Musik ist unsere Sprache [Ardy FF]

Bauch und Kopf

Ich hab eine Spotify Playlist erstellt mit der Musik zu diesem Buch! Es sind auch alle zukünftigen Lieder enthalten. Spotify: xlarifarix Playlist: Musik ist unsere Sprache

Bauch und Kopf - Mark Foster

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Wütend rappel ich mich auf und wische mir mit meinem Jacken ärmel das Blut von meiner Lippe. Was ist eigentlich Marks Problem? Stimmt ja, der kommt nicht mit Leuten klar, die ihn und seine Truppe hassen. Und mit Konkurrenz kommt er am wenigsten klar.

Ohne mich noch einmal zu ihm und Taddl um zudrehen verschwinde ich in Richtung Krankenzimmer. Wenigstens eine plausible Entschuldigung den heutigen Schultag zu schwänzen. Den Blick auf den Boden gerichtet biege ich, an den tausenden starrenden Schülern vorbei, in den allgemeinen Korridor ab.

Der allgemeine Korridor besteht aus den allgemeinen Räumen oder auch Abteilungen, wie es der Name schon sagt. Die allgemeinen Räume sind unter anderem das Sekretäriat, das Lehrer zimmer, der Wartebereich, der extra nachsitzraum, das Büro des Rektors, das Büro der stellvertretenden Rektorin, das Krankenzimmer und ein Raum den nie jemand betritt, da er angeblich leer sein soll, doch das bezweifeln die meisten Schüler.

Kurz bevor ich auch nur in die nähe vom Krankenzimmer kommen kann, werde ich an der Schulter umgedreht, so das ich nun in Taddls Gesicht blicke, welches sich komisch verzieht, als er meine Nase sieht, die mittlerweile um das doppelte vergrößert sein musste.

"Mensch Ardy, wann wehrst du dich endlich gegen Mark??", fängt Taddl plötzlich an und macht dabei solche komischen Handbewegungen, die seine Verzweiflung anscheinend unterstützen sollen. Und um zu Taddls Frage zurück zu kommen. Nie? "Ich kann ja verstehen, das du ihn noch nie Leiden konntest, aber damals hättest du wenigsten noch irgendeinen dummen Spruch gebracht um nicht so dumm da zu stehen. Und jetzt? Seit diesem Vorfall lässt du dich total fallen man. Normalerweise müsstest du gerade deswegen so sauer auf Mark sein."

Er hat recht, ich lasse mich in der Tat fallen. Aber würde das nicht jeder, wenn ihm so etwas passieren würde? Na gut vielleicht übertreibe ich auch minimal, aber sie war das erste Mädchen, welches mir wirklich ans Herz gewachsen ist. Und von dem einen auf den anderen Tag wurde alles in meinem Leben schwarz. Ich hatte meine Freude verloren. Meine Freude am Breakdancen. Meine Freude an der Kunst. Meine Freude an Mathe, auch wenn es komisch klingen mag. Meine Freude an der Musik. Meine Freude an der Schule. Meine Freude an bunten Farben. Meine Freude an der Sonne. Meine Freude am Reden. Und das alles nur, weil es mich an sie erinnert.

"Sie hätte gewollt, das du endlich aus dir heraus kommst. Ihm zeigst, das du kein Loser bist. Ihm zeigst, weshalb sie dich geliebt hat und nicht ihn! Er behandelt dich wie einen Fußabtreter und du machst nichts dagegen. Seit zwei Jahren behandelt er dich so und du tust als wäre es dir scheiß egal. Du hast ihn nicht einmal beim Rektor verpetzt." Taddl hat recht, sie hätte es wirklich gewollt, da sie es schon immer wollte.

~Erinnerung~

genervt von mark gehe ich in Richtung jungsklo. Wiedermal konnte ich mich nicht wehren. Und egal was ich versuchte, ich bekam es nicht raus. Ich bin noch nie der Typ gewesen, der sich gerne wehrte oder allgemein zu dem Täter wurde. Viele schaffen es und vielleicht sagt mir mein Bauch auch, das ich es machen sollte, doch mein Kopf sagt nein. Zwischen den beiden steh ich, zwischen den beiden steh ich und weiß nicht.

Bevor ich ins Jungsklo gehe, werde ich von ihr aufgehalten.

"Es tut mir Leid Ardy. Mark kann manchmal echt so ein Arsch sein.", flüstert sie und greift nach meiner Hand um sie mit ihrer zu verschränken. "Du kannst nichts dafür, ich bin selber Schuld daran, wenn ich mich nicht wehre."

"Dann wehre dich doch endlich!" - "Das sagst du so einfach... und für dich mag es einfach sein, aber ich bin nicht so ein Mensch."

"Dann werde zu so einem Menschen! Ich kann das nicht länger mit ansehen Ardy.", sagt sie und wischt sich eine aufkommende Träne weg. "Ich soll selber zum Täter werden? Ich kann das nicht... Lieber lass ich mich weiterhin von ihm fertig machen anstatt annähernd so zu werden wie er." Wütend reiße ich meine Hand aus ihrer und verschwinde. Einfach weg. Weg, wie ein Feigling. Ich bin ein Feigling.