Der Prinz

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Mit großen Augen sah ich auf das weite Meer, dass im Morgenlicht hell erstrahlte. Der blaue Himmel reflektierte sich im Wasser und erinnerte mich ein wenig an Zuhause. Jetzt ist Schluss mit den Träumereien. Ich sollte erwachsen werden!

Das ältere Schiff auf dem ich stand wackelte ein wenig von rechts nach links. Ich wandte mein Blick der Küste zu, die gar nicht mehr so weit entfernt lag. Der Hafen war riesig, ganz anders als ich es vom Land kannte.

Ich richtete mein simples beige-farbendes Kleid ein wenig, in der Hoffnung zwischen den ganzen so edel aussehenden Damen nicht aufzufallen. Besonders neben Lydia will ich nicht wie eine Bettlerin aussehen.

Lydia ist meine beste Freundin seit dem wir noch ganz klein waren, wir sind eigentlich unzertrennlich, doch Lydia hat vor kurzem einen reichen Mann geheiratet und musste somit weg von mir ziehen. Aber sie sagte es geht ihr gut, was mich beruhigte.

Heute ist der Tag gekommen an dem ich meine Freundin besuche! Und das natürlich für zwei Wochen.

Aufgeregt verließ ich das Schiff und beitritt wieder festen Boden. Ich schaukelte noch ein wenig hin und her, bis ich Lydia entdeckte, die auf mich wartete. Glücklich lief ich auf sie zu und schloss sie in meine Arme, "Ich habe dich so vermisst!" Flüsterte ich ihr zu. "Ich dich doch auch!" Wir lösten uns und ich musterte sie von oben nach unten.

"Bist du gezwungen so einen Klumpen an Stoff zu tragen?" Ich zog eine Augenbraue hoch, während ich sie mit einem Schrägen lächeln ansah. "Oh ja. Bin ich. Aber weißt du überhaupt wie viel dieser 'Klumpen Stoff' wert ist?" Sie lächelte zufrieden. "Es tut mir leid Madam, dass ich ihren teuren Klumpen Stoff beleidigt habe."

Wir beide lachten ein wenig, bevor wir uns auf den Weg zu ihrem großem Haus machten. Dort lernte ich ihren Mann kennen, wonach mir das Gäste-Zimmer gezeigt wurde. Es war gemütlich und warm eingerichtet. Ein Raum in dem ich mich auf jeden Fall wohl fühlen werde.

Diesen Tag verbrachte ich mit Lydia in der Stadt. Sie zeigte mir ihre Lieblings Orte und Dinge. Besonders die Innenstadt mit den unzähligen kleinen Cafés, die Anfang 1810 alle aus dem Boden geschossen sind. Während unserer kleinen Reise kamen wir an einem Schmuckwaren Händler vorbei, der meine volle Aufmerksamkeit auf sich zog. Der alte Mann verkaufte wunderschönen und feinen schmuck, verziert mit Edelsteinen und Details.

Ich sah wie ein junger Bursche an dem Stand vorbei ging und dabei sich was in dir Tasche steckte. Ich blieb stehen, als der alte Mann anfing zu schreien, "Du Bängel, du Dieb! Gib mir den Schmuck zurück!" Er wollte dem Jungen hinterher rennen, doch seine krummer Rücken und seine müden Augen sprachen dagegen.

Mein Mitgefühl stieg und ehe ich mich versah lief ich dem kleinen Jungen hinterher. Lydia rief noch verwirrt hinter mir her, doch ich ignorierte ihre Rufe. Er war schnell und ich in meinem blöden Kleid hatte keine Chance ihn einzuholen, das letzte Fünkchen Hoffnung verschwand, als der Dieb in eine Seiten Gasse ab bog.

"Bleib stehen!" Atemlos rief ich es ihm hinterher. Ich stützte mich auf meinen Knien ab und atmete tief durch. Ich hatte eigentlich schon aufgegeben, als ich meinen Blick das letzte Mal hob, um zum Jungen zu sehen. Zu meiner Überraschung stand er wie eingefroren da, vor sich ein Mann in einem weißen Umhang, der fast doppelt so groß wie der junge Dieb war. Seine Kapuze fiel ihn tief ins Gesicht, wodurch nur der Junge den Mann sehen konnte.

"Du hast geklaut?" Fragte der Mann in einer harmonisch, warm und angenehmen Stimmlage. Er wirkte ruhig, doch machte mir trotzdem Angst. "I-ich- Meine Mutter hat doch bald Geburtstag! Was wäre ich nur für ein Sohn würde ich ihr nichts schenken?" Die Kindliche Stimme des Jungen, zitterte ganz eingeschüchtert.

Plötzlich legte der mysteriöse Mann seine Hand auf den Kopf des Burschen's, "Das ist lieb von dir, aber ich glaube nicht, dass deine Mutter gestohlene Geschenke haben will." sagte er sanft und nahm seine Hand von dem Kopf des Jungen. "Aber was soll ich den sonst machen?! Ich habe doch kein Geld!" Verzweifelt ballte der Junge Fäuste.

Oikawa x Reader // One shotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt