Am nächsten Morgen wurde ich durch eine feuchte Zunge geweckt, welche mir quer übers Gesicht leckte. Verschlafen streckte ich mich und wuschelte Willow liebevoll über den Kopf. ,,Guten Morgen Willow! Hast du gut geschlafen?", nuschelte ich noch etwas müde und warf ihr einen liebevollen Blick zu.
Mit einem lautem Bellen schien sie mir die Frage zu beantworten und sprang aufgeregt im Zimmer hin und her, was mir ein ehrliches Lachen entlockte.Während Willow ihr Frühstück verspeiste ging ich ins Bad, wo ich mich auswusch und mir eine schwarze Jogginghose, sowie ein graues Oberteil anzog. Ich war nicht der Typ für auffallende Farben und blieb lieber bei gedeckten Tönen.
Als ich wieder aus dem Badezimmer trat hatte die Hündin bereits aufgefressen und wartete nervös vor der Tür, um endlich zum Morgenspaziergang aufzubrechen. Leicht lächelnd schnappte ich mir eine Hundeleine und hakte diese im Halsband ein, ehe wir das Hotel verließen und unsere Runde im Park drehten, wo sie sich nach Lust und Laune austoben konnte.Plötzlich begann mein Handy zu vibrieren, neugierig zog ich es aus meiner Tasche und warf einen Blick auf das Display. Die Handynummer von Tom leuchtete auf und mit einem Lächeln auf den Lippen nahm ich den Anruf entgegen.
,,Hallo?", sprach ich in mein Smartphone.
,,Hallo Nadine! Ich hoffe ich störe nicht?", hörte ich sogleich seine Stimme.
,,Hallo Tom, nein, natürlich störst du nicht. Ich bin gerade mit Willow im Park unterwegs."
,,Vielen Dank! Wirklich. Ich wollte dir nur kurz Bescheid geben, dass ich Willow heute Abend abholen werde.", sprach er sanft und ich wusste nicht wieso, aber irgendwie stimmte mich das etwas traurig, in dieser kurzen Zeit hatte ich mich so sehr an die braune Hündin gewöhnt, auch wenn es nur kurz war.,,Ähm... Ja klar. Kein Problem, ich schreib dir noch die Adresse.", ich konnte nicht verhindern, dass meine Stimme leicht zitterte, nervös biss ich mir auf die Unterlippe.
,,Ja, oder wir treffen uns in einem Café? Ich würde dich gern noch zum Kaffee einladen."
Ich schluckte hart, Kaffeetrinken mit Tom Felton? Das klang zu schön um wahr zu sein.
,,J-ja. Ge-gern. Wann und wo...wo?", fragte ich schüchtern, worauf ein leises Lachen am anderen Ende der Leitung ertönte.
,,Bist du etwa nervös?"
,,Klar bin ich nervös. Ich meine du bist Tom Felton, ich träume schon ewig davon, dich zu treffen.", mein Kichern klang unecht und sofort klatschte ich mir mit der flachen Hand gegen dir Stirn.,,Tut mir Leid, normalerweise bin ich nicht so seltsam drauf. Aber ja, ich würde gerne mit dir Kaffeetrinken gehen. Wann und wo?", sprach ich, nachdem ich mich gesammelt hatte.
,,Wie wäre es mit heute Nachmittag? So gegen 15.00 Uhr im Terry's? Weißt du, wo das ist?", hörte ich seine Stimme.
,,Ja, ich weiß, wo das ist. Dann sehen wir uns um drei."
Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein dümmliches Lächeln auf meine Lippen stahl.
Eine endlose Stille trat ein, ich stand immer noch mit dem Handy in der Hand im Park, Willow lief eifrig von einem Busch zum anderen und schnüffelte aufgeregt jeden Zentimeter ab.
,,Wir sollten auflegen.", sagte Tom.
,,Ja, das sollten wir.", ich stimmte ihm zu, er hatte viel zu tun und ich wollte noch die restliche Zeit mit Willow genießen, ehe ich sie heute Nachmittag ihrem Besitzer zurück brachte.
Noch immer machte keiner Anstalten aufzulegen, es war wie in einem dieser kitschigen Filmen, wo das Knistern deutlich heraus kristallisiert wird und durch die passende Musik im Hintergrund noch stärker hervor gehoben wird.
,,Ich muss jetzt leider wirklich auflegen, Willow findet gerade ein Eichhörnchen furchtbar aufregend, welches sich aber - Gott sei Dank - noch auf einen Baum retten konnte.", während ich auf seine Antwort wartete beobachtete ich Willow und schob mir eine widerspenstige Haarsträhne hinters Ohr.,,Oh je. Ja, dass kann ich mir gut vorstellen.", gluckste er, ,,Dann sehen wir uns heute Nachmittag. Ich freu mich."
,,Ich mich auch." Und mit diesen Worten kappte ich endlich die Verbindung zwischen Tom und mir um mich voll und ganz der Hündin zuzuwenden, welche ich nur schwer von dem Baum weglocken konnte, da sie ganz vernarrt in das kleine braune Fellknäuel war und sich nur widerwillig davon wegbringen ließ.
,,Na komm Willow, wir haben noch etwas Zeit, bevor es zurück zu deinem Herrchen geht. Wir genießen die gemeinsame Zeit noch etwas."
Kurz vor 15.00 Uhr stand ich vor der Tür, welche mich ins Innere des Cafés bringen würde, etwas aufgeregt griff ich an den schmalen, länglichen Griff und drückte sie auf. Willow war an der Leine und wartete geduldig auf meiner linken Seite, während ich rechts um die Schulter eine kleine Tasche hängen hatte, in der all die gekauften Gegenstände verstaut waren.
Zwei Näpfe, Futter, sowie etwas Spielzeug und Leckerlies waren fein säuberlich untergebracht.
Ich atmete tief durch, in wenigen Sekunden würde ich wirklich vor ihm stehen.
Mit einem letzten Blick auf die Hündin nehmen mir saugte ich noch Mal tief Luft in meine Lungenflügel, ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und trat ein.Im Café roch es herrlich nach frischen Kaffeebohnen und Tee, zu meiner linken war eine Theke aus Eichenholz aufgereiht, dahinter befanden sich gläserne Vitrine, in denen einige Gläser und Tassen standen. Rechts waren runde Tische mit Stühlen, die Polster waren in einem schönen dunkelrot gehalten, passend zu den farbig passenden Streifen an den Wänden.
Es waren schwarz-weiß Bilder verschiedener Kaffees aufgehängt, die eine angenehme Atmosphäre spendeten.
Ich ließ meinen Blick durch die Tischreihen gleiten, jedoch war Tom noch nicht hier, weswegen ich mich entschied in einer der hintersten Reihen Platz zu nehmen, um auf ihn zu warten.,,Darf ich ihnen schon etwas bringen Miss?", ertönte die freundliche Stimme der Barista, kaum dass ich mich gesetzt hatte.
,,Nein, danke. Ich warte noch auf jemanden." Ich warf ihr ein freundliches Lächeln zu, als sie auch schon wieder Richtung Theke verschwand.
Willow hatte sich währenddessen zu meinen Füßen zusammen gerollt und döste vor sich hin.
Die Sonne schien leicht durch die offene Glasfront in das Innere und spendete eine wohlige Wärme, ich beobachtete die vorbeiziehenden Menschen, welche teilweise gehetzt, teilweise entspannt an der Straße entlang liefen.
Einige bummelten mit großen Shoppingtaschen zwischen den ganzen Schaufenstern umher und zogen fröhlich von einem Geschäft ins nächste, nur um dort Unmengen an Geld zu lassen.Ein verliebtes Pärchen stand vor einem Brunnen und knipsten Selfies mit dem Smartphone, als meine Aufmerksamkeit wieder zur Ladentür gelenkt wurde, welche soeben aufging.
Herein kam ein junger Brite, mit einer dunklen Jeans und schwarzem Shirt, eine Sonnenbrille saß auf seiner Nase und das dunkelblonde Haar war etwas zersaust - was ihn aber nicht weniger schlecht aussehen ließ.
Sein Kopf drehte sich in meine Richtung und als er mich sah kam er mit langen Schritten auf mich zu, wo Willow ihn sogleich freudig aufsprang um ihn überschwänglich zu begrüßen.Das war es nun also. Das erste Zusammentreffen mit Tom Felton.
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Just another heartbreaker ✔️
FanfictionKURZGESCHICHTE Nach einer unschönen Trennung mit ihrem langjährigen Freund packt Nadine kurzerhand ihre Sachen und flüchtet Hals über Kopf aus Deutschland. Verzweifelt steigt sie in London aus dem Flugzeug und stolpert mit gebrochenen Herzen durch L...