erst jetzt sah ich mit die Person genauer an. Er war ziemlich groß, geschätzt um die 30 und sah nicht schlecht aus. Durch den Alkohol Einfluss und meinem Erstaunen über sein Optisches, stieg mir die röte ins Gesicht. Ich schnappte ihm mein Glas aus der Hand, und verschwand trotzig in die Menschenmenge. Nicht mal hier hat man seine Ruhe! Ich setzte mich an einen kleinen Tisch, und trank nun auch noch den letzten Rest aus. Meine Gedanken spielten verrückt, und ich war verzweifelt durch mein Unwissen wie alles weiter geht. Ich will nicht mehr. Ich vermisse Alex! Obwohl, nicht direkt Alex. Oder doch? Nein, eher unsere Art von Beziehungen. Dieses Kontrolle abgeben, bestrafen und Regeln. Ich schüttelte den Kopf über mich selbst, das ist doch alles scheiße.  Ich berührte das Band um meinen Hals, ich hatte es nicht abgelegt die ganze zeit nicht. Dieses Gefühl es zu tragen und der Hintergrund der sich dahinter versteckt gibt mir ein wenig Beruhigung. Wärend meine Gedanken nun weiter und weiter sich mit SM Sessions befassten, spürte ich auch langsam immer mehr den Alkohol. Gerade als ich beschloss zu gehen, setzte sich wer zu mir und stellte zwei Gläser auf den Tisch.  ,,Wer wird denn jetzt schon gehen, wir haben es gerade mal kurz nach zwölf" es war der Mann von vorhin. ,,Ich bin müde" gab ich nur zurück ,,Na komm, ich hab jetzt extra noch zwei drinks bestellt" schmunzelte er mir zu, und schob mir eines der Gläser entgegen. Ich überlegte ziemlich lange, aber im Endeffekt war mir egal ob ich jetzt noch mehr trinke oder nicht, auf meine Kosten ging es dieses mal ja nicht. Somit nahm ich das Gals und trank in einem Zug das halbe Glas leer. ,,Da hat aber jemand einen ordentlichen Zug drauf" lachte der ältere.,, mhh" ,,Was verschlägt so einen hübschen jungen wie dich alleine in so eine Bar? Und vorallem noch was bringt dich dazu soviel zu trinken? Langeweile? Stress?" ,,verstehst du nicht!" gab ich ruhig zurück  ,,warum nicht?" ,,weils so ist, ist ja mein Problem " wurde ich schon wieder etwas patzig ,,Nana, wer wird denn da gleich patzig, ich habe nur gefragt" wurde seine so schon tiefe Stimme ein wenig tiefer und ich merkte wie ein wohliges Gefühl durch meine Körper zog. Komisch, sowas habe ich auch vermisst. Dieses zurecht weisen und alles. Ich bin echt ein Hoffnungsloser Fall.
,,Tut mir leid" ,,Na geht doch. Und jetzt nochmal warum bist du hier?" ,,Ich wollte einfach etwas trinken!" ,,Aha" kam es skeptisch von meinem Gegenüber. ,, naja ich bin Noah, nur damit Fuß mal gehört hast" kam es, und ich war dankbar für den Themen Wechsel.

Sicht Noah:

Der kleine war schon niedlich, aber es war mir etwas suspekt das er sich komplett alleine, in seinem Aufzug,  in einer und in seinem Alter hier Mutterselen alleine betrinkt. Ich meine man sah ich von 5km Entfernung schon seine Hilflosigkeit an, vorallem durch den Alkohol. Eigentlich dachte ich ich kann ihn etwas bereden, und dann für eine schnelle Nummer mit ins hotel nehmen. Aber je mehr ich ihn hier sitzen sehe, verzweifelt, traurig, müde und soweiter, will ich es eigentlich umso mehr. Durch sein Outfit mit dem Band am Hals, wirkt er unterwürfig und genau das trifft meinen Geschmack. Das Band kommt aus der SM Szene, allerdings bin ich mir nicht sicher ob er sich dem überhaupt bewusst ist. Ich wurde aus meinen Gedanken geholt, als ich einen dumpfen knall hörte. Der kleinere vor mir lag nun schlafend mit dem Kopf auf dem Tisch. Ohje, das war keine gute Idee. Nun nehm ich ihn erst recht mit, ich rief meinen Sekretär welcher uns abholen sollte und nach hause bringt. Nach knapp 20 Minuten erhielt ich einen Anruf das besagter da sei, und ich machte mich mit dem kleinen im Schlepptau zum Auto.

Vanilla? Ich Denke Nicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt