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Pov Jimin

Etwas unsicher schloss ich meine Haustür zu und ging los. Was wollte er von mir? War wirklich alles in Ordnung?

Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, als ich diese Nachricht gelesen hatte.

Mit jedem Schritt, den ich mich von Zuhause entfernte, stieg die Hitze in mir etwas höher, bis ich direkt vor dem strahlend weißen Haus Yoongis stand und meine Nervosität so stark war, dass ich vermutlich schon rot angelaufen war.

Mit zittrigen Finger berührte ich den Knopf der Klingel und drückte leicht dagegen.

Ich schluckte hörbar, als ich bemerkte, dass sich die Türklinke bewegte und kurze Zeit später sah ich dem Größeren in seine freudigen Augen.

War er glücklich mich zu sehen? Oder hat er gerade einfach jemanden, hinter mir, auf die Fresse fallen sehen?

"H-Hallo Yoongi" sagte ich und trat einen Schritt näher, mit gesenktem Blick. "Hey Jimin." sprach mein Gegenüber und ich konnte deutlich ein Grinsen heraushören. 

Was machte ihn so glücklich? 

"Komm rein!" unterbrach dieser dann auch meine Gedanken. Mit einem Nicken trat ich ein, zog mir die Schuhe aus und schaute wieder zu Yoongi.

Der Ältere ging an mir vorbei ins Wohnzimmer, in diese ich ihm folgte. Ich setzte mich auf Yoongis äußerst bequeme Couch und schaute zu ihm.

"Willst du was trinken?" fragte er mich. Sein Lächeln schien noch breiter, was mich etwas verwirrte. Er war zwar mir gegenüber nett und zuvorkommend, jedoch erwischte ich ihn in letzter Zeit immer öfter mit einem Blick, der so etwas wie 'Glotz nicht so!' bedeutete.

Ich schüttelte den Kopf und somit setzte er sich zu mir. Nach einer langen unangenehmen Stille, überwand ich mich schließlich selbst und ergriff das Wort. "Wa-Was wolltest du jetzt eigentlich von mir?" 

Der Blonde schaute nur verwirrt zu mir herüber und man konnte schon ein Fragezeichen über seinem Kopf schweben sehen.

Bei dieser Vorstellung, konnte ich mir ein leises Kichern nicht unterdrücken. "Du hast mir geschrieben, dass alles gut ist und dass ich vorbeikommen soll." frischte ich seine Erinnerungen auf und somit verschwand auch das Fragezeichen über seinem Kopf, was ich ein bisschen Schade fand.

Stattdessen fing Yoongi wieder an zu Grinsen und kam ein Stück näher. "Stimmt. Hatte ich schon total vergessen." 

"Deine Nachrichten waren süß." meinte er. Sofort stieg mir wieder die Wärme ins Gesicht und ich lief rot an. 

Was hat er gerade gesagt? Er findet meine Nachrichten süß? Was soll das denn bitte heißen?

"W-W-Wie m-meinst d-du das?" stotterte ich vor mich her und versuchte den Blickkontakt, zu ihm, aufrecht zu erhalten. Es fiel mir von Sekunde zu Sekunde schwerer nicht auf meinen Schoß zu blicken und mich komplett einzufahren. Aber wieso eigentlich? Wieso fühlte ich gerade jetzt diese Hitze? Und wieso stotterte ich so dermaßen?

Mein Gedankengang wurde durch den Blondhaarigen unterbrochen. "So wie ich es gesagt habe. Deine Nachrichten waren süß. Über was du dir alles den Kopf zerbrichst ist echt niedlich." erklärte er.

Ich wollte darauf reagieren, doch ich konnte nicht. Es fühlte sich an, als ob mein Mund sich nicht bewegen ließe und ich die Kontrolle über mich selbst in diesem Moment verlor. Ich brachte nur ein sanftes Nicken zustande.

Mein Kopf hatte sowas wie eine Systemüberlastung. Tausende von Fragen kamen gleichzeitig in meinen Kopf und scheuten sich nicht davor zu bleiben. 

Was bedeutet das ganze? Wieso lächelt Yoongi so? Ist er horny? Will er was von mir? Ich zerbreche mir über alles den Kopf? Stimmt das wirklich? Denke ich zu viel nach?

Fragen über Fragen und mein Hirn spuckte letztendlich nur eine Antwort aus: Yoongi steht auf mich!

In diesem Augenblick weiteten sich meine Augen und wie aus Reflex schnellte mein Kopf zurück zu Yoongi und ich sagte schon fast etwas zu laut: "Yoongi, ich bin nicht schwul!"

Im nächsten Moment griff meine Hand auch schon nach meinen Mund und mir wurde klar, was ich ihm gerade gesagt habe und vor allem, wie ich es ihm gesagt habe.

Es war zwar die Wahrheit, allerdings hätte ich es nicht so verpacken sollen. Immerhin stand er auf mich .

Eine Weile herrschte Stille. Eine unangenehme Stille. Mein Blick wendete ich meinem Schoß und meine Finger spielten mit meinem Pulli, bis ich ein leises, immer lauter werdendes Lachen wahrnahm.

Ich schaute zu dem Blondhaarigen und legte verwirrt meinen Kopf schief, als ich ihn, fast schon weinend vor Freude, vorsah.

Machte er sich gerade lustig über mich? 

"I-Ich b-bin wirklich nicht schwul." nuschelte ich vor mich hin, während mein Blick wieder meinem Schoß galt.

Yoongi legte seine Hand auf meine rechte Schulter ab und kam etwas näher. "Denkst du wirklich, dass ich mit süß gemeint hab, dass ich auf dich stehe?" hauchte er mir uns Ohr, während ich ein Grinsen heraushören konnte.

Sofort versteifte sich mein Körper und ich bekam eine Gänsehaut. Wie kann man etwas so ernst und verführerisch sagen, sich aber gleichzeitig darüber lustig machen? Yoongi ist ein Arsch!

Im nächsten Moment wich er auch schon wieder zurück und lachte erneut laut auf.

"Du bist wirklich bezaubernd!" sagte er und nahm mein Gesicht in seine großen Hände. Es müsste mittlerweile die Farbe einer ausgereiften Tomate angenommen haben, denn die Hitze in mir betrug mindestens 90°C.

Einige Zeit später spürte ich auch schon etwas auf meinen Schoß. Yoongi hatte sich lang gemacht und seinen Kopf auf meinen Beinen abgelegt.

Nervosität stieg in mir auf und ich begann leicht zu zittern. Yoongi griff nach meiner Hand und streichelte sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Was mich etwas beruhigte.

"Du brauchst nicht nervös zu sein. Alles ist gut. Ich bin nur etwas müde." sagte er, während er weiterhin meinen Handrücken streichelte. Ich nickte sanft mit einem kleinen Lächeln im Gesicht.

"Lass uns noch einen Moment so verharren."  Er schloss seine Augen und drehte sich mit dem Kopf zu meinem Körper, um sich in meinen Pulli zu kuscheln. Ich kraulte ihm währenddessen den Kopf, was ihn etwas schnurren ließ.

Seine Freunde hatten recht ihm ein Katzenbild an die Wand zu nageln. Es passt einfach zu ihm.


21.09.2021

Crack me [YoonMin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt