Der Prinz [2]

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Wir trafen uns jeden Tag am Nachmittag für eine Woche. Jeden Tag trafen seine Lippen auf meine und ließen mein Herz höher schlagen. Ich war noch nie so glücklich, wie mit diesem mysteriösen Mann. Er erzählte nicht viel von sich, doch ich wollte mehr wissen. Wer war er? Und wieso versteckte er sich immer vor anderen Menschen? Ich hatte so viele Fragen, auf die ich keine Antworten bekommen hatte.

Trotz seiner Verschwiegenheit liebte ich ihn. Seine Hände auf meinen Hüften und seine Brust genau an meiner, war das schönste Gefühl des Tages. Jedesmal wenn ich nach Hause ging sah ich in den Himmel, unter dem er auch existierte und hoffte das diese Zeit nie enden würde. Ich hatte ihm nie gesagt das ich schon bald nach Hause gehen werde, zu meinem echten Zuhause. Zu einem Dorf auf dem Land und der Ruhe die die Landschaft in sich trägt.

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Ich wachte langsam auf und zog mich an. Die Schürfwunden an meinen Händen waren so gut wie ganz geheilt. Ich betrat die Wohnstube, wo ich Lydia vorfand. Aufgeregt kam sie zu mir, "(V/N)! Im Schloss gibt es in drei Tagen ein Fest! Und wird sind eingeladen!" Glücklich nahm sie meine Hände und drehte uns im Kreis.

"Ach wirklich? Das ist ja schön für euch." Ich lächelte sie an. "Was sagst du denn da? Natürlich kommst du auch mit!" Protestierte sie. Ich ließ vorsichtig ihre Hände los und sah den Boden an, "Zur welcher Uhrzeit ist das Fest denn?" Nachdenklich wanderte mein Blick zu Lydia. "Von mittags bis abends natürlich..." Sie sah mich leicht verwirrt an.

Ich atmete tief durch, "ich weiß nicht ob ich mitkommen will." Ich wollte keinen Tag verpassen, den ich noch mit Tooru verbringen könnte. "Ist es wegen deinen Spaziergängen? Ach (V/N), es ist doch nur ein Tag! Bitte komm." Sie sah mich mit großen Augen an.

"Ich überlege es mir, ja?" Ich lächelte schräg und legte meine Hand auf die Kette. Ich muss Tooru von meiner Abreise erzählen... Unbedingt!

Nachmittags machte ich mich wie immer auf den Weg in die Stadt. Ich war schon 10 Minuten unterwegs, als es anfing zu regnen. Kalte Tropfen landeten auf meinem Haar und färbten es dunkel. Eine Gänsehaut lief mir den Rücken runter und ich stoß einen kalten Atem aus. Mit den Händen auf den Armen kam ich am Plateau an. Der Regen ließ den Boden Glänzen und machte die Aussicht ein wenig melancholisch.

Ich sah mich um, doch kein Tooru war zu sehen. Ich ging zur Mauer und lehnte mich einsam gegen sie. Wo bleibt er denn bloß? Ich zitterte am ganzen Körper. Die Zeit verging und verging, doch ich rührte mich kein Stück. Was wenn ich jetzt gehe und er doch noch kommt? Meine Gedanken kreisten nur um ihn.

Ich nieste und strich mir meine nassen Haare aus dem Gesicht. Ich hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben, doch mein Herz konnte nicht anders. Ich musste auf ihn warten... Ich musste. Nach zwei Stunden hörte ich ein aufgebrachtes rufen, "(V/N)!" Mein Blick hob sich sofort.

Mein Herz zerbrach, als ich sah wie Lydia mit einem Regenschirm auf mich zugerannt kam. "Was machst du denn?" Fragte sie besorgt und legte ihre Jacke über meine Schultern. Ich sah sie nur Verzweifelt an, woraufhin sie nichts mehr sagte. Sie brachte mich nach Hause, wo ich ein warmes Bad nahm. Es tat meinem Körper gut, doch meine Seele wollte wieder zurück. War ihm etwas zugestoßen? Wüsste ich doch nur wo er lebte, oder ein Freund von ihm. Doch nichts davon wusste ich. Ich betete dass er morgen auf tauchen würde, doch als ich außer Atem auf's Plateau rannte, war er nicht aufzufinden.

Er war einfach nicht mehr da. So als hätte er nie existiert. Als wären die treffen zuvor nie echt gewesen. Es zeriss mir das Herz, als auch am nächsten Tag Tooru nicht auftauchte.

Ich suchte in der Stadt nach ihm, doch nichts! Er war wie vom Erdboden verschluckt! Es machte mich wütend, besorgt und traurig zugleich. Wo war meine liebe? Wo war Tooru?

Oikawa x Reader // One shotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt